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Anno 2002 kriecht aus den undurchdringlichen finnischen Wäldern eine Horde musikalischer Monster und schlägt mit ihrer ersten Ver­öffent­lichung direkt auf Platz eins der einheimischen Charts ein. Um Licht in dieses Dunkel zu bringen, ließen wir uns auf einen unheimlichen Trip mit Lord Lordi himself ein.
Doch bevor wir das Obermonster auf Euch loslassen, soll der Background der Band LORDI und ihres gleichnamigen Mastermaniacs ein wenig beleuchtet werden: Lordi (bürgerlicher Name bekannt, aber top secret) ist von Kindesbeinen an fanatischer KISS-Fan und seit Jahren der Präsident der finnischen Abteilung der KISS-Army. Daher träumte er immer davon, eine Band mit ähnlich aufsehenerregender Show ins Leben zu rufen. Dank seines Faibles für Monster beginnt er, zunächst mit dem Schminkkasten seiner Mutter - später mit etwas professionelleren Mitteln - fiese Make-ups zu gestalten. Seine Künste reifen so weit, daß er zunächst ein eigenes Videoteam gründet und Kurzfilme dreht, für die er selbst die Storyboards zeichnet, und später als Special-Effects-Artist am Theater und bei Filmproduktionen arbeitet. Doch während dieser Zeit vergißt er nicht, seine Vision einer monstermäßigen Metalband voranzutreiben.

Ich habe bei LORDI meine beiden Lieblingsthemen kombiniert: Monster und Heavy Rock. Ich habe vor zehn Jahren begonnen, das Konzept unter dem Namen LORDI zu entwickeln, vor sieben oder acht Jahren formierte sich die Band und vor fünf Jahren kamen die Kostüme hinzu. Genauer gesagt, fanden 1997 die ersten Photosessions statt als wir zum ersten Mal versuchten, bei Plattenfirmen unterzukommen und die einzelnen Charaktere sahen damals schon sehr ähnlich aus wie heute.

Ihr habt gerade in Helsinki Eure erste Show mit voller Maskerade gespielt. Gab es jemals LORDI-Auftritte ohne Kostüme?

Wir gaben in meiner Heimatstadt Rovaniemi in leicht verändertem Line-up einige Konzerte, bei denen wir aber nur Coversongs spielten. Die letzte fand vor etwa einem Jahr statt, aber wir benutzen dabei nie den Namen LORDI und es ging uns nur darum, ein wenig Liveerfahrung zu sammeln. Ich hatte nämlich von Beginn an beschlossen, daß LORDI entweder im großen Rahmen oder überhaupt nicht stattfinden würde. Wir konnten bei unserem ersten Gig nicht alle meine Ideen umsetzen und mußten die Pyroshow aufgrund der Sicherheitsbestimmungen herunterschrauben, aber die wichtigsten Elemente waren in der Show enthalten.

Als Du damals die ersten Ideen für LORDI gesponnen hast, konntest Du Dir vorstellen, daß Du diese nicht ganz konventionelle Sache wirklich in die Tat umsetzen kannst?

Natürlich! Ich habe immer fest daran geglaubt, daß LORDI eines Tages Realität wird. Ansonsten hätte ich mit Sicherheit nicht zehn Jahre lang an dem Konzept gearbeitet. Dabei ist nahezu meine ganze Zeit draufgegangen; natürlich hatte ich auch Jobs, um Geld zu verdienen, und habe daher alle nur erdenklichen Storyboards gezeichnet und Make-up-Aufträge angenommen. Es war wichtig für mich, daß LORDI einen ernsthaften Versuch bekommen: Wäre die »Would You Love A Monsterman?«-Single, die im Spätsommer in Finnland erschien, gefloppt, hätte ich in Frieden mit meiner Idee abschließen können. LORDI hätte die Chance bekommen, die die Band verdient, und dann hätte ich auch akzeptieren können, wenn es schiefgegangen wäre.

Hast Du eine Erklärung dafür, daß eine solch extreme Band wie LORDI eine derart große Akzeptanz erfuhr?

Dazu muß man sich die einzelnen Elemente anschauen: Den Kids gefällt sicherlich das Image, während die Heavy Rock-Fans die passende Musik und die Melodien bekommen. Ich bin stolz darauf, daß es etwas vergleichbares in Skandinavien bislang nicht gegeben hat. Man muß ziemlich weit in Zeit und Raum zurückgehen, um eine verwandte Band zu entdecken. Natürlich bilden wir uns nicht ein, daß wir noch in den Achtzigern sind, sondern wir haben LORDI sehr bewußt an die jetzige Zeit angepaßt.

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Welche Erfolgschancen rechnest Du Dir unter diesem Gesichtspunkt aus? Eure Musik ist sehr an die Achtziger angelehnt und diese Stilrichtung war über Jahre quasi am Boden zerstört, erfährt seit einiger Zeit jedoch wieder mehr und mehr Beachtung.

Ich habe viele Träume und es bleibt abzuwarten, welche wahr werden. Ich würde beispielsweise wie KISS gerne eine riesige Palette von Merchandise für LORDI kreieren. Aber ich bin im Moment schon überglücklich, daß es Fans gibt, die LORDI so sehr mögen, daß ich mich voll auf die Band konzentrieren kann. Du kannst Dir nicht vorstellen, welche Befriedigung es mir gab, das Storyboard für unser Video zu zeichnen. Endlich muß ich keine Storyboards für Werbespots mehr malen, sondern kann mich ganz der Weiterentwicklung von LORDI widmen.

Behindert die aufwendige Maskerade nicht die Bühnenperformance und beim Spielen? Mit Deinen High-Heel-Stiefeln kannst Du bestimmt keinen Langlauf bestreiten...

Eigentlich behindern sie nicht, denn die Musiker haben auf der Bühne andere Kostüme als für Photoaufnahmen. Die Bühnenkostüme sind beispielsweise unter den Armen komplett frei, so daß dadurch die Bewegungsfreiheit vergrößert wird. Ich bin der einzige, der das komplette Outfit trägt. Allerdings stellt es für mich kein Problem dar, auf der Bühne trotz der Schuhe normal zu laufen, aber ich versuche einfach, einen monstermäßigen Gang zu imitieren.

Aber eine Tour müßte doch ein Horrortrip für Euch werden. Schließlich brauchst Du trotz Deiner Routine mindestens zwei Stunden, um das komplette Outfit anzulegen. Das Demaskieren braucht natürlich auch seine Zeit, weil die Elemente später noch benutzbar sein müssen. Das bedeutet stundenlangen Aufwand für eine derzeit fünfzigminütige Show.

Das ist richtig. Allerdings hat unser Manager schon als er nach einem Label gesucht hat, die entsprechenden Firmen darauf hingewiesen, daß LORDI keine Band ist, die monatelang ohne Unterbrechung auf Tour gehen kann. Es ist vielleicht möglich, drei oder vier Shows in Folge zu spielen, aber dann werde ich bestimmt ein oder zwei Tage brauchen, um die Kostüme wieder herzurichten, da sie natürlich sehr empfindlich sind. Aber das ist nur eine Frage der richtigen Planung.

Dementsprechend war es wichtig, daß hinter LORDI ein finanzstarkes Label steht, das Eure Eskapaden finanzieren kann...

Richtig. Ich kann Dir allerdings verraten, daß wir über zwei Jahre hier bei der BMG in Finnland auf der Warteliste waren. Wir hatten also gewissermaßen den Fuß in der Tür und schoben immer wieder neue Songs durch, bis sie bereit waren, das Wagnis LORDI einzugehen. Außerdem war es schwer genug, alle maßgeblichen Leute von dem LORDI-Konzept zu überzeugen: Viele hätten LORDI lieber als eine Disney-mäßige Show gesehen und ich mußte jedem förmlich einhämmern, daß dies nie der Fall sein wird! Wenn LORDI ein Film wäre, dann wäre es ein Splatterfilm! Lordi ist ein fieses Monster, das Dir den Kopf abbeißen würde!
Allerdings kann ich Dir verraten, daß wir 1997 schon ein Album aufgenommen hatten, weil wir bei einem sehr kleinen Label unterschrieben hatten. Allerdings machte das Label am gleichen Tag pleite, an dem unsere CD ins Preßwerk gehen sollte, so daß die Scheibe nie hergestellt, geschweige denn veröffentlicht wurde. Kannst Du Dir vorstellen, wie wir uns damals gefühlt haben?

Wurden die Songs von dieser Platte komplett verworfen oder habt Ihr einige davon für die aktuelle Platte »Get Heavy« verwendet?

Das Hauptriff von ›Devil Is A Loser‹ stammt beispielsweise von meinem allerersten Demo. Von der unveröffentlichten Platte haben wir lediglich einige Parts oder Melodienlinien weiterverwertet, denn die Scheibe klang ganz anders als »Get Heavy«: Die Songs waren länger, komplizierter und klangen sehr industriallastig. Alles war härter und düsterer; man kann es sich als eine Mischung aus NINE INCH NAILS, PANTERA und den alten Alice Cooper-Sachen vorstellen.

Wie läßt sich dieser Sinneswandel erklären? Hängt Ihr Euer Fähnchen nach dem Wind?

Das damalige Label bat uns, einen Song zu schreiben, der wenigstens ansatzweise eine Chance für Airplay habe. Damals schrieb ich die Nummer ›Get Heavy‹, die unverändert nun auch auf dem neuen Album steht. Diese Erfahrung hat mir die Augen geöffnet, denn ich warf allen Ballast über Bord und stellte fest, daß ›Get Heavy‹ exakt jene Musik repräsentierte, die ich schon immer am liebsten gehört hatte. Somit war diese Aufforderung von Labelseite ein sehr wichtiger Anstoß in der Karriere von LORDI.

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Wie würdest Du bei LORDI die Gewichtung zwischen Image und Musik definieren?

Natürlich ist die Musik am wichtigsten, da ich sie schon hatte, bevor das Image konkrete Formen annahm. Auf der anderen Seite würde ohne die Optik etwas fehlen. Ich würde das Image um keinen Preis ablegen. Die Kombination aus beidem ist wichtig. Während wir einen Plattenvertrag suchten, hörten wir nämlich immer wieder, entweder daß die Musik gut sei, wir uns aber von dem Image trennen sollten oder daß das Image cool sei, wir aber lieber Death oder Black Metal dazu machen sollten. Diese Angebote haben wir alle dankend ausgeschlagen. Ich möchte es mal so formulieren: Die Musik könnte ohne das Image funktionieren, aber was wäre, wenn das Image ohne die Musik daherkäme? LORDI könnte allenfalls noch einen Film abgeben.

Gutes Stichwort: Wann wird es das erste LORDI-Movie geben? In Finnland ist die Erstauflage von »Would You Love A Monsterman?« mit einem Comicbuch erschienen, das Du gezeichnet hast. Das stellt ja gewissermaßen schon den ersten Schritt in diese Richtung dar. Außerdem hast Du in diesem Comicbuch Anzeigen entworfen, die LORDI-Actionfiguren, -Sammelkarten oder ein Brettspiel ankündigen. Sind das nur Phantastereien oder hast Du konkrete Pläne in der Schublade?

Die Prototypen der Actionfiguren stehen bereits bei mir zu Hause. Das LORDI-Boardgame habe ich auch schon weitgehend entworfen, aber mir fehlte bislang die Zeit, alle Zeichnungen zu vollenden. Ich war bitter enttäuscht, daß wir für die erste Show nur so wenige T-Shirt-Motive hatten. Ich hatte bestimmt 50 oder 60 verschiedene Designs fertiggestellt und die Verantwortlichen der Plattenfirma haben dann drei oder vier ausgesucht. Ich wollte aber viel mehr, denn ich liebe all diese Merchandiseartikel. Ich habe zu Hause drei Räume, in denen ich solche Dinge von KISS horte. Als Highlight habe ich eine lebensgroße Figur von Gene Simmons gebaut.

Siehst Du Dich selbst als jemand, der das Erbe von KISS, Alice Cooper & Co. ins neue Jahrtausend rüberrettet?

Es ist ein schöner Gedanke, daß jemand das annehmen könnte. Aber ich möchte betonen, daß wir unser eigenes Ding durchziehen. Zugleich kann ich aber nicht leugnen, daß ich sowohl das Image als auch die Musik dieser Bands liebe, so daß wir mit Sicherheit von ihnen beeinflußt wurden. Dennoch werden LORDI nie versuchen, KISS zu sein. Außerdem ist es nicht schwer zu sehen, daß das LORDI-Image nicht aus der Metalszene stammt, sondern sich von Filmen ableitet.

Nachdem LORDI nun schon mit einem optischen Paukenschlag in der Szene aufgelaufen sind, stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, inwiefern es überhaupt noch Entwicklungspotential gibt?

Ich würde gerne sensationelle Tricks umsetzen. Ein einfaches Beispiel: Wenn Gene bei einer KISS-Show über die Bühne fliegt, kann man immer die Drähte sehen. Bei David Copperdale hingegen sind sie unsichtbar und so ähnlich sehen natürlich auch mögliche Herausforderungen für LORDI aus.
Ansonsten werden sich die Masken weiterentwickeln. Die Charaktere werden die gleichen bleiben, aber ihr Aussehen wird sich wandeln, genauso wie Freddy Krüger in jedem neuen "Nightmare On Elm Street"-Film ein wenig anders aussah. Ich würde beispielsweise auch gerne ein mechanisches Double von mir in der Deko auftauchen lassen, der dann irgendwann beim Singen in Flammen aufgeht. Meine Ideenvielfalt ist unbegrenzt; ich habe viel mehr nicht genügend Zeit, alles umzusetzen.
Musikalisch werden wir unserem gewählten Weg treu bleiben, so daß die Melodien weiterhin sehr wichtig sein werden. Ich kann definitiv sagen, daß LORDI nie mit Akustikgitarren arbeiten werden; es wird allenfalls mal eine verdrehte Ballade oder balladeske Parts geben, wie sie schon auf »Get Heavy« zu finden sind.

Oft soll eine aufgemotzte Optik den Zweck erfüllen, von fehlendem musikalischen Talent abzulenken - wie man in der Popszene am laufenden Band beobachten kann. Warum kann man LORDI diesen Vorwurf nicht machen?

Wenn man zehn Jahre an einem Konzept und der Musik feilt, kann man wohl behaupten, daß es sich nicht um einen unüberlegten Schnellschuß handelt. Das Image war für mich immer ein wichtiger Bestandteil einer Band. Wenn ich eine Gruppe auf der Bühne gesehen habe, die nur T-Shirt und Jeans trug, war ich immer enttäuscht. Deswegen stand es für mich außer Frage, daß meine Band eine aufwendige Show haben muß!

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Wie bist Du zu dem Namen gekommen, der sowohl Deinen Charakter als auch die Band schmückt? Ich nehme an, daß es sich dabei um das finnische Wort für "Lord" handelt. Für einen Deutschen klingt der Namen ohnehin etwas seltsam, weil ein endständiges "i" im Deutschen meist eine Verniedlichung bewirkt, was in Eurem Fall nicht wirklich passend ist, denn Lordi ist nun mal nicht die finnische Antwort auf den "Kleinen Prinz"...

"Lordi" ist mein Spitzname, den ich etwa 1988 von der Freundin meiner Mutter bekommen habe: Ich lief damals immer mit Leder bekleidet herum, trug tonnenweise Ringe, Ketten und Nieten, so daß sie immer zu mir sagte: "Hier kommt der Lord!" Der Name ist einfach hängengeblieben. Ich sang damals in meiner Heimatstadt in einer anderen Band und als ich begann, meine ersten Demos aufzunehmen, um meine eigenen Songs aus den Kopf rauszukriegen, verwendete ich dafür meinen Spitznamen.

Woher stammen Deine vielfältigen Talente? Sind Deine Eltern Künstler?

Ich habe nicht die leiseste Idee, denn mein Vater und meine Mutter sind beide Elektroingenieure. Aber ich habe von klein auf voller Hingabe gemalt - und es waren immer Monster. Außerdem stand ich seit jeher auf der Seite der bösen Jungs. Im Märchen wollte ich immer, daß der böse Wolf, nicht aber Rotkäppchen überlebt. In Filmen waren die Bösen für mich immer die besseren Charaktere.

Also bist Du selbst auch ein böser Junge?

Ich bin das komplette Gegenteil des Charakters, den ich erschaffen habe und den ich auf der Bühne spiele. Im Privatleben bin ich eigentlich viel zu nett zu jedermann.

Jeder Mensch hat eine schwarzen Seite in seiner Persönlichkeit. Kommt das bei Dir nicht zum Tragen, weil Du diese Seite immer auf dem Papier oder in Form von Make-up, Special-Effects oder Masken ausleben konntest?

Ich bin ein sehr gutmütiger Mensch, aber ich hatte auch meine rebellische Phase als ich etwa 15 oder 16 war. Ich habe mich mit Lehrern geprügelt, habe Schuleigentum zerstört oder mal meinen Biologielehrer einen ganzen Tag lang in einem Abstellraum eingesperrt und habe noch einige andere Sachen angestellt, die ich aber nicht unbedingt erzählen möchte.

Als großer Horrorfan hast Du bestimmt einen weiteren Raum, in dem Du Deine Videos und DVDs unterbringst.

In den Achtzigern habe ich diese Dinge massenhaft gesammelt, so daß ich alle Horror- und Splatterklassiker zu Hause habe.

Gehörst Du zu jenen Horrormoviefans, die sich jedes Gemetzel auf dem Bildschirm anschauen können, aber sofort umkippen, wenn sie einen echten Tropfen Blut sehen?

Exakt: Es reicht schon, wenn ich mich in der Küche - ich bin nämlich begeisterter Koch - mit einem Messer leicht ritze und mein Blut sehe, um schwindlig zu werden.

Ist der Konsum von Horrorfilmen und die Arbeit mit LORDI Deine Methode, mit diesen Ängsten und Phobien umzugehen?

Ich würde nicht soweit gehen. Ich habe zum Beispiel kein Problem damit, beim Kochen einem Hühnchen den Kopf abzuhacken und die Eingeweide rauszunehmen. Wenn ich aber sehe, wie jemand gepierct wird, wird mir übel. Andererseits war ich schon mal bei einer Autopsie dabei und das hat mir nichts ausgemacht, weil der Typ tot war. Zudem war ich damals als Kameramann vor Ort, so daß ich einen Job zu erfüllen hatte. Kurz: Ich muß zugeben, daß ich die Antwort auf Deine Frage nicht kenne. Ich kann dazu nur sagen, daß meine Frau früher als Rettungsassistentin gearbeitet hatte und damit problemlos umgehen konnte; ich hätte den Job jedoch unmöglich ausführen können. Dagegen bin ich ein begeisterter Fan von Horrorfilmen und sie haßt solche Filme.

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Noch einmal zurück zu LORDI: Die Band wurde sicherlich mehr als einmal mit dem Prädikat "Hype" bedacht. Wie reagierst Du darauf?

Ich muß zugeben, daß mir der Rummel, der in Finnland nach der Veröffentlichung von »Would You Love A Monsterman?« um uns getrieben wurde, echt zu viel war! Erstaunlicherweise kam nach der Veröffentlichung der Maxi mit dem Comicbuch sogar das Gerücht auf, daß LORDI nur ein Plattenfirmenhype sei, eine gecastete Band wie sie momentan im Popsektor gang und gäbe sind. Ich bin schier ausgerastet, als ich das hörte und habe in jedem Interview hundertfach unterstrichen, daß wir Musiker aus Fleisch und Blut sind, unsere Songs selbst schreiben und spielen und daß diese ganzen Accessoires wirklich von mir entworfen wurden. Wie wäre das erst geworden, wenn mein ursprünglicher Plan funktioniert hätte: Ich wollte wie KISS in ihren Anfangstagen meine Identität und die der Musiker komplett geheimhalten. Doch dieser Plan wurde vereitelt, als ein hiesiger Photograph mich beim Burgeressen photographierte und am nächsten Tag groß in der Zeitung stand: "Das ist Mister Lordi!"

http://www.lordi.org/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

Photos: Stefan Glas [Photo 4-5]

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LORDI – Babez For Breakfast (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 45)
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LORDI – Scare Force One (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 61)
LORDI – Sexorcism (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 75)
LORDI – To Beast Or Not To Beast (Rundling-Review von 2013 aus Online Empire 55)
LORDI – Zombilation - The Greatest Cuts (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 39)
LORDI – Heavy, oder was!? 68-Interview (aus dem Jahr 2003)
LORDI – Heavy, oder was!? 75-"Off The Board"-Artikel (aus dem Jahr 2004)
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LORDI – News vom 07.04.2006
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LORDI – News vom 04.10.2010
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LORDI – News vom 25.07.2012
LORDI – News vom 17.12.2012
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Soundcheck: LORDI-Album »Get Heavy« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 68" auf Platz 25
Soundcheck: LORDI-Album »The Arockalypse« im "Soundcheck Heavy 89" auf Platz 16
Soundcheck: LORDI-Album »The Monsterican Dream« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 76" auf Platz 18
siehe auch: Die LORDI-Musiker als Darsteller im Film "Dark Floors", zu dem die Band auch einen Song beisteuert
siehe auch: LORDI-"Eurovision Song Contest"-Outing
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