VANDEN PLAS
Pirmasens, Quasimodo
17.11.2006
Alles neu macht der November! Allein schon das "Umfeld" des wiedereröffneten Pirmasenser Clubs "Quasimodo" hat sich deutlich geändert: Die Umgehungsstraße ist mittlerweile derart "fortgeschritten", daß das "Spirit", der eher Gothic/Alternative/Punk-orientierte Nachbarschuppen mittlerweile dem Erdboden gleichgemacht wurde, und man sich aufgrund der immer noch in Gang befindlichen Bauarbeiten doch recht umständlich in Richtung "Quasimodo" vorantasten muß.
Im "Quasimodo", dessen früherer Name "Quasimoto", der immer auf die Connection mit dem im gleichen Gebäude tagsüber betriebenen Motorradladen hingewiesen hatten, heuer tatsächlich abgeändert wurde, wartet schon eine recht große Menschenmenge: Immerhin spielen VANDEN PLAS zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren in direkter Nähe ihrer Heimatstadt Kaiserslautern. Durch die Nähe zu Frankreich haben sich auch etliche französische Fans eingefunden, denn in unserem Nachbarland haben die Progs bekanntlich einen ganz großen Fuß in der Tür.
Für diese Show, die man quasi als die verspätete Releaseparty der neuen Platte »Christ0« ansehen kann, hat die Band die Requisitenkammer des Pfalztheaters Kaiserslautern, wo die Band die meisten ihrer Theaterengagements hat, geplündert: Über der Bühne hängt ein riesiger Kronleuchter, während links und rechts neben dem Backdrop zwei überdimensionale Spiegel stehen. Den Quasi-Releaseparty-Charakter der Show unterstreicht auch Sänger Andy Kuntz mit seiner ersten Ansage: "Wir sind normalerweise eher eine Band, die lieber ein wenig kürzer als zu lang spielt. Doch heute haben wir uns gedacht, wir spielen mal zwei Stunden [tosender Szenenapplaus] und konzentrieren uns dabei ein wenig auf unsere neue Platte »Christ0«!"
Ein guter Plan - nicht nur weil »Christ0« ein sehr starkes Album geworden ist, sondern auch weil man bei der letzten heimatnahen Show, am 29. April in Weiher nahe Mannheim, dank der damals recht zeitaufwendigen "Verstrickung" in die Theateraufführung von "Abydos" noch nicht die Zeit gehabt hatte, allzu viele »Christ0«-Songs einzustudieren und live vorzustellen. Folglich steht am heutigen Abend nur etwa eine Stunde den älteren VANDEN PLAS-Songs zur Verfügung, doch die neuen Stücke werden vom Publikum ebenso mit offenen Armen aufgenommen wie die Oldtimer.
Apropos "Abydos": Andy konnte ebenso ankündigen, daß das Musical, das unter seiner Federführung entstanden ist, und einen beachtlichen Erfolg einfahren konnte, im Frühjahr eine Wiederaufnahme erfahren wird. Wie man sieht ist das VANDEN PLAS-Universum nach wie vor in allen Belangen bestens in Schuß!
Photos: Stefan Glas