9. Luftgitarren-WM in Oulu
Lüfterne Jungfrauen und sonstige Skandale
Dramatische Szenen, Verwirrung und ein handfester Skandal sorgten bei der diesjährigen Luftgitarren-WM im finnischen Oulu dafür, daß die langjährige Organisatorin der Luftgitarren-WM Marika Lamberg ihren Rücktritt erklärte. Und daß es heuer zwei Weltmeister gibt. Aber die Geschichte im Detail...
In der Vorrunde der neunten Luftgitarren-WM rangen neun Jungs und vier Mädels um fünf Finalplätze, bei dem schließlich 16 KandidatInnen aus zwölf Nationen auf der Kuusisaari-Bühne vor zirka 3000 Leuten antraten. Heuer war mit Ingo "Ingroove" Schultz, 33, kaufmännischer Angestellter aus Berlin, erstmals ein deutscher Champion als Fixstarter vertreten, entsandt von der neugegründeten "German Air Guitar Federation". Österreich war dank AAAA (All Austrian Air Guitar Association) schon zum dritten Mal in Finnland vertreten. Der Wiener Mike "The Judge" Kaden wurde neben "Rock'n'Roll Troy" Carter, Australien, und Takeshi Kongouchi, Japan auch als heißer Titelanwärter gehandelt. Skurrile Typen wie "Bucketbutt" aus Belgien machen die Luftgitarren-WM auch zum optischen Vergnügen.
Die Jury (die finnische Gitarrenlegende Juha Torvinen, Katja Ståhl vom SUOSIKKI-Magazin und Sandy Hunter vom RES-Magazin aus Toronto) hatte es wirklich nicht leicht, denn von Jahr zu Jahr steigt das Niveau der Künstler. Als Teilnehmer aus Neuseeland und USA nach Kür und Pflicht mit gleicher Punktezahl endeten, wurde nach zweimaligem (!) Stechen die Amerikanerin Miri "Sonyk-Rok" Park als Siegerin durch die Medien gereicht. Einen Tag später stellte sich jedoch heraus, daß der neuseeländische Champion Tarquin "The Tarkness" Keys in der ersten Runde mehr Punkte als Miri hatte, ein Stechen also eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre... Die Lösung des Dilemmas: die Teilung des Meistertitels 2004 und des Hauptpreises, eine handgefertigte Flying Finn-Gitarre und ein VOX BM Special Verstärker, entworfen und signiert von Queen-Gitarrist Brian May.
Im WM-Rahmenprogramm brillierten neben THE FLAMING SIDEBURNS und LORDI vor allem die Belgier AIR-ON-MAIDEN, eine Luft-Band; das heißt: Die vier Jungs spielen nicht nur Luft-Gitarren, sondern auch Luft-Baß, Luft-Keyboards, Luft-Drums ... einfach genial und ein heißer Tip für jedes Festival/jede Party!
Abgesehen von der Verwirrung um den/die Sieger hat die WM 2004 wieder einmal Menschen aus aller Welt vereint, wie eben bei Olympischen Spielen, bloß ohne Doping (drei Bier vor dem Auftritt sind angeblich gestattet...) Denn Luftgitarre ist nicht nur Spaß, sondern steht für Freiheit, Gleichheit (Luftgitarre kann jederzeit überall von jedem gespielt werden, unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse, sozialer Stellung oder sexueller Ausrichtung!), Gemeinschaftsgefühl und Frieden ("Luftgitarren statt Waffen!"). Höchste Zeit, daß auch mal Meisterschaften im Mittleren Osten stattfinden! Das fand auch Nidal Agha aus Dubai, als Beobachter zu Gast in Oulu, und hat schon mal angefangen, eine Organisationsplattform auf die Beine zu stellen:
Das Endresultat der "Air Guitar"-WM 2004:
1. Miri "Sonyk-Rok" Park, USA und Tarquin "The Tarkness" Keys, Neuseeland
3. Titelverteidiger David "C-Diddy" Jung, USA
4. Takeshi Kongouchi, Japan
5. Michael "The Destroyer" Heffels, Holland
6. Mike "The Judge" Kaden, Österreich
7. Svein "Puzzy Fuzzbourne - The Prostitute of Rock" Kleivane, Norwegen
8. Troy "Rock'n'Roll Troy" Carter, Australien
9. Victor Miranda "Viktower Málaga" Garcia, Spanien
10. Garth "Chuck Mung" Donald, USA
11. Thomas "Smell Gibson" Murray, Irland
12. Ingo "Ingroove" Schultz, Deutschland
13. Ron "Bucketbutt" van den Branden, Belgien
14. Elina "Tarot Woman" Niiranen, Finnland
15. Markku "Albert" Halme, Finnland
16. Eero "Oulun oma poika" Ojala, Finnland
Die wichtigsten Homepages zum Thema Luftgitarre:
Photos: Klaudia Weber
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© 1989-2024 Underground Empire |
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