SOUL SACRIFICE (TR) – Stranded Hate
MAJOR MÜZIK ORGANIZASYON (Import)
Die Türkei ist längst zu mehr als nur einem Geheimtip in Sachen metallischer Kunst geworden, denn nicht erst einmal überraschten türkische Bands mit ihren Veröffentlichungen ob deren Klasse und Qualität. Auch das bereits zehn Jahre existierende Quartett SOUL SACRIFICE kann diesbezüglich mithalten und weiß mit seinem bärenstarken Debutalbum »Stranded Hate« zu überzeugen. Mit ›Hollow Cold‹ eröffnen die Herren den Reigen auf recht harsche Art und Weise: rifftechnisch geht der Thrash ab, während Özgür Özkan mit sehr tiefem Gesang aufwartet, der zumeist in Death Metal-Gefilde hinabreicht. Konträr dazu beginnt ›Blind‹ sehr verhalten, ja fast schon still, ehe der Song mit einem orientalisch klingenden Riff so richtig losgeht. Auch hier ist der Gesang in Folge recht dunkel und tief, bevor dieser düstere Song in einem atmosphärischen Finale endet. Danach ist mit ›Gocuk Bahcesi‹ der einzige in türkischer Sprache vorgetragene Titel zu hören - leider, denn eben davon hätte ich gerne wesentlich mehr gehört, auf diese Weise hätten sich SOUL SACRIFICE nämlich noch besser in Szene setzen können. Nicht, daß sie der englischen Sprache nicht ausreichend mächtig wären, aber in dieser Nummer kommt der Gesang noch emotionsgeladener rüber als sonst. Die Bridge und der Chorus werden zudem sehr melodiös vorgetragen, was gut mit den ansonsten relativ dunklen Vocals harmoniert. Danach eröffnet ein Piano-Intro die sehr nachdenklich angelegte Nummer ›August‹, ein Song der eine politisch eindeutige und unmißverständlich angelegte Message zum Thema August 1945 enthält, ehe SOUL SACRIFICE ihre traditionsbewußte metallische Seite ans Tageslicht bringen und ›So Wild And Insane‹ vom Stapel lassen, dessen Beginn zumindest gitarrentechnisch auch aus der NWoBHM hätte stammen können. Der Stampfer ›Destiny‹ setzt den Reigen fort und kann abermals mit einem zum Bauchtanz animierenden Riff aus der Heimat der Band aufwarten, bevor es tempomäßig wieder eher beschaulich weitergeht und uns ›Once More‹ offeriert wird. Auch hier variieren SOUL SACRIFICE innerhalb des Songs mehrmals das Tempo, eine Eigenschaft, die sich generell im gesamten musikalischen Werk und Wirken der Türken nachvollziehen läßt. Die Herren sind immer sehr variabel unterwegs, wissen jedoch, in sämtlichen Spielarten zu gefallen und haben nicht zuletzt durch die brachiale Stimme von Özgür auch jede Menge an Aggressivität zu bieten.
Mir persönlich gefallen SOUL SACRIFICE aber dann am besten, wenn sie ihre Herkunft auch musikalisch zum Ausdruck bringen, wie in einigen (für mich aber zu wenigen) Zitaten nachzuhören ist.
http://www.soulsacrificemusic.com/
beeindruckend | 13 |