ANTHRAX (US)
beim
"Bang Your Head!!!"-Festival 2004
Balingen, Messegelände
25.06.2004
Anstelle von Kaffee und Kuchen liefen dann ANTHRAX zum nachmittäglichen Mega-Mosh auf die Bühne. Auffallend war von Beginn an der mörderisch druckvolle Sound, der sich im Nachhinein als das Non-Plus-Ultra des Wochenendes herausstellen sollte, sowie die Spielfreunde, mit der die Herrschaften ihren Set absolvierten. Entweder war da tatsächlich ein Nest voller Hornissen in ihrem Backstage-Container, oder aber ANTHRAX waren ob der enthusiastischen Reaktionen des Publikums vom Opener ›Efilnikufesin (N.F.L.)‹ bis hin zum abschließenden Überflieger ›Indians‹ derart motiviert, daß diese Routiniers dem Nachwuchs eine amtliche Lektion in Sachen Spielfreude und Bühnengehabe mit auf den Weg geben wollten.
Hervorragend ins Bandgefüge eingearbeitet scheint sich auch Joey Vera zu haben. Der "Multi-Tasking"-Bassist, über dessen Talent keinerlei Worte verloren werden müssen, kann sich eine Band mehr auf seine Visitenkarte schreiben lassen, zu der sein einzigartiges Baßspiel mitsamt seinen Bewegungsabläufen perfekt paßt. So ganz nebenbei sei noch erwähnt, daß Joey auch frisurtechnisch zu den mittlewrweile reichlich kahlen New Yorkern paßt, ein netter Nebeneffekt, wie ich meine.
Sänger John Bush war an jenem Nachmittag ebenfalls in Bestform und so gediehen Karrierehighlights der New Yorker Mosh-Könige wie ›Caught In A Mosh‹, ›Madhouse‹ oder ›Be All, End All‹ zu wild abgefeierten Party-Krachern. ANTHRAX ließen sich nicht lumpen und mobilisierten sämtliche verfügbaren Stimmen im Publikum, um das TRUST-Cover ›Antisocial‹ als einen schwer beeindruckenden Chor durch ganz Balingen klingen zu lassen. Manche Westkurvengesänge verblichen dagegen zu einem lauen Nachmittagslüftchen. Auch neues Material in Form von ›Safe Home‹ oder ›What Doesn't Die‹ konnte voll und ganz überzeugen. Spätestens bei diesen Songs sollten auch notorische ANTHRAX-Nörgler begriffen haben, daß - bei allem Respekt gegenüber Ursänger Joey Belladonna - ANTHRAX noch nie besser waren als in dieser Besetzung.
Photo: Stefan Glas
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