Ich weiß, das Warten auf »The Mouths Of Madness«, den nächsten Longplayer der San Francisco-Boys von ORCHID, könnte durchaus kürzer ausfallen, doch die Jungs geizen keineswegs mit "Methadon" und sorgen nur knapp fünf Monate nach ihrer letzten EP »Heretic« erneut für Nachschub, um die Wartezeit bis zum 26. April, dem offiziellen Veröffentlichungsdatum des Albums, zu verkürzen.
Diesmal in Form einer 10"-Vinyl-Veröffentlichung, auf der uns zunächst mit dem Titelsong einen Vorgeschmack auf besagten Dreher gegeben wird. Keine Ahnung, inwiefern ›Wizard Of War‹ repräsentativ für das Langeisen sein wird, jedenfalls fällt das für ORCHID-Verhältnisse regelrecht hurtige Vortragstempo auf und läßt dadurch die Spannung auf das Album weiter ansteigen.
Daß man dabei dennoch recht nahe an den frühen BLACK SABBATH liegt, geht einmal mehr auf das Konto von Frontmann Theo Mindell, der eine ungemein emotionsgeladene Gesangsdarbietung liefert und sich erneut als ausdrucksstarker Sänger beweist und sich abermals irgendwo in der Mitte zwischen Ozzy und COUNT RAVEN-Mastermind Dan Fondelius plaziert.
Mit dem bis dato lediglich auf einem Sampler verewigten, in Richtung Psychedelic Rock tendierenden ›Demon's Eyes‹ gibt es ein weiteres Schmankerl aus der Doom-Küche der Kalifornier aufgetischt, elegant klingen dabei auch die Gitarrenläufe, die zwar immer noch die Handschrift eines Tony Iommi tragen, jedoch durch ihre Verspieltheit auf die mittlerweile vorhandene Eigenständigkeit der Amis hindeuten.
Zum Abschluß darf man sich dann - wie schon auf »Capricorn« - auf die Schwingen des ›Albatross‹ begeben, um sich von ORCHID auf einen Kurztrip entführen zu lassen. Diese, feinfühlig intonierte und unter die Haut gehende Nummer stellt so etwas wie eine Bandhymne dar und rundet das Teil perfekt ab.
ORCHID haben nichts von ihrer Intensität eingebüßt, liefern mit dem Cover einen Augenschmaus der Sonderklasse und machen mit »Wizard Of War« nicht nur mächtig Lust auf den anstehenden Dreher, sondern auch auf die Tour zusammen mit WITCHCRAFT.