PRETTY MAIDS
beim
"Bang Your Head!!!"-Festival 2006
Balingen, Messegelände
24.06.2006
Es wurde Zeit für die Band, deren ›Future World‹-Album von 1987 seit Jahren einen der vordersten Plätze der Lesercharts bei den All-Time-Favorites im HEAVY belegt. Das müßte eigentlich ein guten Omen sein, vor allem wenn man bedenkt, daß außer Jon Oliva (der ja offiziell gar nicht SAVATAGE verkörpert...) weit und breit niemand aus eben diesen Charts beim diesjährigen Festival zu sehen ist.
Mit Besetzungswechseln scheinen aber auch die Herren aus dem nicht allzu hohen Norden zu kämpfen: Der Schlagzeuger wird vorgestellt mit "Unser neuer Schlagzeuger ist genauso kurz wie es der alte war" - beim Schlußbild kann man nur sagen: Kurz ist er wirklich! Auch die Position des Keyboarders scheint dauervakant zu sein, vorgestellt wird dieser mit "Heute bei uns am Keyboard..." (und es handelt sich um MERCENARY-Tastenmann Morten Sandager - sg). Immerhin Sänger Ronnie Atkins und Gitarist Ken Hammer (nebenbei gesagt auch nicht wirklich der Längste) sind noch aus der Originalbesetzung übrig und Bassist Kenn Jackson (wirkt in dieser Gesellschaft mit seinen maximal 1,80 Metern und den vielen blonden Haaren wie ein Riese) ist nun auch schon seit 15 Jahren dabei (sollte anschließend allerdings auch gegangen werden, was zu diesem Zeitpunkt wohl schon beschlossene Sache war - sg).
Die Dänen beginnen mit ›Rock The House‹ (»Jump The Gun«, 1990) und ›Love Games‹ (»Future World«, 1987 - von dem auch noch ›Yellow Rain‹ und der Titelsong zum Zuge kommen). Mit ›Wouldn't Miss You‹ (»Carpe Diem«, 2000) und ›Virtual Brutality‹ (»Planet Panic«, 2002) werden immerhin zwei Songs zum besten gegeben, die weniger als 19 Jahre auf dem Buckel haben. Mit ›Back To Back‹ (»Red, Hot And Heavy«, 1984) wird dann noch mal tief in die Mottenkiste gegriffen und dann ist mit dem schon erwähnten und kommerziell wohl größtem Hit ›Future World‹ Schluß.
Die PRETTY MAIDS tun das einzig Richtige: Sie passen ihre Setlist den Gegebenheiten (Festival in schönstem Sommer-Sonnenschein) an und spielen hauptsächlich ihre alten Hits rauf und runter. Was zwar bedeutet, daß sechs Alben der letzten 15 Jahre ganz übergangen werden - aber das ist wohl fast allen Anwesenden egal. Nur eine dumme Angewohnheit (die ich schon beim "Rock Hard Festival" anno 2005 nicht ausstehen konnte) haben sie leider: sie gehen zehn Minuten zu früh (!) von der Bühne! Kollegialität unter Bands bei straffem Festival-Zeitplan hin oder her - aber das ist den Fans gegenüber ziemlich unkollegial! Immerhin kommen sie dieses Mal noch für einen Song zurück: ›Red, Hot And Heavy‹ (ebd., 1984).
Photo: Stefan Glas
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