NASTY SAVAGE
beim
"Bang Your Head!!!"-Festival 1998
Tübingen-Hirschau, Stefan-Hartmann-Halle
18.09.1998
Das perfekte Futter für unsere "Living Underground"-Kolumne ging beim "Bang Your Head!!!"-Festival unserer HEAVY, ODER WAS?!-Kollegen über die Bühne: NASTY SAVAGE sind eine Legende und purer Underground - nicht nur weil sie derzeit (noch) unsigned sind. Die Metallwelt kann den HEAVY, ODER WAS?!-Jungs nicht genug dafür danken, daß sie uns Nasty Ronnie & Co. ein weiteres Mal geschenkt haben.
Da der Auftritt unter dem Motto "Wage Of Mayhem-Reunion" stand, war es nicht anders zu erwarten, daß die Barbaren den Großteil ihres Debütalbums spielten. Dazu kamen der unveröffentlichte Track ›Savage Desire‹ vom '84er »Wage Of Mayhem«-Demo plus einiger Songs von den späteren Alben.
Neben Mister Nasty himself waren aus den Anfangstagen nur die beiden Gitarristen Ben Meyer und David Austin erschienen, die in den letzten Jahren nur durch ihren Spaßtrip mit GARDY-LOO auf sich aufmerksam machen konnten, was jedoch nebensächlich war. Nasty Ronnie dominierte die Bühne von dem Moment an, als er mit Badeschlappen bewaffnet auf der Bildfläche erschien und garantierte für eine Stunde perfektes, psychotisches Entertainment.
Er lud zum Trip in die "old school" ein und philosophierte davon, daß man "still on the bus" sei und führte wie zum Beweis sein hundertfach genageltes Nietenarmband vor, bei dessen Anblick selbst Kerry King vor Neid giftgrün mit rosa Herzchen angelaufen wäre. Mal war es niedlich anzusehen, wie er mit seinem Lieblingsfernseher an der Kette Gassi ging, um dann sämtliche antiquarischen SABA- und TELEFUNKEN-Glotzkisten wahllos über die Bühne zu würfeln und dann mußte man wieder um die Bretter fürchten, als er seinen Ausflug auf die PA gezwungenermaßen mit einem kühnen Sprung zurück on stage beendete. Mal tänzelte er wie eine tonnenschwere Ballerina über die Bretter, mal erging er sich in Cunnilingus-Exzessen mit den Frontscheinwerfern und dann lebte er sein Wrestling-Faible aus, indem er eine Wand von Flimmerkisten über den Haufen rannte. Als seine letzte Liebkosung mit einem Fernseher zu innig wurde und er sich dabei eine Platzwunde auf der Stirn zuzog (Kein Kunstblut!!! Ich habe wie der ungläubige Thomas meinen Finger in die Wunde legen dürfen...) und den Schlußsong ›XXX‹ blutüberströmt brüllte, war der "Wage Of Mayhem" auf Heller und Pfennig entrichtet und das Kult-o-meter zeigte endgültig "100%".
Photos: Stefan Glas
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