AC/DC (AUS) – Power Up
COLUMBIA/SONY MUSIC
An entsprechenden Gerüchten mangelte es in den letzten Jahren zwar nicht, wirklich an die Band in dieser Form geglaubt haben aber nur noch ihre eingeschworenen Fans. Doch allen Unkenrufen zum Trotz hat sich die Formation schlußendlich dazu entschlossen, dem 2014 veröffentlichten »Rock Or Bust« zumindest dieses eine weitere Studioalbum nachfolgen zu lassen. Gründe dafür gibt es wohl so einige, als einer der wichtigsten muß eine offnebar neu entflammte Inspiration erwähnt werden. Mitunter hat man nämlich den Eindruck Angus und sein Neffe Stevie hätten es sich zum Ziel gemacht, mit »Power Up« dem vor mittlerweile drei Jahren verstorbenen Malcolm Young noch einmal die Ehre in Form eines Albums zu erweisen.
Doch nicht nur die beseelt intonierte Rhythmusgitarre läßt den Esprit früherer Glanztaten der australischen Rockikone vernehmen, auch der Umstand, daß sich mit Brian Johnson (in überraschend guter Form!), Cliff Williams und Phil Rudd auch ihre früheren Mitstreiter wieder zum Young-Clan gesellten, um an den Aufnahmen der zwölf neuen Tracks teilzuhaben, darf nicht nur, sondern muß als Hommage an Malcolm gedeutet werden, hat man dafür doch einiges an Material vom legendären Rhythmusgitarristen aus den Archiven gesichert und aufbereitet.
Die abermals von Brendan O'Brien produzierte Scheibe erweist sich in Summe als klassisches Bandalbum, wobei hinzugefügt werden muß, daß die Gitarren noch eine Spur deutlicher in den Vordergrund gerückt wurden als zuletzt.
Noch stärker in Szene gesetzt wird lediglich das Bandlogo in der "One-of-a-kind Deluxe Box", da es auf Knopfdruck zu leuchten beginnt, während die erste Single ›Shot In The Dark‹ (neben ›Demon Fire‹ und ›Money Shot‹ einer der Hitkandidaten des rundum gelungenen und permanent mitreißenden Drehers!) aus den integrierten Lautsprechern ertönt. Nettes Gimmick, der Traditionalist dürfte aber dennoch bevorzugt zur Vinyl-Edition greifen.
Sollte »Power Up« nun tatsächlich den Abgesang der Australier darstellen, verabschiedet sich die Szenelegende definitiv mit Würde!
beeindruckend | 13 |