AXXIS (D) – Doom Of Destiny
AFM RECORDS/SOULFOOD
Die mitunter fast schon unverschämt melodiösen Kompositionen von AXXIS haben nicht nur immer wieder die Band in Richtung Kitsch driften lassen, sondern zudem auch die Musikliebhaber in mehrere Lager gespalten. Klar ist musikgewordene Härte definitiv etwas anderes, aber schlecht gemacht war die Chose trotzdem noch nie. Deshalb zähle ich auch seit jeher zu den AXXIS-affinen Mitmenschen, wenn ich auch in den letzten Jahren nicht mehr wirklich ein ausgewiesener Fan der Deutschen gewesen bin. Dennoch gebührt dieser Truppe mein uneingeschränkter Respekt, zum einen, weil Bernhard Weiß und seine Komparsen ihr Ding kompromißlos durchziehen und zum anderen, weil sie das auch schon seit einem nicht gerade kurzen Zeitraum tun.
Ihr aktuelles Silberscheibchen »Doom Of Destiny« wird abermals polarisieren, denn AXXIS haben erneut einen dermaßen bunten Strauß Melodien zu offerieren, daß einem ob der dadurch gewonnen Farbeindrücke das Auge eventuell aus dem Gesicht springen wird. Den Liebhabern von bombastischen und melodischen Metal-Klängen dagegen sollten die Tracks reinlaufen wie Öl. Keine Frage, diese Burschen verstehen ihr Handwerk und sind in jeder Hinsicht über etwaige Zweifel erhaben, doch nicht zuletzt durch die mitunter doch verdächtig nahe am Schlager anmutenden Gesangsmelodien wird wohl abermals ein Raunen durch die Metal-Szene gehen, wenn vom neuen Album von AXXIS die Rede ist. Auf »Doom Of Destiny« haben die Herren samt Fräulein Lakonia, die Bernhard gesangstechnisch immer wieder gekonnt unterstützt, ihre Kompositionen nämlich noch ein kleines Stück weiter Richtung Kitsch getrieben, so daß es einmal mehr zuckersüße Melodien ohne Ende zu bestaunen gibt, die immerzu in bombastische Tracks eingebettet sind, deren Vielfältigkeit innerhalb der Laufzeit eines Albums kaum eindrucksvoller ausfallen könnte. Von hurtigen Uptempo-Tracks, über kraftvolle und dennoch emotionsgeladene Balladen, bis hin zu imposanten Monumentalepen reicht das Spektrum, das auch auf diesem Album aufgefahren wird. Garniert wird das Werk vom nicht minder polarisierenden Gesang von Bernhard Weiß, der jedoch noch immer mit zu den markantesten Merkmalen des Gesamtbildes der Band zählt. AXXIS stellen mit »Doom Of Destiny« einmal mehr ihre Kompetenz unter Beweis und obendrein auch noch ihre kompromißlose Art zur Schau.
Lieben oder hassen, viel mehr geht bei dieser Band momentan wohl nicht, aber genau daraufhin scheint dieses Album auch abzuzielen.
gut | 11 |