STRATOVARIUS – Nemesis
E·A·R MUSIC/EDEL
Auch wenn die Finnen mit »Elysium« eindrucksvoll bewiesen haben, daß sie auch ohne Timo T. eine Daseinsberechtigung haben, dürfte ihr aktueller Dreher vor allem deshalb mit Spannung erwartet worden sein, weil man sich nicht wirklich sicher sein konnte, in welche Richtung die Truppe fortan gehen würde. Zunächst einmal kann man diesbezüglich jedoch eine "Entwarnung" aussprechen, denn die Melodic Metal-Basis ist immer noch vorhanden, allerdings muß sehr wohl von "Entwicklung" gesprochen werden, denn das Quintett läßt aktuell bis dato noch nicht in jener Intensität vorhandene Neuerungen im Gesamtklangbild vernehmen.
So erweisen sich die Herrschaften als poppiger denn je, jedoch ohne dabei allzu sehr in balladesken oder gar kitschigen Gewässern zu schippern. Vielmehr wissen sie nunmehr mit für STRATOVARIUS bis vor kurzer Zeit wohl völlig undenkbare experimentelle und melancholische Elemente zu überraschen, die vor allem von Klampfer Matias Kupiainen auf elegante Weise eingebracht wurden und die nicht zuletzt für reichlich Abwechslung sorgen. Auf die Umsetzung auf der Bühne darf man ebenso gespannt sein, wie auf die weitere Entwicklung der Band.
gut | 11 |