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Contents: VANDEN PLAS & Wolfgang Hohlbein-Bildnews |
Date: 15.02.2012 (created), 19.08.2023 (revisited), 11.01.2024 (updated) |
Origin: HEAVY |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Comment: Ein Format zur Auflockerung der Newsseite waren kurze Texte zu Neuigkeiten, die mit einer knackigen Headline sowie einem Photo versehen waren - und drei schmissigen Ausrufezeichen, die hinter den Bandnamen gesetzt wurden, die wir uns nun aber gespart haben. Da diese Bildnews aber nicht wirklich auf unsere Newsseite passen würden, sind sie hier nun als Special plaziert worden.
Da bei den bereits im UNDERGROUND EMPIRE online veröffentlichten Artikeln bei der Portierung der HEAVY-Seiten nur ein kleines Thumbnail der HEAVY-Story zu sehen ist, von dem aus man zu der bereits veröffentlichten, meist umfangreicheren Version gelangt, soll diese kleine Graphik im Falle einer noch nicht online zu findenden Story nun hier auftauchen:
Es war in diesem Fall die große Bildnews, denn es war auch ein besonderes Thema gewesen. Auf alle Fälle empfand ich es auch als eine Ehre, mit einem weltbekannten Schriftsteller sprechen zu können - der sich zudem als rundum entspannter und freundlicher Mann entpuppte, der keinerlei Allüren an den Tag legte. |
Supervisor: Stefan Glas |
Laden zur Blutnacht
VANDEN PLAS & Wolfgang Hohlbein
Die deutschen Progressive Metaller VANDEN PLAS sind schon längst zu Spezialisten für das Wandeln zwischen den Welten der Rockmusik und der Klassik geworden: Zusätzlich zu ihren famosen eigenen Alben ist die Band schon seit fast 20 Jahren an den verschiedensten Theatern und Opernhäusern bei Rockmusicals und -opern tätig. Doch anno 2012 holt die Band diesbezüglich zum großen Schlag aus, denn in Zusammenarbeit mit dem weltbekannten Bestsellerautor Wolfgang Hohlbein hat man die Rockoper "Blutnacht" geschaffen.
Der 1953 in Weimar geborene Wolfgang Hohlbein konnte sich, seit ihm 1982 zusammen mit seiner Frau Heike mit dem Roman "Märchenmond" der Durchbruch gelang, als bedeutendster deutscher Fantasyautor etablieren. Seither hat der heute in Neuss lebende Autor unzählige Bücher geschrieben, von denen mittlerweile über 40 Millionen Exemplare verkauft wurden. Zu seinen bekanntesten Werken zählt der historisch-phantastische Zyklus "Die Chronik der Unsterblichen", der nun als Vorlage für "Blutnacht" gedient hat.
Doch wie ist es überhaupt zu dieser Zusammenarbeit gekommen? Der Auslöser war Dieter Winkler, der Agent, Co-Autor und Lektor von Wolfgang Hohlbein: "Dieter sah uns mit "Christ0" am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz, was den Stein ins Rollen brachte", erinnert sich VANDEN PLAS-Sänger Andy Kuntz. Von »Christ0«, der Rockoper basierend auf der vorletzten VANDEN PLAS-Platte, sehr beeindruckt, machte er Wolfgang Hohlbein auf die Band aufmerksam, der sich daraufhin am Pfalztheater Kaiserslautern das Rockoratorium "Ludus Danielis" anschaute, bei dem VANDEN PLAS ebenfalls die musikalischen Fäden in der Hand hielten. Von der Vorstellung begeistert sollten schon an diesem Abend erste gemeinsame Pläne geschmiedet werden: Anhand der "Chronik der Unsterblichen" sollte eine Rockoper entstehen.
Wie aber sollte es funktionieren, einen Romanzyklus, dessen erster Band 1999 erschienen ist und der bis dato aus 13 Büchern besteht, in eine knapp dreistündige Rockoper zu verdichten? "Nun, zunächst mal mußte ich alle Bände lesen", grinst Andy. "Uns war schnell klar, daß es nur funktionieren konnte, wenn wir eine eigenständige Geschichte schaffen, die im Rahmen, den 'Die Chronik der Unsterblichen' vorgibt, spielt", ergänzt Wolfgang Hohlbein. "Ich pickte mir dann jene Szenen heraus, von denen ich mir vorstellen konnte, daß sie für eine Rockoper funktionieren können", fährt Andy fort. Daraus wurde dann unter Mithilfe von Dieter Winkler ein Libretto erstellt: "Wolfgang ließ mir weitgehend freie Hand, was ich wirklich als einen Ritterschlag empfand! So konnte ich die Geschichte Stück für Stück entwickeln und legte sie zusammen mit Dieter kapitelweise Wolfgang vor, der dann Verbesserungsvorschläge machte", so Andy.
Auch was die Musik angeht, konnten VANDEN PLAS frei schalten und walten - ein erstaunlicher Vertrauensvorschuß, den die Band da erhalten hat! "Ich kannte ja die früheren Arbeiten von Andy und merkte schnell, daß wir auf einer Wellenlänge liegen. Erwartungsgemäß hatte ich letzten Endes bei seinem Manuskript auch kaum Änderungswünsche", relativiert Wolfgang Hohlbein. "Das gleiche gilt für die Musik: Ich kannte die CDs der Band, die mir sehr gut gefielen, so daß ich wußte, daß das Resultat in jene Richtung gehen würde, die ich mir vorstellte", betont der Autor, der übrigens bekennender Rock- und Metalfan ist.
Das Pfalztheater Kaiserslautern, wo schon mehrere VANDEN PLAS-Werke als Rockoper oder -musical auf die Bühne gebracht wurden, signalisierte frühzeitig Interesse, so daß deren Kreativteam, allen voran Urs Häberli, welcher das Stück auch inszenierte, in die weitere Entwicklung miteinbezogen wurde. Dieser Prozeß verlief so reibungslos, daß die "Blutnacht" mit Riesenschritten näherrückte: "Normalerweise braucht man für ein solches Projekt mindestens ein Jahr, wenn nicht sogar zwei Jahre", unterstreicht Andy. "Doch die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten war so fruchtbar, daß wir es in etwas mehr als einem halben Jahr geschafft hatten." Daher konnte am 21. Januar 2012 die Welturaufführung stattfinden, und der Run auf die Tickets war auch anschließend so groß, daß schnell ein Großteil der Karten vergriffen war und Zusatzvorstellungen angesetzt wurden.
Doch was sagt der Vater der "Unsterblichen" zum Rockoper-Baby "Blutnacht"? "Ich bin voll und ganz zufrieden mit dem Resultat!", äußert sich Wolfgang Hohlbein überschwenglich. "Ich hatte mich an einem bestimmten Punkt dann auch ausgeklinkt und die ganzen finalen Proben ignoriert und mich stattdessen einfach auf den Premierenabend gefreut. Nach der Aufführung habe ich mich mit verschiedenen Besuchern, vom Teenager bis zum typischen Theaterbesucher im reiferen Alter mit Anzug und Fliege, unterhalten, ohne zu enthüllen, wer ich bin, und erhielt ausschließlich positives Feedback. Ich bin auch sehr froh darüber, daß sogar jene Gilde, die immer etwas zu meckern hat und grundsätzlich alles schlechtschreiben muß, bislang nichts zu sagen hatte!"
Seine Zuversicht in das Projekt "Blutnacht" hat Wolfgang Hohlbein darüber hinaus dazu gebracht, einen separaten Roman zu verfassen, der die "Blutnacht"-Geschichte erzählt und kurz vor der Premiere erschien, so daß man die Rockoper gewissermaßen auch zu Hause am Kaminfeuer nochmal miterleben kann. Allerdings ist es nicht notwendig, etwaige Vorkenntnisse mitzubringen, um "Blutnacht" genießen zu können. Auch der "Chronik der Unsterblichen"-Novize wird dem Treiben auf der Bühne problemlos folgen können und gebannt den Hauptcharakter Andrej Delãny, den Andy verkörpert, auf einem wilden Ritt quer durch ganz Europa begleiten, bei dem er sich entscheiden muß, ob er sterben und zu einem Gott erhoben werden will oder ob er sein Leben und seine große Liebe Maria retten möchte.
"Blutnacht" läuft noch bis zum 1. Juli am Pfalztheater Kaiserslautern, und Karten sind via Homepage
per Mail an
vorverkaufskasse@pfalztheater.bv-pfalz.de
oder telephonisch unter 0631/3675-209 erhältlich.
Photos: Hans-Jürgen Brehm-Seufert [Szenenphoto], Thomas Brenner [VANDEN PLAS], www.hohlbein.de [Wolfgang Hohlbein]
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