STRATOVARIUS – Stratovarius
MAYAN RECORDS/SOULFOOD
Über die Gründe des Splits und der abermaligen Zusammenkunft der Musiker unter dem Banner STRATOVARIUS ist wohl ausreichend geschrieben worden. Leider wurde dadurch die Musik der Finnen ein wenig in den Hintergrund gedrängt. Mit diesem, aus gutem Grund selbstbetitelten, Album wollen uns die Herrschaften beweisen, daß es ihnen mit dieser Reunion ernst ist. Einfach gemacht haben es sich STRATOVARIUS sicherlich nicht, denn entgegen der Befürchtung einen weiteren lauen Aufguß altbewährter Songstrukturen zu erhalten, haben die Herren ihren Sound quasi runderneuert. Die Begründung könnte daran liegen, daß erstmals in der Historie der Band alle Mitglieder am Songwriting beteiligt waren.
Allerdings kommt man weder mit dem recht ungewöhnlichen Opener ›Maniac Dance‹, der gut und gerne auch aus der Feder eines Jorn Lande stammen könnte, noch mit eher schnellen, konventionellen und bandtypischen Kompositionen von »Stratovarius« wie ›Gypsy In Me‹ oder ›Fight!!!‹ an Hammerkompositionen der Vergangenheit heran. Auch der im Vorfeld vieldiskutierte Song mit dem Arbeitstiel "Hitler", der im Endeffekt in ›Götterdämmerung (Zenith Of Power)‹ umbenannt wurde, kann trotz der Tatsache, daß es sich um eine wahrlich epische Monumentalkomposition handelt, nicht wirklich überzeugen, da kaum Unvorhersehbares oder gar Spektakuläres passiert. Überzeugender als je zuvor klingen STRATOVARIUS aber im balladesken Bereich. Vor allem Timo Kotipelto scheint in sich gegangen zu sein und vermag nun, wesentlich mehr aus seiner Stimme herausholen zu können. Wo er früher ein wenig gequält in unerreichbaren Höhen trällerte, klingt er nun wesentlich überzeugender und beweist, daß er als einer der besten Sänger Europas gehandelt werden sollte.
STRATOVARIUS muß zunächst die Glaubwürdigkeit für diese Reunion attestiert werden, doch in Anbetracht der Tatsache, daß wir von den Finnen bereits wesentlich essentiellere Songs aufgetischt bekommen haben, bleibt »Stratovarius« doch recht farblos.
ordentlich | 9 |