RAVEN (GB) – Live At The Inferno
DISSONANCE PRODUCTIONS/PLASTIC HEAD MUSIC DISTRIBUTION Ltd.
Nach erfolgreichen Gastspielreisen mit JUDAS PRIEST in Europa und METALLICA sowie ANTHRAX in den Staaten, befanden sich die durchgeknallten Briten in einer entscheidenden Phase für ihre weitere Karriere. Der Plattenvertag mit NEAT war im Auslaufen, der Lockruf des Major-Labels ATLANTIC offenbar zu intensiv, um diesen nicht zu vernehmen. So kam es, daß sich die zuständigen Label-Bosse die Dienste von RAVEN gesichert hatten, um die Formation in weiterer Folge wirklich groß rauszubringen. Was genau diese Kooperation mit sich bringen sollte, ist bekannt und inzwischen - zum Glück für John und Mark Gallagher sowie Rob "Wacko" Hunter beziehungsweise dessen Nachfolger Joe Hasselvander - längst Geschichte. Die Band selbst ist längst rehabilitiert und wird immer noch von einem überaus treuen Publikum unterstützt.
Anno 1984 sah die Sache so aus, daß es die Pause vor dem ersten Dreher mit ATLANTIC zu überbrücken galt. Ein Livealbum stand also von Anfang an zur Diskussion und Material dafür war reichlich vorhanden. Bei den erwähnten Gigs wurde nämlich nahezu alles mitgeschnitten, weshalb aus den Aufnahmen auch problemlos ein Doppelalbum zusammengestellt werden konnte.
Dieses enthält zwar auch in der nun vorliegenden x-ten Neuauflage leider keinerlei Boni, ein Re-Release ist aber dennoch eine famose Idee, denn auch retrospektiv betrachtet stellt dieser Doppeldecker nicht nur das essentiellste Livealbum des furiosen Trios dar, es kann auch als Synonym für die Spielfreude von RAVEN betrachtet werden. Bis heute weiß man die unvergleichlichen, energiegeladenen Gigs dieser Formation zu schätzen, und von daher ist »Live At The Inferno« einfach ein Muß für jeden Metaller. Schließlich gibt es wahrlich nur wenige Live-Tonträger, die auf vergleichbare Weise die während einer Show freigesetzte Energie dermaßen intensiv zu vermitteln wissen. Wahnwitzige Darbietungen unkaputtbarer Klassiker wie ›Mind Over Metal‹, ›Rock Until Drop‹ oder ›Fire Power‹ manifestieren diese These ebenso wie das unschlagbare Medley aus ›Tyrant Of The Airways‹ und ›Run Silent, Run Deep‹. Pflichtprogramm!