DEADSOUL TRIBE
SIEGES EVEN
Karlsruhe, Substage
13.01.2006
Freitag, der 13. - ein perfekter Termin für ein überragendes Prog-Happening! Denn: DEADSOUL TRIBE hatten mit den wiederbelebten SIEGES EVEN einige Wochen lang Europa unsicher gemacht, so daß wir beim letzten Gig der Tour unseren Anstandsbesuch machten. Die Konzertrundreise war für beide Bands sehr erfolgreich verlaufen und SIEGES EVEN hatten zusätzlich ein paar Headlinershows im Ausland eingestreut. Diese gute Zuschauerresonanz dankten die Bands durch faire Preise: So waren die Shirtpreise von 12 bis 15 Euro sowie der Eintrittspreis von 15 Euro für heutige Zeiten wahrhaft inflationär billig - vor allem wenn man bedenkt, daß normalerweise jeden Abend dreieinhalb Stunden Musik angesagt waren.
Doch an diesem Abend steht SIEGES EVEN leider nur eine verkürzte Spielzeit von etwa einer Stunde zur Verfügung und leider muß man auch auf die geplante Zugabe ›Live Cycles‹ verzichten, obgleich die Stimmung super ist und das Publikum seine generelle Zugabewütigkeit lautstark bekundet. Doch auch 60 Minuten mit einem Wechselbad aus Songs von »Sense Of Change« von 1991 und »The Art Of Navigating By The Stars« von 2005 reichen aus, um nach besagter, mehr als gelungenen Tonkonserve vom letzten Jahr endgültig sagen zu können, daß das SIEGES EVEN-Comeback geglückt ist. Dies ist auch dem neuen Sänger Arno Menses zu verdanken, der nicht nur wie auf der Platte exzellent singt, sondern durch die witzige Note, die er seinen Ansagen verleiht ("On bass: Gene Simmons", "Next song is our Belgian hitsingle ›The Lonely Views Of Condors<"...), Sympathien gewinnen kann. Denn: Auch zwischen diversen Grinsern kann jeder erkennen, daß hier echte Meister die Instrumente bedienen, ja vielleicht sogar die beste Rhythmusgruppe der Welt auf der Bühne steht. Wer sollte schon mit Oliver und Alex Holzwarth mithalten können? Mike Portnoy und James Myung? Lächerlich! Neal Peart und Geddy Lee? Gewiß, aber Götter laufen diesbezüglich außer Konkurrenz. Die Holzwarth-Brüder haben eben den uneinholbaren Vorsprung durch die Gene. Zudem ist es den beiden anzumerken, daß es ihnen einen Höllenspaß macht, Musik zu spielen, die sie wenigstens ein bißchen fordert und nicht solchen Simplicissimus inszenieren zu müssen wie bei RHAPSODY oder BLIND GUARDIAN.
Für eine nicht ganz so technische, aber um so emotionalere Fortsetzung des großen Progenende - immerhin sollte sich dieser Show an nächsten Tag die ADRAMELCH-Show anschließen - sorgen DEADSOUL TRIBE. Gitarrist Roland post beim Intro mit einer Minigitarre, die er ins Publikum wirft, um anschließend auf seine richtige Klampfe umzusteigen, während Devon es in die Welt hinausrufen muß, daß DEADSOUL TRIBE die Bühne geentert haben: Mit einem Megaphon in Richtung Mikro leitet er die Show ein, die umgehend in den typischen DEADSOUL-TRIBal-Groove verfällt und die Zuschauer erst nach fast zwei Stunden wieder loslassen soll.
Ungewöhnlicherweise waren keine "Letzte Show der Tour"-Gags geplant, sondern die SIEGES EVEN-Musiker wollten lediglich am Ende des Auftritts auf die Bühne gehen, um sich kollektiv mit den DEADSOUL TRIBE-Musiker von Publikum zu verabschieden. Doch dies sollte ich leider nicht mehr erleben, da ich mich früher von der Show abseilen mußte, um mein Auto noch aus dem Parkhaus befreien zu können. Da sich meine gesamten Barschaften auf 3,50 Euro beliefen, konnte ich mir leider keine weitere Stunde Parkgebühren für meinen Boliden leisten, so daß mir leider auch der einzige PSYCHOTIC WALTZ-Song des Auftritts, ›I Remember‹, entgehen sollte...
Photos: Stefan Glas
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Link zur Übersichtsbox für den beteiligten Musiker:Alex Holzwarth | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Link zur Übersichtsbox für den beteiligten Musiker:Oliver Holzwarth | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Link zur Übersichtsbox für den beteiligten Musiker:Arno Menses | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Link zur Übersichtsbox für den beteiligten Musiker:Markus Steffen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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