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”Y-Files”-Datasheet

Contents:  5-Jahre-ROCKS-Jubiläumsparty-''Living Underground''-Artikel

Date:  11.2012 (created), 03.10.2023 (revisited), 07.10.2023 (updated)

Origin:  ROCKS

Status:  published

Task:  from paper to screen

Comment:

Ich hatte mich sehr über die Einladung zu dieser Party gefreut, und es sollte ein interessanter Abend werden, was nicht nur an den Bands lag. So half ich meinem Kollegen und Freund Axel Jusseit bei einer Photosession mit den QUIREBOYS, ich lernte den ehemaligen METAL HAMMER-Herausgeber Jürgen Wigginshaus erstmals persönlich kennen (und ich dankte ihm für die Chance, die er und der METAL HAMMER mir damals gegeben hatten, beschwerte mich aber nicht darüber, daß er seit der Liquidation seiner Firma mit etwa 3.000 bis 4.000 Mark Schreiberhonoraren bei mir in der Kreide stand. Auch mit einigen anderen Musikern ergaben sich einige gute Gespräche. Die Erinnerung an diesen Abend mildert zumindest ein wenig die Enttäuschung über die unglückliche Trennung vom ROCKS, die ich im "Extra-Info" beim Cover erläutert habe.

Außerdem verfaßte ich diesen Artikel über den Abend. Allerdings wurden im offiziellen ROCKS-Artikel insgesamt vier Autoren genannt. Vermutlich wurde aus den verschiedenen Beiträgen dieses Endresultat zusammengewürfelt. Zumindest kann ich von meinem Review allenfalls Fragmente darin entdecken. Anyway.

5-Jahre-ROCKS-Jubiläumsparty-Story

Auf jeden Fall bleibt ein schaler Nachgeschmack, wenn ich den Text heute lese, da er deutlich zeigt, daß ich mich damals schon als Teil des Teams gefühlt hatte.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

5-Jahre-ROCKS-Jubiläumsparty
mit

THIN LIZZY
THE QUIREBOYS
ORCHID

Köln, Die Kantine

16.11.2012

Das halbe Jahrzehnt ist voll! Vor fünf Jahren ging das ROCKS mit seiner ersten Ausgabe an den Start, so daß es sich unser rockender Vorturner Daniel Böhm nicht nehmen ließ, den Party-Ausnahmezustand auszurufen: Für den 16. November wurden drei exquisite Kapellen eingeladen, die mit extralangen Sets bis nach Mitternacht für rockige Vollbedienung sorgten. Und wer dann immer noch nicht genug hatte, konnte sich von DJ Andy Brings beschallen lassen und bis in die frühen Morgenstunden weitertanzen. Besonders erfreulich aus unserer Sicht, daß Ihr das Angebot so zahlreich angenommen habt, so daß "Die Kantine" in Köln so gut gefüllt war wie sonst nur, wenn in der Werkskantine von Ford nebenan Pommes rot-weiß für umme serviert wird. Die Weichen für einen prächtigen Abend waren also gestellt.
Doch bevor es so weit kommen konnte, galt es für Daniel, den Master Of The Machine, und Agi Raschka, die getreue Helferin an seiner Seite, das große Organisationschaos zu bewältigen. Einige schlaflose Nächte später war dann endlich jedes Puzzlesteinchen am richtigen Platz, so daß ein reibungsfreier Ablauf der Feier gewährleistet war.

ORCHID [US, CA]-Liveshot

Und dann ist der herbeigesehnte Moment endlich gekommen: Die Party steigt! Und zwar ganz langsam. Die ersten Gäste sind nämlich die Doomer , die extra aus den Staaten eingeflogen sind, um ihre Kunst der Langsamkeit zu zelebrieren. Ihr Outfit haben die Amis eindeutig bei einer Althippie-Kommune geklaut, ihre Musik bei BLACK SABBATH. Nun ja, diese Behauptung ist sicherlich übertrieben, aber zweifelsohne ist bei ORCHID klassischer Doom Metal angesagt, in dem die Strategien den Herren Iommi, Osbourne & Co. kräftige Spuren hinterlassen haben. Die vier Musiker sind voller Hingabe am Werk, und gerade Bassist Keith Nickel wird nicht müde, seine Mähne im Takt zu wiegen. Davon läßt sich auch so mancher Zuhörer im vorderen Teil der "Kantine" anstecken, so daß sich die ganze Gesellschaft langsam aber sicher in einen kollektiven Trancezustand doomt. Der erste Gewinner des Abends steht schon mal fest, denn es ist in der Tat erstaunlich, wie professionell diese Band zur Sache geht, die sich gerade erst mittels einer EP international vorgestellt hat. Kein Frage: ORCHID ist eine jener Bands, die sich der Kunst des musikalischen Lavaflusses widmen, die sich auf einen kommenden Popularitätszuwachs freuen dürfen.
Mittlerweile sind auch die meisten der geladenen Gäste eingetroffen, um ihr Glas aufs ROCKS zu erheben. Doch zuvor werden sie allesamt von unserer Anzeigenfee Manni Eisenblätter mit Handschlag begrüßt, der am heutigen Abend den Conférencier im weißen Jackett gibt. Bleibende Schäden soll niemand von der Begegnung mit dem Mann mit dem stahlbrechenden Lachen davongetragen haben, so daß Udo Dirkschneider mit seinem Bassisten Fitty Wienhold den nächsten U.D.O.-Schachzug nach der Dokumentation der livehaftigen Eroberung von Sofia planen kann. Auch Alex Beyrodt und Michael Voss amüsieren sich prächtig, während Axel Rudi Pell souverän den Ansturm der Autogrammjäger bewältigt.

THE QUIREBOYS-Liveshot

Nachdem sich ORCHID bereits etwa eine Stunde lang auf der Bühne ausleben durften, steht bei THE QUIREBOYS ein kompletter Set auf dem Programm; schließlich soll wie im Magazin auch bei unserer Party die maximale Rockdosis serviert werden. Müssen sich ORCHID die ersten Sporen noch verdienen, so sind nun die Karten ganz anders gemischt: Jeder, der die britischen Chorknaben mal live gesehen hat, weiß, daß die Mannen von der Insel etliche Trümpfe in der Hinterhand haben, so daß sie alles wegrocken, was sich ihnen in den Weg stellt. So auch an diesem Abend in Köln: Die QUIREBOYS stürmen mit ›Tramps & Thieves‹, ›There She Goes Again‹ und ›Hey You‹ die Bühne, und die Stimmung geht durch die Decke. Sänger Spike groovt stets synchron zum Beat mit oder steht mit weit ausgebreiteten Armen da, als wolle er falkengleich davonschweben oder zumindest die ganze Rockwelt in seine Arme schließen. Auch seine Kollegen strahlen zu jeder Sekunde Spielfreude pur aus, so daß bis zum Ende des Auftritts die Stimmung in der "Kantine" nie Werte um den Siedepunkt verläßt.

THIN LIZZY-Liveshot

Je später der Abend, desto voller "Die Kantine" lautet heuer das Motto, denn mehrere Leser hatten uns schon im Vorfeld wissen lassen, daß sie zwar die am gleichen Abend um die Ecke auftretenden STATUS QUO nicht missen möchten, sich allerdings auch unseren Headliner nicht entgehen lassen wollen. Dies ist angesichts der cleveren Zeitplanung problemlos möglich, denn die Uhr tickt schon stramm gen Mitternacht, als THIN LIZZY zum Liveabschluß auf die Bühne gehen. Gut für Francis Rossi & Co., gut für das Lieschen, und gut vor allem für alle, die bei THIN LIZZY vor der Bühne stehen, denn es ist fürwahr ein besonderer Anlaß: Die Truppe um Scott Gorham soll an diesem Abend zum letzten Mal unter dem Namen THIN LIZZY auf der Bühne stehen. Auf alle Fälle hatte die Band, lange nachdem wir sie für unsere Geburtstagsparty verpflichten hatten, verkündet, daß als nächstes eine Platte mit neuem Songmaterial anstehen würde, die aber unter einem anderen Wappen erscheinen soll.
Da THIN LIZZY schon seit etwa zwei Jahren in der aktuellen Besetzung unermüdlich um den Globus touren, sind natürlich schon längst jegliche Bedenken ob der ungewöhnlichen Wahl von Ricky Warwick als neuen LIZZY-Frontgaul ausgeräumt. Zwar ist diese irische Portion Wehmut deutlich in den Hintergrund getreten, doch dafür hauen die generalüberholten THIN LIZZY mehr denn je auf den Putz. So reichen auch an diesem Abend die Dampfhammerversionen von ›Are You Ready‹ und ›Jailbreak‹ aus, daß die Party so ausgelassen wie zuvor weitergeht. Doch auch die feinfühlige Seite der Band kommt nicht zu kurz, denn im Mittelteil der Show, der um das herrliche ›Still In Love With You‹ kreist, packt nicht nur Ricky die Akustikklampfe aus, vor allem darf Keyboarder Darren Wharton beweisen, daß er ein Sänger von Gottes Gnaden ist. Doch dann regieren wieder die lauteren Töne, und die vier Mannen an der Bühnenfront dürfen mit ihren Saiteninstrumenten sehenswerte Formationsflüge aufs Parkett legen. ›The Boys Are Back In Town‹! Fürwahr - das waren sie. Mit Macht. Nach diesem Auftritt wäre es wahrlich schade, wenn wir nie wieder THIN LIZZY und ihre grandiosen Stücke live vernehmen könnten. So sehr wir uns auf die kommende Platte dieser sechs Herren freuen, so sehr hoffen wir doch jetzt schon, daß Scott Gorham irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft die Liesel vom Abstellgleis zurückbringen wird.
Ganz gleich wie lange uns die Bands ins Schwitzen gebracht hatten, der Abend war wie im Fluge vergangen und jeder konnte mit neuer Rock'n'Roll-Energie aufgeladen nach Hause gehen. Danke an die Bands, die diesen langen Abend zu einer tollen Rockparty gemacht haben. Danke an Euch, die Ihr vorbeigekommen seid und mit uns gefeiert habt!


Stefan Glas

Photos: Stefan Glas

ORCHID (US, CA) im Überblick:
ORCHID (US, CA) – Heretic (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 52)
ORCHID (US, CA) – Sign Of The Witch (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 63)
ORCHID (US, CA) – Rocks 32-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2012)
ORCHID (US, CA) – Online Empire 55-Special (aus dem Jahr 2013)
ORCHID (US, CA) – Online Empire 64-Interview (aus dem Jahr 2015)
ORCHID (US, CA) – News vom 15.04.2016
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THE QUIREBOYS im Überblick:
THE QUIREBOYS – Twisted Love (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 69)
THE QUIREBOYS – White Trash Blues (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 72)
THE QUIREBOYS – Rocks 32-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2012)
THE QUIREBOYS – Online Empire 44-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2010)
THE QUIREBOYS – News vom 02.11.2008
THE QUIREBOYS – News vom 30.03.2022
Soundcheck: THE QUIREBOYS-Album »Live Around The World« im "Soundcheck Metal Hammer 02/91" auf Platz 15
Soundcheck: THE QUIREBOYS-Album »This Is Rock 'n' Roll« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 58" auf Platz 26
Soundcheck: THE QUIREBOYS-Album »Well Oiled« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 76" auf Platz 30
unter dem späteren Bandnamen THE QUIREBOYS [I]:
THE QUIREBOYS [I] – News vom 11.05.2022
© 1989-2024 Underground Empire


THIN LIZZY im Überblick:
THIN LIZZY – Heavy 136-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2011)
THIN LIZZY – Rocks 32-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2012)
THIN LIZZY – Online Empire 16-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
THIN LIZZY – Online Empire 32-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2007)
THIN LIZZY – Online Empire 39-Special (aus dem Jahr 2009)
THIN LIZZY – Online Empire 46-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2011)
THIN LIZZY – Online Empire 48-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2011)
THIN LIZZY – Online Empire 52-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2012)
THIN LIZZY – Online Empire 93-"Eye 2 I"-Artikel: »The Boys Are Back In Town - Live At The Sydney Opera House October 1978« (aus dem Jahr 2022)
THIN LIZZY – News vom 05.03.2003
THIN LIZZY – News vom 01.07.2009
THIN LIZZY – News vom 12.05.2010
THIN LIZZY – News vom 04.04.2011
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THIN LIZZY – News vom 20.02.2012
THIN LIZZY – News vom 20.01.2016
THIN LIZZY – News vom 20.04.2016
THIN LIZZY – News vom 27.04.2019
Playlist: THIN LIZZY in der Kategorie "All-Time-Faves" auf Platz 5 von Walter Scheurer
Playlist: THIN LIZZY-Album »Live And Dangerous« in der Kategorie "aktuelle Faves" auf Platz 4 von Thomas Heyer
Playlist: THIN LIZZY-Liveshow Köln, Die Kantine 16.11.2012 in "Jahrescharts 2012" auf Platz 4 von Stefan Glas
siehe auch: Cover der THIN LIZZY-Nummer ›The Boys Are Back In Town‹ von BON JOVI im Film "Navy Seals"
siehe auch: Musik von THIN LIZZY im Film "Ritter aus Leidenschaft"
siehe auch: Musik von THIN LIZZY im Film "The Expendables"
siehe auch: Musik von THIN LIZZY in einer Episode der fünften Staffel der TV-Serie "The Wire"
siehe auch: THIN LIZZY-Tributesampler BAD HABITZ - »Live At Studio Studio (Dedicated To Phil Lynott)«
© 1989-2024 Underground Empire


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