UNDERGROUND EMPIRE 1-Datasheet |
Contents: VANDEN PLAS-Interview |
Date: 1988/'89 (created), 07.01.2000 (revisited), 09.03.2023 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 1 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue sold out! Several later issues still available; find details here! |
Comment: Ja - es sind die gleichen VANDEN PLAS: jene, die heute Progerfolge am laufenden Band feiern. Als UNDERGROUND EMPIRE 1 in die Gänge kam, widmeten sich die Edel-Boliden noch ganz anderen Klängen. Und das war noch nicht der Anfang... Eines Tages sollte man mal die ganze Geschichte erzählen... Vorab begnügen wir uns mit einigen Photos, die wenige Monate nach den Interview entstanden und bereits den damals neu eingestiegenen Keyboarder G.K. Verneaux zeigen (den wir heute alle unter dem Namen Günter Werno kennen). Der Interviewtitel geht übrigens auf einen alten Song der Band zurück, dessen Refrain "We fly straight to new horizons" lautete. |
Supervisor: Stefan Glas |
Ich wollte eigentlich schon immer mal etwas über meine absolute Lieblingskommerzband loswerden. Leider fehlte mir dazu immer die Möglichkeit. Durch UNDERGROUND EMPIRE sind die Voraussetzungen allerdings optimal geworden, so daß meinem Vorhaben nichts mehr im Weg steht. Wer jetzt bei dem Ausdruck "Kommerz" gleich zurückgezuckt ist, den kann ich beruhigen, denn VANDEN PLAS haben absolut nichts mit dem öden, eintönigen Kommerz anderer Bands - you know what I mean - zu tun. Die Stücke von VANDEN PLAS sind exzellent und originell. Eine super Stimme, geile Gitarrenpassagen, passende Keyboarduntermalung und ein abwechslungsreiches Rhythmusspiel lassen VANDEN PLAS zur besten Band aus dem Bereich des melodischen Heavy Rocks - eine passendere Umschreibung für den Stil der Gruppe - werden. Wer glaubt, daß kommerzielle Bands von Breaks soviel Ahnung hätten, wie Kühe vom Eierlegen, der höre sich bitte VANDEN PLAS an, wer meint, kommerzielle Musik wäre immer langweilig, der möge sich bitte VANDEN PLAS zu Gemüte führen, wer denkt, melodisch-kommerzielle Bands wären grundsätzlich zugleich lasch und schnulzig, der ziehe sich bitte VANDEN PLAS rein, wer überzeugt ist, daß eine Band der kommerzielleren Richtung zwangsläufig ein Clone ihrer Vorbilder sein muß, der leihe bitte VANDEN PLAS sein Ohr. Da VANDEN PLAS nun einen Plattenvertrag haben, werdet Ihr in Bälde zur Genüge dazu Gelegenheit haben.
Um Euch die Band vorab vorzustellen, vereinbarte ich mit ihnen ein Interview, zu dem sich die ganze Familie versammelte. Dies wären im einzelnen Andreas Kuntz (v), Stephan Lill (g), Andreas Lill (d), Holger Münz (b), Ulli Knapp (k), Soundmixer und Ex-Gitarrist Marcus Bäumler und schließlich noch Manager Axel Steeren. Da auch noch jeder seinen Teil zum Gelingen des Interviews beitragen wollte, folgt nun ein sehr ausführliches Interview.
Ihr befindet Euch momentan in der Vorproduktion zur ersten LP. Erzählt bitte etwas darüber!
Holger: Ja, richtig, wir machen zur Zeit die Vorproduktion hier in unserem Proberaum. Die Titel für die LP stehen so weit fest. Sie repräsentieren ein sehr gemischtes Spektrum von VANDEN PLAS Stücken. Wir wollen bei der Vorproduktion die Lieder verfeinern. Die LP wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch vor Dezember diesen Jahres europaweit bei JANUS MUSIC erscheinen.
Ich vermute, daß aus der LP eine Single ausgekoppelt wird!
Axel: Eine Single wird es nicht geben, sondern von der Favorite-Nummer wird kurze Zeit nach Veröffentlichung der LP eine Maxi erscheinen. Momentan ist hierfür die Nummer ›Do You Know‹ favorisiert. Wir werden uns dabei aber nach dem Publikumsgeschmack richten.
Inwiefern hat die Plattenfirma ein Mitbestimmungsrecht an der Platte?
Holger: Ich finde, daß es optimal ist, wenn man sich zusammen an einen Tisch setzt, jeder ein Bier vor sich stehen hat und man dann überlegt, wie man die Sache am besten anpackt. Genauso läuft es mit JANUS MUSIC, wir sprechen miteinander und kommen zu einem Ergebnis.
VANDEN PLAS waren schon oft im Studio und haben Lieder aufgenommen und manche Aufnahmen unter Freunden verteilt. Es wurde aber nie ein Demo offiziell veröffentlicht, wie das eigentlich in der Heavy Metal-Szene üblich ist. Warum lief das bei Euch anders?
Andy: Uns merkten eigentlich immer sofort nach den Aufnahmen, daß es so nicht gut klingt. Wir waren immer auf der Suche nach unserem Stil und haben ihn eigentlich erst seit dem Ausstieg von Markus gefunden. Das was wir zur Zeit hier im Proberaum aufnehmen würde ich jederzeit als Demo verscheuern, was aber im Vorfeld einer LP unsinnig wäre.
O.K., Du sagst, daß Euch die Aufnahmen nie so richtig zugesagt haben. Dennoch habt Ihr eine Single namens »Double A-Side« rausgebracht!
Andy: Ich glaube, zu ›Raining In My Heart‹ stehen wir alle, so wie wir hier sitzen. (Welch rhethorische Meisterleistung! - Red.) Wir spielen es in einer etwas anderen Fassung, aber das Lied war damals schon ausgereift. Wir werden es daher auch mit auf die LP nehmen.
Wo wir uns schon in der Vergangenheit befinden, möchte ich Euch bitten, selbige von vorne her aufzurollen!
Holger: Zugrunde liegt die Formation EXODUS aus den Jahren 1980/'81, aus der Andreas und ich noch übrig sind. Irgendwann kam dann Andy zu uns, der damals auch noch Rhythmusgitarre spielte, und zu der Zeit fingen wir auch an, mehr in die Richtung Hard Rock zu tendieren und nannten uns um in VANDEN PLAS. Später kamen dann Stephan, Ulli und Marcus Bäumler zu uns. Marcus wurde von Markus Ziegler ersetzt (Kompliziert, ne? - Red.), wobei uns letzter vor einem halben Jahr wieder verließ. Seit etwa 1984 ist eine relativ konstante Besetzung vorhanden. Ich möchte in diesem Interview ganz, ganz klar stellen und möchte das jetzt auch endlich mal schwarz auf weiß sehen, daß Markus (der mit "k" - Red.) und wir uns freiwillig getrennt haben. Weder wir haben ihn rausgeschmissen, noch ist er beleidigt gegangen. Wir haben uns aus rein stilistischen Gründen getrennt: Markus tendierte mehr zur softeren Richtung, während wir wieder etwas härter werden wollten.
Man kann also feststellen, daß die Band schon sehr lange besteht. Dennoch ist erst jetzt ein Erfolg in Sachen Plattenvertrag zu verzeichnen. Warum habt Ihr Euch nicht schon früher darum bemüht?
Andy: Bei mir kam die Intention, professionell Musik zu machen, um vielleicht auch mal Geld damit zu verdienen erst 1985 nach der Veröffentlichung der Single. Wir haben damals gemerkt, daß es relativ einfach ist, wenn man ein Produkt hat, in Radio- oder Fernsehsendungen hineinzukommen. Damals begann auch die ganze Band ein professionelleres Denken an den Tag zu legen, hauptsächlich durch das Umfeld bedingt. Vorher dachten wir im Traum nicht daran, mal einen Plattenvertrag zu haben.
Ulli: Vor etwa 3 Jahren hätten wir nach dem Schülerferienfest des Saarländischen Rundfunks schon die Möglichkeit gehabt, zusammen mit WPL eine Platte zu machen. Nach einigem Hinterfragen, stellten wir dann fest, daß WPL keine allzu gute Plattenfirma sind, zumal sie hauptsächlich mit Schlagersängern zusammenarbeiten. Wir hatten auch noch Kontakte zu einem gewissen Produzenten gehabt, der etwas mit uns machen wollte. Nach einigen Telefonaten hat sich dann herausgestellt, daß es nur ein Windei war. Man muß eben sehr vorsichtig sein, bevor man sich entschließt, einen Vertrag zu unterschreiben.
Andreas: Es spielt auch eine Rolle, daß es aus unserer musikalischen Richtung viele Bands gibt. Man wird daher schon gar nicht so häufig von Plattenfirmen angesprochen, wie das im Thrashbereich vor Jahren war, als jede Thrashband etwas bekommen hat, ob sie wollte oder nicht.
Holger: Man kann hier erwähnen, daß wir sehr intensive Kontakte zu Polygramm hatten. Es war damals ein Mann von der Polygramm über ein Wochenende da und hat sich auch ein Konzert von uns angeschaut. Schließlich kam aber die Entscheidung, daß sie uns momentan nicht unter Vertrag nehmen konnten, weil sie mit Bands wie BON JOVI für die entsprechende Sparte schon etwas hatten. Und an Eigenkonkurrenz hat eine Plattenfirma natürlich kein Interesse.
VANDEN PLAS leidet ja auch an dem "Kaiserslautern-Syndrom", will heißen, daß Ihr in und um Kaiserslautern sehr angesagt seid, Euch überregional aber kaum einer kennt!
Holger: Das stimmt, allerdings mit einer Ausnahme, dem Saarland. Die Tatsache, daß wir überregional weitgehend unbekannt sind, ist aber hauptsächlich finanziell bedingt, denn welche Band kann es sich leisten groß zu touren und nebenbei noch Berufe auszuüben? Durch unsere Kontakte zum Saarländischen Rundfunk, sprich Schülerferienfest, die "Disco-Top-Ten" mit Manfred Sexauer und durch "Clip-Clap" im saarländischen Fernsehen haben wir einen relativ hohen Bekanntheitsgrad in Saarbrücken und Umgebung.
Okay, Ihr seht das jetzt schon eine Dimension größer als ich eigentlich meinte. Ich dachte da auch an Artikel in kleineren Magazinen. Denn da hat man über Euch bisher noch absolut nichts gelesen.
Stephan: Uns fehlte dazu eben ein Produkt, entweder Demo oder eine neue Single, das man hätte können publik machen. Außerdem machen wir nicht die Musik, über die normalerweise in den Underground-Magazinen geschrieben wird.
Axel: Welchen Sinn würde es machen, wenn man ein Jahr vor einer Platte in irgendwelchen Magazinen besprochen wird? Das wäre eine schöne Selbstbestätigung und sonst nichts.
Ihr habt über die Jahre einen großen stilistischen Wandel vollzogen. Am Anfang nanntet Ihr Euere Musik einfach "Hard Rock" und ihr spieltet auch ebensolchen. Dann kam Ulli als Keyboarder dazu, die Musik wurde etwas softer und Ihr habt sie dann als "The Noble Way Of Rock" bezeichnet. Schließlich kam Markus Ziegler dazu, und ihr wurde sehr kommerziell und teilweise richtig schnulzig, was ihr dann unter der Bezeichnung "Heavy Pop" geführt habt. Jetzt nach dem Ausstieg von Markus seid Ihr wieder entschieden härter geworden. Habt Ihr jetzt Eueren definitiven Stil gefunden und wie seht Ihr selbst Euere stilistischen Odyssee?
Andy: Das war eine Lernphase, die wir durchlaufen mußten. Als damals Markus dazukam, brachte er seine Einflüsse mit in die Musik, denn man kann ja nicht einem Gitarristen vorschreiben, was er zu spielen hat, und es macht ihm dann überhaupt keinen Spaß. Markus ist ein sehr guter Musiker, aber er hat die Musik dahingehend beeinflußt, daß wir softer wurden, jedoch ohne daß wir deswegen schlechter wurden. Momentan tendieren wir wieder zur härteren Richtung, was allerdings nicht heißt, daß wir jetzt viel besser sind. Uns gefallen momentan die härteren Sachen ganz einfach besser. Es ist einfach eine Entwicklung die wir durchlaufen haben.
Stephan, wie fühlst Du Dich eigentlich wohler, allein oder zusammen mit einem zweiten Gitarristen?
Stephan: Allein fühle ich mich wohler, da man als einzelner Gitarrist besser seinen eigenen Stil ausleben kann. Wenn mir jetzt etwas einfällt dann spiele ich es einfach. Früher mußte man schauen, ob das mit der Idee des zweiten Gitarristen harmoniert und so weiter. Markus kam dann eher mit einer cleanen Gitarre, während ich eher härtere Riffs spielen wollte und das war nur schwer unter einen Hut zu bringen.
Jetzt könnte ich ja behaupten, Du willst Dich nur egozentrisch austoben!
Stephan: Gerade eben wollte ich sagen, daß das nicht ego-mäßig gemeint ist! Das bedeutet nur, daß ich einfach banddienlicher spielen kann. Bei unserer Musik geht es ohnehin nicht, daß ich mich voll ausleben kann, da wir keine typische Gitarrenmusik machen.
Axel: Es hat auch den Vorteil, daß Stephan als einziger Gitarrist viel mehr Input in die Musik von VANDEN PLAS hat und er auch immer voll gefordert ist.
Stephan: Als einzelner Gitarrist entwickelt man sich auch viel besser. Wenn zwei Gitarristen da sind, die sich gut verstehen, wie das damals zusammen mit Marcus (mit "c" - Red.) der Fall war, ist das nicht so erheblich. Aber Markus (mit "k" - Red.) unterschied sich stilistisch sehr von mir und war eher dominant, so daß ich in meiner Entwicklung stehen geblieben bin. Jetzt bin ich 100% gefragt, muß mehr bringen und ich kann mich nicht auf einen zweiten Gitarristen verlassen.
Hast Du keine Bedenken wegen Soundlücken bei Liveauftritten, besonders bei den Soli?
Stephan: Wir haben ja auch einen sehr guten Keyboarder, der solche Lücken schließt ohne störend dazwischenzuquaken und außerdem machen Baß und Schlagzeug während eines Solos gut Druck, so daß ich da keine Probleme sehe.
Marcus: Wobei wir aber auf der Platte die Gitarre mit Sicherheit auf mehrere Spuren aufnehmen werden, so daß auch während des Soloteils die Rhythmusgitarre weiterlaufen wird. Das ist natürlich für einen fetteren Sound besser.
Man kann ja nicht behaupten, daß Hard Rock/Heavy Metal die absolute Keyboardmusik ist. Fühlst Du Dich da nicht unterfordert, Ulli?
Ulli: Ich singe ja auch noch Chor mit, so daß es nicht schlecht ist, daß ich nicht so viel zu tun habe, so daß ich mich auch auf den Chor konzentrieren kann. Bei den Gitarrensoli, müssen, wie schon erwähnt, Holger, Stephan und ich einiges an Grundlagen bringen, so daß es da viel zu tun gibt. Außerdem würde übertriebenes Keyboardspiel mehr kaputtmachen als es gutmachen könnte. Das Keyboard soll eigentlich hauptsächlich einen harmonischen Teppich legen.
Stephan: Wir haben außerdem Strophen, in der die Gitarre nicht spielt und nur das Keyboard zum Tragen kommt, weil Andy eben auch sehr gut zu Synthiemelodien singen kann.
Bei Euerer Musik spielt der Chorgesang eine sehr wichtige Rolle, und selbiger kommt auch sehr gut. Hat einer von Euch mal Gesangsunterricht genommen?
Andy: Ja, richtig, der Chor nimmt auch einen Großteil unserer Arbeit im Proberaum ein und hat einen Stellenwert wie die Gitarre. Der einzige, der jemals Gesangsunterricht hatte, war ich. Diese Ausbildung belief sich allerdings auf zwei bis drei Stunden und die Lehrerin hat mir damals hauptsächlich etwas über die Atemtechnik erzählt und beigebracht. Man muß aber sagen, daß zu viele Chöre auch nicht gut sind. Zu denn "Heavy Pop"-Zeiten mit Markus waren die Lieder total mit Chören überladen und das wirkte sich störend aus.
An dieser Stelle wollte ich eigentlich noch je eine Frage an Holger und Andreas einschieben. Dummerweise hatte mein Gehirn schon auf Nachtbetrieb umgestellt und war nicht mehr zu motivieren. (Ein Verfahren wegen Arbeitsverweigerung läuft schon. - Red.) Glücklicherweise sprang Ulli in die Bresche und half mir (honorarfrei) aus.
Holger, was versprichst Du Dir von der Verwendung eines fünfsaitigen Basses?
Holger: Ich stehe einfach auf die saumäßig tiefen Töne und die kann man am besten auf einem 5-Saiter erzeugen. Ich mag es einfach, wenn es so richtig schön rummst. (Kein dummer Kommentar an dieser Stelle! - Red.)
Andreas, Du hast am Anfang Doublebass gespielt, dann bist Du auf eine Bassdrum umgestiegen und schließlich wieder zum Doublebass zurückgekommen. Wozu tendierst Du momentan am ehesten?
Andreas: Momentan spiele ich wieder Doublebass. Ich war auf die Singlebassdrum umgestiegen, weil die damalige seichte Musik nicht für Doublebass geeignet war. Ich wollte damals auch das Spiel mit einer Bassdrum perfektionieren bevor ich wieder auf die doppelte umsteigen wollte.
Jetzt konnte ich wieder meine gesammelten Weisheiten meines Spickzettels nutzen, so daß ich Ulli entlassen konnte. Der Dank der Nachwelt sei ihm gewiß!
Obwohl Ihr noch eine ziemlich unbekannte Band seid, hattet Ihr schon Auftritte im Fernsehen und konntet schon bei mehreren Wettbewerben Erfolge erzielen.
Ulli: Der erste Auftritt im Fernsehen war in "Sportarena". Dort spielten wir, weil in der gleichen Sendung Andys Cousin Stefan Kuntz (der jetzt beim 1. FC Kaiserslautern spielt - Red.) Studiogast war und da hat sich das gut getroffen. Dann kam noch ein Auftritt in "Clip-Clap" und zwei Livemitschnitte vom Schülerferienfest dazu. Unser erster Wettbewerb war 1984 in der Fruchthalle in K-Town vor 2000 Leuten, der zugleich der erste Auftritt von Stephan war. Bei einem Förderpreis der Stadtsparkasse belegten wir zusammen mit SOUL BAZAAR und der WALTER ELF den ersten Platz. In letzter Zeit waren dann noch die beiden Wettbewerbe von RPR, bei dem wir einmal Zweiter und einmal Erster wurden.
Die meisten Bands Eueres Genres haben nur die langweiligen Standardliebestexte. Ihr dagegen schreibt auch Texte wie ›War‹.
Andy: Ich schreibe die Texte, aber ich habe es gerne, wenn die Band daran mitarbeitet. Ich nehme das Textwriting nicht für mich allein in Anspruch, aber im Endergebnis muß ich als Sänger die Texte verkaufen, und muß daher hinter ihnen stehen. Seit es auf die Platte zugeht mache ich mir noch mehr Gedanken um die Texte. So habe ich zum Beispiel im Urlaub alle nochmals überarbeitet. ›One Step‹ war mal ein Lovesong, handelt jetzt von Rassenproblemen, in ›Fire In The Night‹ geht es um die Ausrottung des Urwaldes. Andererseits sind uns auch Liebestexte wichtig, denn es soll auch mal gut Feeling rüberkommen.
Wie beurteilt Ihr selbst Euere Chancen, es zu etwas zu bringen?
Andy: Ich glaube, daß jeder, der auf dem Level wie wir steht, die Chance hat, mal ganz groß herauszukommen, wobei aber das Glück eine sehr große Rolle spielt.
Holger: Wenn man Vertrauen in die Sache steckt und man den Enthusiasmus entwickelt, es unbedingt schaffen zu wollen, dann sind die Chancen größer, als wenn man einfach nur abwartet, was passiert.
Axel: Realistisch betrachtet kann man sagen, daß durchaus die Möglichkeit besteht, nicht nur einen nationalen Erfolg zu erreichen. Es hängt natürlich auch alles vom Umfeld, der Promotion, der Etat, etc. ab. Das alles hat heutzutage einen sehr großen Einfluß auf die Karriere von Leuten, denn sonst könnten manche Leute, die einfach nur zweitklassige Musik machen, nicht ganz vorne in den Charts auftauchen. Einerseits ist VANDEN PLAS von der musikalischen Seite her sicherlich in der Lage, Karriere zu machen, andererseits sind wir aber keine Träumer und wissen, daß es genausogut schiefgehen kann. Wie Andy schon gesagt hat, es hängt sehr viel vom Glück ab.
Wollt Ihr sonst noch was loswerden?
Axel: Wir hoffen, daß sich in Zukunft mehr Leute wie Du mit der Band beschäftigen werden.
Nachdem jetzt auch noch mein Ego seine Ölung bekommen hatte, konnte ich das Interview abschließen und will nun den Worten von VANDEN PLAS nicht noch weitere hinzufügen, sondern hiermit den Schlußpunkt setzen.
Photos: Stefan Glas [Photo 2-6]