Y-Files-Datasheet |
Contents: GYPSY KYSS-Special |
Date: 17.07.1990 (created), 19.10.2009 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: METAL HAMMER |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue possibly still available, check here! |
Comment: Dieser Artikel sollte in einer deutlich überarbeiteten Version im METAL HAMMER auftauchen. Nun ja, zugegeben, dieser große Exkurs in die Ich-Welt war schreiberisch sicherlich keine Meisterleistung gewesen, aber daß man aus der Passage, in der ich das ROCK HARD erwähnte, dann komplett abwandelte und dann etwas von "...im Großteil der wichtigsten deutschen Fanzines..." stand, fand ich seinerzeit schon verdammt affig... Übrigens zählt diese Story zu jenen, die auch international veröffentlicht wurden: Da der METAL HAMMER auch etliche ausländische Niederlassungen hatte, wo das Heft in der Landessprache erschien, wurden oftmals Stories vom Mutterheft in übersetzter Form in den anderen Ausgaben verwendet. So konnte man nicht nur Schreiberhonorare sparen, sondern vor allem auch die Lithographiekosten, was damals ein massiver Faktor war, reduzieren. Leider weiß ich fast nichts darüber, welche Stories von mir auf diese Weise einen weiteren Verbreitungsgrad gefunden haben. Lediglich im Falle des zwei Ausgaben zuvor erschienenen SIEGES EVEN-Interviews und der zwei Sixpack-Stories mit WARDANCE und eben GYPSY KYSS war Chefredakteur Peter Burtz so nett gewesen, mir jeweils ein Exemplar des englischen METAL HAMMERs zu organisieren. Genauere Ausführungen hierzu findet Ihr im entsprechenden Artikel. P.S.: Zu der englischen Version der GYPSY KYSS-Story gibt es übrigens eine witzige Fußnote: Dort merkte der Übersetzer nämlich an, daß der Begriff "Gypsy's kiss" oder "Gypsies" im Cockney-Reim-Slang "pissen" bedeutet. Lecker... Und so passend... |
Supervisor: Stefan Glas |
Mein erster Kontakt mit GYPSY KYSS liegt inzwischen schon über zwei Jahre zurück, als ich mir damals bei Gitarrist und Sänger Mike Dickes das unbetitelte '87er Demo und »From Here« aus dem Jahre 1988 der Band bestellte. Songs wie ›The River‹, ›Living On The Inside‹ oder ›I Am The Driver‹ überzeugten mich sofort. GYPSY KYSS kam, sah und siegte!
Seither haben mich die drei Musiker und ihre Musik nicht mehr los gelassen. Als einzig logische Konsequenz schrieb ich Mike zurück und bestellte das damals neue »Cause & Reason«-Demo. GYPSY KYSS waren aufgrund ihrer Demowerke im Großteil der wichtigsten deutschen Fanzines vertreten und lösten durchweg sehr positive bis euphorische Reaktionen aus. Das ROCK HARD schrieb damals: "Ein Demo, daß absolut alles in den Schatten stellt, was ich in den vergangenen Monaten von Newcomerbands gehört habe."
Folglich begannen sich Plattenfirmen für die Progressivrocker zu interessieren. Eigentlich wäre bei GYPSY KYSS naheliegend gewesen, daß ein Majorlabel zuschlägt, da sich GYPSY KYSS mit ihrer Musik sicher auch bei Otto-Normal-Verbraucher Sympathien verschaffen kann. Überraschenderweise landeten die Amerikaner dann aber bei einem neugegründeten deutschen Label namens RISING SUN PRODUCTIONS. Diese Firma wurde von Clemens Väth, der sich mit seinem RISING SUN RECORDS-Vertrieb in der deutschen Szene schon einen guten Namen gemacht hatte, gestartet. Er schien in Bezug auf GYPSY KYSS' Qualitäten mit mir völlig einer Meinung zu sein und hob mit seinem Partner Ole Bergfleth eine Plattenfirma aus der Taufe.
Qualitativ hätte es für dieses Projekt kaum einen besseren Start als GYPSY KYSS geben können, denn die kürzlich erschienene erste LP der Gruppe setzt den eingeschlagenen Weg mit einer enormen Steigerung fort. Ob beide nun auch den verdienten Erfolg ernten werden, entscheidet Ihr. Daher meine inständige Bitte: Jeder, der sich für gitarrenbetonte Musik erwärmen kann, möge sich mal die Zeit nehmen und in »When Passion Murdered Innocence« reinhören.