EDGUY
beim
"Bang Your Head!!!"-Festival 2007
Balingen, Messegelände
23.06.2007
Selten hat eine Ankündigung im BYH-Guestbook solche Eruptionen ausgelöst, wie die Ernennung von EDGUY zum Samstags-Headliner. Das Geschrei war groß und einige (wenige?) der Meinung, daß dies mit dem Untergang des Abendlandes gleichzusetzen sei und man doch lieber die üblichen Verdächtigen verpflichten sollte.
Keine Ahnung, ob diese dabei über die Frage nachgedacht haben, wie denn Bands wie IRON MAIDEN oder MOTÖRHEAD zum dem wurden, was sie heute sind. Sicherlich nicht, indem sie nie eine Chance bekamen zu zeigen, was in Ihnen steckt! Darüber hinaus sollte man auch nicht vergessen, daß uns Legenden wie Ronnie James Dio (Mitte 60), Ian Gillan und Lemmy (beide über 60), Rob Halford (Mitte 50) oder Bruce Dickinson (demnächst 50) alleine schon aus biologischen Gründen nicht mehr ewig erhalten bleiben werden - und wer soll dann ihre Position übernehmen?
Doch genug der Theorie, denn schließlich stand die Entscheidung und EDGUY am späten Samstagabend auf der Bühne des "Bang Your Head!!!"-Festivals.
Schon im Vorfeld hatte ich mehrfach gelesen, daß es sich bei EDGUY-Frontmann Tobias Sammet um eine Laberbacke der relativ ausufernden Art handeln soll - eine Information, die sich glücklicherweise nicht in vollem Umfang bewahrheitet. Zwar schweift "Hellfire Tobi" das eine oder andere Mal ziemlich ab, kann sich aber meist noch rechtzeitig fangen, bevor man entnervt nach dem roten "STOP"-Schalter zu suchen beginnt.
Die Setlist bietet einen guten Querschnitt durch das Schaffen von EDGUY und beinhaltet neben neuen Nummern wie ›Superheroes‹ auch ältere Kaliber wie ›Wake Up The King‹ vom »Theater Of Salvation«-Album sowie als Fast-Cover, den Titeltrack von »Avantasia I«. Schade nur, daß mein persönlicher Lieblingshit »Falling Down« zu Hause gelassen wurde.
Unterm Strich kann man auf jeden Fall sagen: Operation gelungen! EDGUY haben eine richtig gute Party veranstaltet, die wohl auch den überwiegenden Teil der Anwesenden von der Richtigkeit dieser Headliner-Entscheidung überzeugt hat.
Mich persönlich hat nur ein kleiner Schönheitsfehler gestört: Warum um Himmels Willen muß die Band 20 Minuten vor dem Ende der offiziellen Spielzeit eine Kunst-Zugabe-Pause machen? Dies mag ja auf einer Solo-Headliner-Tour noch akzeptabel (wenn auch nervig) sein, aber bei einem Festival mit begrenzter Spielzeit für jede Band?!? Da sollte man die vergeudeten Minuten lieber für einen zusätzlichen Song verwenden, zumal sowieso jeder vor und auf der Bühne weiß, daß die Show weitergeht.
Photo: Stefan Glas
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