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BLIND GUARDIAN – At The Edge Of Time
NUCLEAR BLAST RECORDS/EAST WEST
Als eingeschworener BLIND GUARDIAN-Fan der allerersten Stunde war ich von den letzten Werken der Krefelder - bei allem Respekt vor der beeindruckenden Umsetzung ihrer im Übermaß vorhandenen Ideen und der imposanten Manier, mit der die Herren ans Werk gegangen sind - nicht wirklich zufrieden. Die Frische, die Unbekümmertheit der Frühwerke ist im Laufe der Zeit schlichtweg auf der Strecke geblieben und durch immens aufwendige Studiotechnik und Bombast substituiert worden, was die Band zwar fraglos mächtig nach vorne brachte, aber dennoch nicht überall Anklang finden konnte. Von daher war das Verlangen nach einem neuen Werk in manchen Kreisen auch nicht mehr in jener Form vorhanden wie in der Vergangenheit.
Doch nun, knapp vier Jahre nach »A Twist In The Myth«, werden sämtliche Zweifler eines Besseren belehrt, denn offenbar scheint auch in den Reihen der Band einiges dafür gesprochen zu haben, sich auf die eigene Vergangenheit zurückzubesinnen. Von daher sollte jeder BLIND GUARDIANer, dem es ähnlich gegangen ist wie mir, sofort losrennen, um sich »At The Edge Of Time« zuzulegen, denn endlich gibt es sie wieder, die markigen, gen Speed Metal tendierenden melodischen Metal-Schnittchen (und das sogar in stattlicher Anzahl), zu denen wir einst die Rübe geschüttelt haben.
Wer jetzt aber denkt, die Herrschaften wären auf Nummer Sicher gegangen und hätten eine Art »Imaginations From The Other Side Part 2« oder dergleichen abgeliefert, liegt definitiv falsch, denn BLIND GUARDIAN haben sich nicht nur ihrer alten Stärken besonnen, sondern sich - so ganz nebenbei quasi - dennoch weiterentwickelt. Vor allem ihre ohnehin schon seit langen Jahren vorhandene, symphonische Seite wirkt nunmehr noch deutlich ausgereifter, was wohl nicht zuletzt darin begründet ist, daß sich die Band auf »At The Edge Of Time« von einem Orchester aus Fleisch und Blut unterstützen läßt. Diese Facette belebt den Variantenreichtum des Albums meiner Meinung nach immens, so daß im Endeffekt nicht nur die Fraktion der altgedienten Fans zufrieden sein wird, sondern wohl alle Fans der Band. Einen solchen Spagat schaffen nicht viele Bands und schon gar auf dermaßen hohem Niveau.
Beeindruckende Vorstellung und zudem eine der bislang positivsten Überraschungen des Jahres!
http://www.blind-guardian.com/
super | 14 |
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