EKTOMORF – What Doesn't Kill Me...
AFM RECORDS/SOULFOOD
Auch wenn es den Ungarn im Laufe der letzten Jahre gelingen konnte, sich ein mehr als nur beachtliches Gefolge zu erspielen, vermehrten sich zuletzt auch jene Kritikerstimmen, die der Band "attestierten", daß wir es bei EKTOMORF bloß mit einer SEPULTURA (zur »Roots«-Phase)/SOULFLY-Kopie zu tun hätten. Zwar lassen sich seit langen Jahren durchaus Querverweise zu den Machenschaften des Herrn Max Cavalera herstellen, doch hält man sich die aktuellsten Werke von SOULFLY oder CAVALERA CONSPIRACY vor Augen, haben EKTOMORF auf ihrem neuesten Album nicht mehr wirklich viel damit gemeinsam. Der programmatische Titel »What Doesn't Kill Me...« macht schon überaus deutlich, daß EKTOMORF über jede Kritik erhaben sind, der gleichnamige Titeltrack, in dem es im Refrain mit dem erwarteten Satz "...Makes Me Stronger" weitergeht, stellt exemplarisch dar, daß uns die Jungs ihre Ecken und Kanten erneut - allerdings noch deutlicher und intensiver - schmecken lassen. EKTOMORF haben ihr deftiges Soundgebräu nämlich einigermaßen reduziert, etwaige Ethno/Tribal-Einsprengsel sucht man auf ihrem neuen Dreher vergeblich. Das ist meiner Meinung an sich zwar sehr schade, spiegelt aber die "Leck Mich"-Attitüde der Ungarn nur noch deutlicher wider. Das Quartett liefert uns demnach auch auf ihrem sechsten Studioalbum nicht mehr, aber schon gar nicht weniger, als ungemein wutentbrannten und unglaublich energisch dargebotenen, groovigen Thrash mit reichlich Aggression. Dazu kommt erneut eine massive Hardcore-Schlagseite und auch Zoltan brüllt sich - wie gehabt - seinen Zorn und Frust von der Seele. In Summe aber klingt »What Doesn't Kill Me...« noch aggressiver als es die Band zuvor gewesen ist.
Mir ist klar, daß "Innovation" etwas anderes ist, aber für mich steht es dennoch außer Frage, daß ETOMORF ihre Zielgruppe erneut mit einem sehr intensiven Stück bewährter Kost erfreuen werden können. Abgesehen davon bin ich mir sicher, daß sich Tracks wie der fulminante Titelsong, ›Love And Live‹ oder auch ›New Life‹ hervorragend in die Setlist einbauen lassen werden, und da sich EKTOMORF ihren Bekanntheitsgrad bisher ohnehin in erster Linie durch ihre schweißtreibenden, energiereichen Live-Shows erarbeitet haben, verstehe ich auch die Intention dieser Burschen, auch auf Tonträger in erster Linie der Welt die geballte Faust zu zeigen und den Zuhörer förmlich zu "betonieren".
gut | 11 |