AXXIS (D) – Kingdom Of The Night II
PHONOTRAXX PUBLISHING
Nach dem für mein Dafürhalten schlicht und ergreifend verzichtbaren »reDISCOver(ed)« im Jahr 2012 hatte ich ehrlich gesagt den Eindruck gewonnen, den Herren von AXXIS würde wohl nicht mehr wirklich viel einfallen, schließlich durften die Fans nach dem letzten Studioalbum »Utopia« neben besagtem Coverteil lediglich ein "Jubiläumspaket" zum 20. Bandgeburtstag beklatschen.
Doch von Lustlosigkeit ist bei AXXIS gottlob noch lange nichts zu verspüren, im Gegenteil, wer die Band in den letzten Jahren live miterlebt hat, wird mir beipflichten, daß es nur ganz wenige Formationen gibt die einen ähnlichen Entertainmentfaktor innehaben. Und daran kann selbst eine langjährige Veröffentlichungspause nichts ändern. Nicht minder ambitioniert und spielfreudig dürfte die Truppe rund um Front-Sympathikus Bernhard Weiss im Vorfeld ihres brandneuen Drehers gewesen sein. Nachvollziehbar, schließlich hat die Band erneut etwas zu feiern und zwar den 25er ihres Debutalbums. Wer jetzt allerdings nichts weiter erwartet als einen "Aufguß" des erwähnten Klassikers (oder gar eine Verunglimpfung - gell, Onkel Joey...), hat sich definitiv getäuscht, denn AXXIS wissen selbstredend immer noch sehr genau, was sie ihren Fans schuldig sind.
Diese Kenntnis dürfte für zusätzliche Motivation gesorgt haben, denn die Herren kredenzen anstelle einer (wohl vielerorts durchaus goutierten und bei entsprechender Umsetzung selbstverständlich auch vertretbaren) neuerlichen Auflage eine ganze Wagenladung an frischen Songs inklusive dieser feine, für AXXIS obligatorischen Melodien, verpackt in insgesamt 22 Songs.
Diese mußten im Endeffekt auf zwei Alben untergebracht werden, wobei die heftigeren (und auch düstereren) Nummern auf der "Black Edition" verewigt, während man auf der "White Edition" die sanftere Seite der Band präsentiert.
Logisch irgendwie, denn wie wir wissen, waren beide Gangarten immer schon essentieller Bestandteil des Schaffens dieser Band, und von daher wird es auch kaum Gemecker geben, denn ihre Kompetenz für erlesenes, balladeskes Material haben die Dortmunder ebenso bereits mit dem zu feiernden Debut unter Beweis gestellt, wie auch das Können mit deftigeren, aber immerzu höchst eingängigen und melodischen Songs für Entzücken bei den Fans zu sorgen. Daß sich die Herrschaften abermals sehr deutlich an besagtem Erstling orientiert haben, ist ebenso nachvollziehbar wie aus dem gegebenen Anlaß legitim, und von daher dürfte sich jeder Freund der Band an Elaboraten wie dem eröffnenden zweiten Teil des seinerzeitigen Titeltracks, oder dem für AXXIS-Verhältnisse fast schon verspielten, aber dennoch zündenden ›Venom‹ ebenso erfreuen, wie am lässig-lockeren, gen AOR tendierenden Melodie-Reigen ›Hall Of Fame‹ und den vielen, vielen anderen durch die Bank Spaß bereitenden Kompositionen. Kurzum: Ein Muß für Fans und alle, die es noch werden wollen!
Danke, AXXIS, und bitte bleibt uns noch ein Weilchen erhalten!
beeindruckend | 12 |