DEATH ANGEL (US, CA)
beim
"Bang Your Head!!!"-Festival 2004 (Club-Show & Open Air-Auftritt)
Balingen, W.O.M.
&
Balingen, Messegelände
24. & 26.06.2004
Was dann folgte, läßt sich in Worten nur schwer beschreiben. Denn was sich bei DEATH ANGEL vor der Bühne, vor allem aber auf selbiger, abspielte, bedarf nahezu eigener Wortkreationen. Die Uhr zeigte zwar erst gegen 14.45 an jenem denkwürdigen Samstag, aber nichtsdestotrotz darf man ohne großartige Übertreibung vom absoluten Highlight des gesamten Wochenendes sprechen.
Mit ›Thrown To The Wolves‹ starteten die fünf Amis ihren Gig und schon während der ersten Minuten hatte man als Zuseher den Eindruck, die Jungs waren geradezu darauf aus, sich hier ein Denkmal zu setzten. Noch lange bevor der Opener zu Ende war, hatte, mit Ausnahme von Schlagzeuger Andy logischerweise, jeder Musiker jede Ecke der geräumigen Bühne zumindest einmal betreten. Allen voran wuselte ein mit Dreadlocks bis zum Allerwertesten ausgestatteter Mark Osegueda über die Bretter. Auch Rob Cavastany, Dennis Pepa und Bandneuling Ted Aguilar zeigten sich höchst spielfreudig und standen ihrem Sänger in nichts nach. Wie schon in den frühen Morgenstunden des Freitags, wo man als Headliner noch einmal alle Fans im bestens gefüllten WOM-Club zum Tanz bitten konnte - genauer gesagt wurden sämtliche anwesenden Fans von DEATH ANGEL geradezu auf die Tanzfläche, des normalerweise als Disco benutzten Clubs, gezwungen - ließen die Amis auch hier nichts anbrennen. Wer bei einer derart intensiven Metal-Darbietung noch still sitzen oder stehen kann, muß ohnehin taub oder gar tot sein. Material vom aktuellen Comeback-Scheibchen »The Art Of Dying« wurde dabei ebenso frenetisch abgefeiert wie Band-Klassiker vom Schlage ›Voracious Souls‹ oder ›Seemingly Endless Time‹. Leider mußte das Material gegenüber der Setlist im Club ein wenig reduziert werden, die Auswahl an sich wußte aber dennoch voll und ganz zu begeistern. In den vorderen Reihen war ohnehin schon seit den Anfangstakten kollektives Abfeiern angesagt, allerdings schien sich die prächtige Stimmung über das gesamte Festivalgelände und darüber hinaus auszubreiten. Der Soundmixer schien sich ebenfalls bestens auf die Band und das Publikum eingestellt zu haben, denn dieser verdiente sich einen Sonderapplaus für seine Leistung. Leider war nach einem euphorisch gespielten und ebenso bejubelten ›Kill As One‹ am frühen Samstagnachmittag auch schon wieder Schluß mit dieser Sternstunde schwermetallener Unterhaltungskunst.
Was folgte waren unermüdliche "DEATH ANGEL"-Sprechchöre, die auch kein Ende nahmen als Veranstalter Horst Odermatt persönlich die Bühne betrat, um den Erlös einer Versteigerung für einen guten Zweck an die entsprechende Person weiterzugeben. Leider ist mir im DEATH ANGEL-Rausch völlig entgangen, worum es eigentlich gegangen ist. Schade für Veranstalter und alle Beteiligten, aber offensichtlich hatte kein Mensch mit derart enthusiastischen Reaktionen auf diese Band gerechnet.
Ich persönlich war jedenfalls völlig hin und weg und was ich am Vorabend noch der späten Stunde und den "Begrüßungs-Drinks" zugerechnet hatte, wurde offensichtlich zu einem nicht unerheblichen Teil von dieser Band verursacht. Ein Gig für die Ewigkeit, von einer Band, deren Comeback mit zu den erfreulichsten Ereignissen in unserer Szene zu zählen ist.
Photos: Stefan Glas
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