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  UE-Home → History → Heavy 88 → Rubriken-Übersicht → "Off The Board"-Artikel-Übersicht → LORDI-"Off The Board"-Artikel last update: 27.03.2024, 15:23:21  

”Y-Files”-Datasheet

Contents:  LORDI-"Off The Board"-Artikel

Date:  09.01.2006 (created), 23.04.2023 (revisited), 11.01.2024 (updated)

Origin:  HEAVY

Status:  published

Task:  from paper to screen

Comment:

Es war ein Doppel-Studio-Pack zusammen mit DIABLO und deren anstehendem Album »Mimic 47«: Am Vorabend traf die Journalistenmeute mit den DIABLO-Musikern, am nächsten Tag lud die Monstermeute die Journalisten ins Inselstudio.

Bei LORDI hatte ich das Ereignis sogar in die Zukunft transferiert, denn ich hatte irrtümlicherweise als Jahreszahl 2006 statt 2005 angegeben.

 


 

Dies war eine der Stories, bei welcher der intern nur als "Head" titulierte Minibeitrag in der Kopfzeile abgedruckt wurde. Mittlerweile wurde kein Unterschied mehr zwischen der Plazierung auf einer rechten oder einer linken Seite gemacht, sondern das kleine Dekophoto stand nun immer auf der rechten Seite. Im vorliegenden Fall gab der Head folgendes preis:

LORDI-HEAVY-HeadLORDI-Neuzugang Awa stieß erst im Oktober zur Band, hat aber alle Keyboardparts auf der Platte eingespielt.

 


 

Die Bildunterschrift, wie sich das Stilmittel bei Journalisten üblicherweise nennt, beim HEAVY aber ins Bild einkopiert wurde, fand ab der 81. Ausgabe, also ab Beginn der monatlichen Erscheinungsweise, Verwendung. Etwas problematisch war dabei, daß beim HEAVY - aus Platzgründen - die Photos relativ klein waren. Wie auch immer - in diesem Fall spuckte sie folgendes aus:

Ein monstermäßiger Sänger: Lordi.

 


 

Da bei den bereits im UNDERGROUND EMPIRE online veröffentlichten Artikeln bei der Portierung der HEAVY-Seiten nur ein kleines Thumbnail der HEAVY-Story zu sehen ist, von dem aus man zu der bereits veröffentlichten, meist umfangreicheren Version gelangt, soll diese kleine Graphik im Falle einer noch nicht online zu findenden Story nun hier auftauchen:

LORDI-Story

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

LORDI

Wenn man in Helsinki eine Fähre betritt, muß man auf alles gefaßt sein - sogar, daß ein leibhaftiges Monster über die Planken schreitet. So geschehen am 26. November 2005 A.M. (=Anno Monsteri). Daß dennoch keine Panik an Bord ausbrach, läßt sich wohl nur dadurch erklären, daß die Finnen ein äußerst gelassenes Volk sind - oder aber ihr nationales Obermonster mittlerweile so richtig liebgewonnen haben.

LORDI-Studiophoto

So darf Meister Lordi mit einer Heerschar von Journalisten im Anhang, die gekommen sind, um sich einen Eindruck vom kommenden Album »The Arockalypse« zu verschaffen, gar ohne Ticket zur Insel übersetzen, auf der die Hörproben sicher in tiefen Verließen gelagert werden, so daß kein Sterbenswörtchen zu früh an die Öffentlichkeit gelangt. Monster und ihre Gäste brauchen eben keine Passage zu bezahlen.

Am Bestimmungsort angekommen nimmt Lordi persönlich im Regiesessel des Studios Platz und gibt seinem Drummonster Kita das Zeichen, die streng geheimen Bänder zu starten. Was nun erschallt ist ein Rough Mix von sieben Songs vom kommenden LORDI-Album »The Arockalypse«, für das insgesamt 40 Songs zur Auswahl gestanden hatten. Elf oder zwölf Songs werden letztendlich als Quintessenz dieses Rohmaterials auf dem am 3. März erscheinenden Album stehen, das heuer mit einem Intro beginnen wird. Bei selbigem fehlt zu diesem Zeitpunkt zwar noch der eröffnende Sprachpart, doch das generelle Konzept ist unschwer zu erkennen: Das Intro ist im Stile einer Liveberichterstattung über "seltsame Vorkommnisse im Zusammenhang mit noch seltsameren Wesen" gehalten, in deren Verlauf nicht nur die Reporter vor Ort dahingemetzelt werden, sondern die Monster schließlich den Sender übernehmen, so daß dieser Auftakt mit einer "Ansprache" der Monster enden wird, die ein bekannter Sprecher übernehmen wird, der derzeit allerdings noch nicht bekanntgegeben werden darf.

Während für die Songs die Reihenfolge auf der Platte noch festgelegt werden muß, steht bereits fest, daß ›Bring Your Balls Back To Rock‹ als Opener fungieren wird. "Ich wollte schon seit Jahren einem Song diesen Titel verpassen. Jetzt hat es endlich geklappt!", sagt Lordi zufrieden. Doch bei allem gebührenden Monster-Respekt: "Hail in the name of Rock'n'Roll" - so lautet nämlich eine Zeile des Songs - wäre ein besserer Titel für die Nummer gewesen, deren Text nahezu komplett aus bekannten Songtiteln zusammengebastelt wurde. Nichts desto trotz sollte die Nummer mit modern klingenden Gitarren und einem KISS-Mitsingchor ein guter Kickoff für das dritte LORDI-Album sein.

Einen echten Mitbrüllrefrain besitzt auch der zweite Track, der uns offenbart wird: ›Who's Your Daddy‹. Stampfend-groovend zieht die Nummer im perfekten Banger-Rhythmus ihre Kreise und enthält einen ruhigen Mittelpart mit Horrorkeyboard, der auch dringend nötig ist, so daß die Nackenwirbel ein wenig abkühlen können. Weiter geht es mit dem Stampfer ›Deadeyed Girls Gone Wild‹, bei dem auf den ersten Blick besonders das Doppelsolo auffällt.

Die nächste Nummer, ›The Kids Who Wanna Play With The Dead‹, bringt wieder deutlich die Vorliebe von Lordi und LORDI für klassischen Hard Rock zum Ausdruck, denn das Stück erinnert stark an Alice Cooper. Darüber hinaus geben sich die Kinder mit einer Vorliebe für makabre Spielzeuge sehr rhythmusorientiert: Hier beschränken sich LORDI auf eine salvenartige Gitarre, die dann aber ein klasse Ohrwurmsolo spielt, während das Keyboard permanent im Background gehalten wird.

Beim nächsten Song kommt einer der Gäste zum Zug, die LORDI auf »The Arockalypse« unter die faltigen Arme greifen werden: Bei ›It Snows In Hell‹ wird Ex-KISS-Gitarrero Bruce Kulick ein Solo beisteuern. "Wir haben uns gefreut wie kleine Monsterkinder als Bruce die Zusage gab!", erinnert sich Lordi an die Begegnung mit einem der Idole der Band. Na ja, wer würde auch einem Monster, das einem mit gierigem, triefenden Maul und blutunterlaufenen Augen gegenübersteht, einen Wunsch abschlagen..? Sein Beitrag ist allerdings noch nicht bei den Band eingetroffen, so daß die vorgesehene Stelle derzeit noch solofrei ist. "Wir haben Bruce lediglich eine Demoversion des Songs geschickt und ihm völlig freie Hand gelassen, wie er sein Solo gestalten will", führt der Monsterhäuptling weiter aus. "Wir sind selbst gespannt auf das, was Bruce uns schicken wird", fügt Kita hinzu. ›It Snows In Hell‹ ist der langsamste der gehörten Songs und startet mit einem Keyboard, das direkt von HEARTs ›Alone‹ stammen könnte. Der "erstickte" Gesang in den Strophen harmoniert gut mit dem Backgroundgesang, der ganz offensichtlich von verzweifelten Seelen stammen muß. Zum Ausklang schließlich hat man den Song wie eine zerkratzte und halbdefekte Schallplatte klingen lassen - netter Old School-Effekt.

Es folgt der Besuch der ›Supermonstars‹, der mit einem wahren Monsterröcheln beginnt, quasi die LORDI-Version des ›I Was Made For Loving You‹-Chors. Waren die letzten beiden Songs nicht sonderlich mitbrüllbar, so ist diese Nummer wieder ideal zum Mitsingen geeignet und dank des eingängigen Refrains gar Hitsingle-kompatibel. Vor meinem geistigen Auge kann ich schon das zugehörige Video mit Cindy Crawford, Heidi Klum, Laetitia Casta & Co. auf dem Catwalk sehen, die von den LORDI-Monstern umschwänzelt werden. "Vielleicht sollte ich unserer Plattenfirma das Konzept vorschlagen. Der Videodreh sollte ganz amüsant für uns werden...", grinst Kita. Also abwarten, ob demnächst vielleicht ein unheimlich appetitlicher Clip über die Mattscheiben flimmern wird...

Als letzter Song der Listening-Runde ertönt ›They Only Come Out At Night‹. Hier darf Udo Dirkschneider seine ganze Routine, die er im Duett mit Doro im ›Breaking The Law‹-Einsatz sammeln konnte, ausspielen, denn der ehemalige ACCEPT-Frontmann betätigt sich hier als Hilfsmonster und trällert den Song gemeinsam mit Lordi. "Ein weiterer Traum, der für mich wahrgeworden ist: Gemeinsam mit meinem Idol Udo in einem Studio zu stehen und einen Song einzusingen", schwärmt Lordi. "Es wird übrigens noch weitere Gastauftritte geben", fährt Kita fort. "Da aber noch nicht alle Fakten geklärt sind, dürfen wir im Moment noch nichts darüber sagen. Wir fühlen uns auf jeden Fall geehrt, daß so viele großartige Musiker, die seit jeher zu unseren Vorbildern zählen, sich bereiterklärt haben, auf unserer Platte mitzumischen!" Mittlerweile konnte die Band allerdings preisgeben, daß es sich bei den weiteren Gästen um zwei verdrehte Schwester handelt: Dee Snider wird den erwähnten Part im Intro sprechen, und Jay Jay French wird das Solo des Songs ›Chainsaw Buffét‹ übernehmen, eine der Nummern, die an jenem Abend nicht zu hören waren.

Die Arbeiten an einigen anderen Songs sind ebenfalls noch nicht so weit fortgeschritten, daß Kita nur die Titel verraten kann: ›Hard Rock Halleluja‹, das eventuell die erste Single des Albums werden könnte, ›Evilove‹, ›The Night Of The Loving Dead‹ und ›Mister Killsaw‹, so werden weitere Songs betitelt sein, die eventuell auf »The Arockalypse« stehen werden.

Alles in allem haben LORDI für ihre dritte Platte ihre Trademarks bestens kultiviert, so daß die neuen Songs sowohl in der heimischen Stereoanlage als auch bei Liveshows bestens funktionieren sollten. Man kann also schon jetzt für den 3. März den Ausnahmezustand ausrufen.


Stefan Glas

Photos: Stefan Glas

LORDI im Überblick:
LORDI – Babez For Breakfast (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 45)
LORDI – Monstereophonic (Theaterror vs. Demonarchy) (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 68)
LORDI – Scare Force One (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 61)
LORDI – Sexorcism (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 75)
LORDI – To Beast Or Not To Beast (Rundling-Review von 2013 aus Online Empire 55)
LORDI – Zombilation - The Greatest Cuts (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 39)
LORDI – Heavy, oder was!? 68-Interview (aus dem Jahr 2003)
LORDI – Heavy, oder was!? 75-"Off The Board"-Artikel (aus dem Jahr 2004)
LORDI – Heavy 88-"Off The Board"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
LORDI – Heavy 96-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
LORDI – Online Empire 15-Interview (aus dem Jahr 2003)
LORDI – Online Empire 20-Special (aus dem Jahr 2004)
LORDI – Online Empire 29-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
LORDI – Online Empire 48-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2011)
LORDI – Online Empire 56-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2013)
LORDI – Online Empire 69-Interview (aus dem Jahr 2016)
LORDI – Online Empire 89-Special (aus dem Jahr 2021)
LORDI – News vom 01.01.2006
LORDI – News vom 07.04.2006
LORDI – News vom 20.05.2006
LORDI – News vom 04.10.2010
LORDI – News vom 26.10.2010
LORDI – News vom 26.04.2012
LORDI – News vom 25.07.2012
LORDI – News vom 17.12.2012
LORDI – News vom 14.03.2019
LORDI – News vom 07.05.2022
Soundcheck: LORDI-Album »Get Heavy« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 68" auf Platz 25
Soundcheck: LORDI-Album »The Arockalypse« im "Soundcheck Heavy 89" auf Platz 16
Soundcheck: LORDI-Album »The Monsterican Dream« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 76" auf Platz 18
siehe auch: Die LORDI-Musiker als Darsteller im Film "Dark Floors", zu dem die Band auch einen Song beisteuert
siehe auch: LORDI-"Eurovision Song Contest"-Outing
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