UNDERGROUND EMPIRE 7-Datasheet |
Contents: ANTHRAX (US)-Rundling-Review: »Sound Of White Noise« |
Date: 20.10.1993 (created), 10.12.2021 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here! |
Comment: Bewertung aus heutiger Sicht:
Zusätzlicher Kommentar:
Wie Holger die Platte heute benoten würde, ist mir nicht bekannt, aber ich konnte mit dieser Variante von ANTHRAX nie etwas anfangen. Ja: John Bush ist etwa ein dreimillionenmal besserer Sänger als Joey Belladonna, aber ANTHRAX wurden eben mal durch die Alben mit Joey definiert. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
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ANTHRAX (US) – Sound Of White Noise
WEA
Kennt Ihr das Gefühl, wenn sich eine Eurer absoluten Lieblingscombos auflöst und sich einzelne Musiker Bands anschließen, die Ihr eigentlich furchtbar schlecht findet? So hatte ich ein extrem ungutes Gefühl bei dem Gedanken, John Bush bei ANTHRAX verkümmern zu sehen. Zugegeben gefielen mir die Moshkings zu »Armed & Dangerous«- beziehungsweise »Spreading The Disease«-Zeiten noch ausgesprochen gut. Aber von da ab ging es in meinen Augen stetig abwärts für die New Yorker. Entsprechen skeptisch schiebe ich also »Sound Of White Noise« in den Player und bange den Klängen, die da kommen mögen. Stakkatobeats donnern mir entgegen und eröffnen die knapp einstündige Klangreise. ›Potters Field‹ überrascht durch gekonnte Gitarrenmelodien, die dem extrem aggressiven Rhythmusgewitter trotzen. John Bush tobt sich völlig aus. Es scheint, als wolle er seinen Frust akustisch loswerden. Bei der Single ›Only‹ wird ein Gang zurückgeschaltet, ohne dabei an Qualität oder Aggressivität einzubüßen. Ich beginne, auf eine gute Scheibe zu hoffen, was allerdings durch die nachfolgenden Titel etwas getrübt wird. Zu ANTHRAX-artig, wenn auch bei weitem besser als das Material der Vorgängeralben, moshen die Jungs los. Erst bei ›1000 Points Of Hate‹ (der Titel spricht für sich) hebt sich mit dem Tempo auch das Songniveau wieder an. In ›Black Lodge‹ versuchen die Jungs eine Ballade zu fabrizieren, was ihnen auch recht gut gelingt. Nicht mit ARMORED SAINT-Killern á la ›Aftermath‹ zu vergleichen, aber trotzdem sehr gut. ›Lithium Penathol‹, sowie das abschließende ›This Is Not An Exit‹ schwächen dann das Gesamturteil wieder ab, so daß lediglich ›Burst‹ noch einmal aufhorchen läßt. Unterm Strich bleibt ein Album, welches für ANTHRAX-Verhältnisse überraschend gut ausgefallen ist. Dies verdanken sie allerdings ganz eindeutig John Bush, der sich aber wohl erst noch vollständig in die Band einfügen muß. Vor allem live tat er mir fast schon leid, als er ältere Werke, wie ›Bring The Noise‹ singen mußte. Ich hoffe inständig, daß zukünftige Scheiben melodischer ausfallen werden. Von meiner Seite gibt es erst einmal 14 Punkte inklusive diverser Sympathiezähler für den Vokalakrobaten. Ich hoffe auf die Zukunft.
super | 14 |
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