ADAGIO (F) – Sanctus Ignis
LMP/SPV
Der Begriff "adagio" bezeichnet in der Musik ein sehr langsames Tempo, doch daran halten sich ADAGIO absolut nicht: Passend zum Titel »Sanctus Ignis« - was auf gut Lateinisch "heiliges Feuer" heißt - macht schon der Keyboardeinsatz zur Eröffnung deutlich, daß wir es hier mit sehr flottem melodischen Power Metal zu tun haben. Im Grunde können ADAGIO es sich erlauben eine solche Welle vor sich herzuschieben, bestehen sie doch zu einem Großteil aus routinierten Musikern: David Readmann (PINK CREAM 69, v), Richard Anderson (MAJESTIC, k) und Dirk Bruinenberg (ELEGY, d) Diese Jungs hat nämlich ADAGIO-Mastermind und -Gitarrist Stephan Forté neben seinem langjährigen Freund Franck Hermany (b) um sich versammelt, um das Debüt seines Projekts zu verwirklichen. Bei dieser Kooperation entstand eine erstklassige Platte, die zudem von Davids Bandkollegen Dennis Ward druckvoll produziert wurde.
Stilistisch zwischen THRESHOLD und ROYAL HUNT gelegen und zusätzlich mit einem sehr deutlichen klassisch-symphonischen Touch versehen werden ADAGIO bestimmt einige Fans auf ihre Seite ziehen können: Die Musik lebt von einem harmonischen Miteinander von Gitarre und Keyboard und dem Gesang von Readmann, der aus seiner Stimme Extreme rauskitzelt, die bei den PINKies gewiß unpassend gewesen wären. Ein großes Plus von ADAGIO ist jedoch auch die klar definierte, felsenfeste Rhythmusarbeit, was vielen Bands dieser Stilrichtung fehlt, die zwar in irgendwelchen Sphären rumschweben, dabei aber den soliden Unterbau vergessen haben. Mit diesen Voraussetzungen können Stephan und ADAGIO nicht nur mit den Eigenkompositionen überzeugen, sondern haben auch die LED ZEP-Coverversion ›Immigrant Song‹ spielend gemeistert. Ein optimaler Start!
super | 15 |