RIVAL (US, IL)
beim
"Bang Your Head!!!"-Festival 2002
Balingen, Festivalgelände
28.06.2002
Das Powerquartett RIVAL hatte die undankbare Aufgabe, den bunten Reigen zu nachtschlafender Stunde zu eröffnen. Die Amis um den bodygebuildeten John Johnson dürften den meisten Besuchern trotz zweier exquisiter Eigenveröffentlichungen völlig unbekannt gewesen sein, was ihrem Stageacting aber absolut nicht anzumerken war. Völlig selbstsicher nutzte der Vierer gekonnt die kompletten Ausmaße der riesigen Bühne und überzeugte alleine hierdurch schon mehr als der ein oder andere nachfolgende Act. Da merkte man von der ersten Minute an, daß die Jungs mit ganz viel Herzblut an ihre Musik glauben.
So zelebrierten sie in Balingen vor einer immer größer werdenden Schar an Kopfschüttlern ihren energischen Power Metal der Güteklasse 1A! Ganz egal, ob nun Songs des Longplayers wie der exquisite Titeltrack ›Modern World‹ oder der mitreißende Opener der EP ›The Strangler‹ aus den Boxen quollen, die Menge war sichtlich angetan.
Kein Wunder bei den gebotenen Nummern, bei denen vor allem Klampfer Neven Trivic immer wieder mit tollem Riffing auffiel. Aber auch Gary Olson fundamentierte mit seinem dynamischen Drumspiel überzeugend den traditionellen US-Power Metal der Jungs. Und vorneweg natürlich der bereits erwähnte John Johnson, der neben der Bezupfung des Viersaiters auch noch mit einer Lunge ausgestattet zu sein scheint, die meisterlich solche Songs umzusetzen vermag. Wurde ja in den Besprechungen der Silberlinge schon Vergleiche zu den seligen OMEN genannt, so wurden diese auch livehaftig wahr. Und dies vor allem durch dieses, oft an J.D. Kimballs Organ erinnernde Stimme. Hach, wie schön! Beim bekanntesten Song, ›Death Stalker‹, der ja bereits auf einer ROCK HARD-»Unerhört«-CD Platz gefunden hat, kreisten dann bestimmt ein paar hundert Matten, was bei den Musikanten zu einer weiteren Steigerung in Sachen Energie führte! Kaum zu glauben, aber bei dem brandneuen Song ›Under The Brink‹ raste auch der zweite Axeman Chuck McNulty bis weit außen auf die Stege, um möglichst nah beim Publikum zu spielen. Einfach nur mitreißend!
Dieser Band gehört ganz schnell ein Deal verabreicht, damit sie deutsche Hallen unsicher machen können. Ihr Auftreten beim "Headbangers Open Air" eine Woche zuvor war von ähnlich zündendem Kaliber. Hier zogen die Jungs noch weitere Semi-Klassiker aus dem Ärmel und ließen bei allen Anwesenden die Münder offen stehen. Ich erwarte sehnlichst mehr davon!
Photo: Stefan Glas
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