
So durfte man der Show mit gemischten Gefühlen entgegensehen: auf der einen Seite die Chance, LILLIAN AXE (zumindest in dieser Besetzung) wohl zum letzten Mal live sehen zu dürfen - auf der anderen Seite eine Band zu sehen, die es in dieser Form eigentlich gar nicht mehr gibt und die vielleicht auch gar keine große Lust darauf verspürt, nochmal zusammen auf den Bühnenbrettern zu stehen.
Glücklicherweise wurden schon mit den ersten Takten jegliche Bedenken zur Seite gewischt und LILLIAN AXE verbreiteten über ihre komplette Spielzeit von einer dreiviertel Stunde das, was sich die zahlreich vor der Bühne versammelten Fans erwartet hatten: gute Laune und Stimmung pur. Ron Taylor legte sich mächtig ins Zeug, so daß man sich unweigerlich fragen musste, warum der Mann eigentlich keinen Bock mehr hat und auch der Rest der Band stand ihm in nichts nach. Die Setlist war ebenfalls eine gelungene "Best of"-Mischung, in der eigentlich nur ›Stop The Hate‹ von »Psychoschizophrenia« fehlte. Wenn's überhaupt was zu meckern gab, dann der nicht ganz perfekte weil zu dumpfe Sound, der das Gesamtbild etwas störte.
Wie die Zukunft von LILLIAN AXE aussieht bleibt abzuwarten - das neue Album ist bis auf die Vocals fertiggestellt und man kann der Band eigentlich nur das Unmögliche wünschen: einen gleichwertigen Ersatz für ihren Frontmann zu finden.
Andreas Thul
Photo: Stefan Glas
© 1989-2021 Underground Empire
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