ANGRA – Ømni
E·A·R MUSIC/EDEL
Bei ihrem neunten Studioalbum sind die Brasilianer inzwischen angekommen und erweisen sich darauf als vielschichtiger denn je. Allein die, auf einem Science-Fiction-Konzept basierende Geschichte, die im Jahr 2046 angesiedelt ist und von künstlicher Intelligenz und deren Einfluß auf unsere Wahrnehmung handelt, ist ziemlich abgedreht.
Noch spannender und detailverliebter jedoch ist die musikalische Umsetzung ausgefallen. Zwar ist der Unterbau immer noch als band-typisch (und das, obwohl mit Kiko Loureiro einer der Hauptkomponisten aufgrund seiner Verpflichtung bei MEGADETH nicht involviert war) zu erkennen, die im Verlauf der inzwischen über 25-jährigen Karriere ohnehin kontinuierlich gedehnten stilistischen Grenzen wurden allerdings erneut erweitert.
So gibt es nunmehr sowohl elegante Symphonic Prog-Sequenzen (›Travelers Of Time‹, ›Magic Mirror‹) zu vernehmen, wie auch - überraschend authentisch klingenden - knallharten Thrash. Speziell in diesen heftigen Momenten überrascht Sänger Fabio Lione, von dem man zwar schon so gut wie alle Facetten kennenlernen durfte, derbe Shouts aber noch nit. Und sogar das Experiment Death Metal-Gesang (nachzuhören in ›Black Widow's Web‹ mit ARCH ENEMY-Frontlady Alissa White-Gluz als Gastsängerin) in das Material zu integrieren, hat tadellos geklappt. Thumbs up!
beeindruckend | 12 |