AT THE GATES – The Nightmare Of Being
CENTURY MEDIA RECORDS/SONY MUSIC
Beweisen muß diese Truppe längst schon niemandem mehr etwas. Ihr Frühwerk hat schließlich den Death Metal nachhaltig geprägt, auch wenn bald darauf Schicht im Schacht war. In der letzten Dekade zelebrierten die Schweden jedoch ihr von den Fans sehnsüchtig erwartetes Comeback und konnten sowohl mit »At War With Reality« als auch mit »To Drink From The Night Itself« sämtliche Erwartungen erfüllen.
Nun hat sich die Band zum ersten Mal an ein Konzeptalbum herangewagt und liefert damit zugleich auch ihr bislang finsterstes Werk. Die überaus pessimistische und mitunter fast schon deprimierende Atmosphäre ist aber weniger der aktuellen Weltlage geschuldet, sondern viel mehr der Tatsache, daß Frontmann Tomas Lindberg seine Vorliebe für entsprechende Literatur entdeckt hat und er davon gehörig inspiriert wurde.
Das hat sich logischerweise auch auf die Musik ausgewirkt. Nicht unbedingt in Form von pechschwarzer Atmosphäre, sondern insofern, daß sich die Band mehr denn je ihre künstlerische Freiheit genommen hat, und vereinzelt sogar progressiv-jazzige Passagen offeriert. Nachzuhören etwa im abgefahrenen ›Garde Of Cyrus‹ oder dem etwas schräg geratenen ›Cosmic Pessimism‹.
Doch keine Bange, auch wer die klassischere, melodische AT THE GATES-Gangart bevorzugt, kommt auf seine Kosten. Etwa mit der ersten Single ›Spectre Of Extinction‹, die sich auf Anhieb als Ohrwurm der Extraklasse entpuppt!
gut | 11 |