GAMMA RAY (D) – Insanity And Genius (Anniversary Edition)
E·A·R MUSIC/EDEL
1993 war zwar von durchaus gelungenen Veröffentlichungen wie »Chaos A.D.«, »Icon«, »Heartwork« oder »Sound Of White Noise« geprägt, sollte aber dennoch als das Jahr der prägenden Sängerwechsel in die Annalen der Rockhistorie eingehen: Blaze Bayley ersetzte Bruce Dickinson; Halford kehrte JUDAS PRIEST den Rücken zu. Auch in Deutschland tat sich einiges in diesem Jahr, in dem Werder Bremen (nicht zuletzt durch die Tore von Wynton Rufer und die Assists von Andreas Herzog) die Saison als Meister beenden konnte. Andi Deris etwa beerbte Michael Kiske bei HELLOWEEN, und auch bei GAMMA RAY rappelte es gehörig im Karton: Nach den Abgängen von Schlagzeuger Uli Kusch und Bassist Uwe Wessel wurden Jan Rubach und Thomas Nack von den Lübeckern ANESTHESIA rekrutiert, und mit dieser neuen Rhythmusabteilung gingen die Herren Hansen, Scheepers und Schlächter ins Studio, um ihren dritten Longplayer »Insanity And Genius« einzutüten. Besagter Dreher sollte GAMMA RAY in Japan den großen Durchbruch bescheren, stellte jedoch auch die letzte Studio-Kooperation mit Sänger Ralf Scheepers dar, der in weiterer Folge mit PRIMAL FEAR sein Glück finden sollte.
An herausragenden Songs enthielt »Insanity And Genius« eine ganze Menge. Schon der fulminante Opener ›Tribute To The Past‹ beinhalt sämtliche Trademarks des Bandsounds und ist zudem ein Ohrwurm der Extraklasse. Aber auch der Titelsong, ›Future Madhouse‹ sowie das entspannt eingeleitete, in weiterer Folge jedoch gehörig lostrabende ›Heal Me‹ zählen bis heute mit zu den Perlen des GAMMA RAY-Katalogs.
Anläßlich des 25-jährigen Bandjubiläums erscheint auch dieses Leckerli in einer erweiterten Version, wobei die auf dem ursprünglichen Tonträger verewigten elf Songs von Eike Freese neu abgemischt wurden und nun in einem noch ein wenig druckvollerem Sound erstrahlen. Darüber hinaus enthält die Neuauflage aber auch noch eine Bonus-CD, die jeden Fan in Verzückung bringen dürfte. Neben den, "live im Studio" eingeholzten, neuen Versionen von ›Heaven Can't Wait‹ und ›Valley Of The Kings‹ stechen vor allem die als Tribut zu betrachtende, weil Kai Hansen einst zum Bandnamen inspirierende, abgefahrene "Extended Version" des BIRTH CONTROL-Klassikers ›Gamma Ray‹ sowie der Rough Mix von ›Space Eater‹ heraus. Als nicht minder gelungen ist auch die an den Schluß gestellte, furios intonierte Version des PRIEST-Klassikers ›Exciter‹ zu bezeichnen, die nicht zuletzt als unmißverständlicher Hinweis auf die Roots der Formation zu werten ist.
Coole Sache!