Y-Files-Datasheet |
Contents: IVANHOE (D)-Demo-Review: »Written In Stone« |
Date: 19.11.1991 (created), 11.10.2010 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: METAL HAMMER |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue possibly still available, check here! |
Comment: Letzten Endes war die Wahl, IVANHOE zum ersten "Demo des Monats" küren, sicherlich nicht falsch, obgleich VIGILANTE wohl mehr Kultflair hatten. Doch VIGILANTE sollte nur eine kurze Episode werden, während meine Vorhersage, daß IVANHOE schon bald "plattentechnisch" zu erleben seien, korrekt war, denn 1992 erschien der Erstling »Visions And Reality«. |
Supervisor: Stefan Glas |
Written In Stone
Hier nun eine dezente Neuerung, die ab sofort fester Bestandteil der Underground-Seiten sein soll: "Demo des Monats" nennt sich diese Aktion. Absolut nichts Neuartiges, was noch nie zuvor jemand gemacht hat, sondern eher etwas, das sich zum Salz in der Suppe entwickeln könnte. Auf jeden Fall war's in diesem Monat ein echtes Kopf an Kopf-Rennen zwischen zwei Acts. Im Endergebnis wurden VIGILANTE dann zweiter Sieger gegenüber IVANHOE. Aus welchen konkreten Gründen dies geschah, kann ich Euch überhaupt nicht sagen, sondern irgendwann wurde einfach das Gefühl immer stärker, daß »Written In Stone« von IVANHOE "Top of the list" sein sollte.
Eigentlich war es mir ohnehin klar, daß das Demo sehr gut werden mußte, da mir die Band schon recht lange geläufig ist und mir daher schon ein Teil des Songrepertoires bekannt war. Für »Written In Stone« hat man sich jedoch primär auf neueres Material konzentriert, welches dem alten in nichts nachsteht, sondern eher lockerer, leichtfüßiger und selbstverständlicher wirkt. Stilistisch ist man dem progressiv angehauchten melodisch-powervollen Metal treugeblieben, und immer noch arbeitet man auffällig stark mit dem Keyboard, das der Gitarre absolut gleichberechtigt ist, so daß man einem Sound kreiert, der doch als ziemlich neuartig bezeichnet werden kann.
Mit dem neuen Sänger Scott Anderson hat man sich ein echtes Juwel aus dem Glaskugelhaufen gegriffen. Jedoch muß der gute Scott noch etwas an sich feilen, damit er in Zukunft in vollem Glanz erstrahlen kann. Auf »Written In Stone« klingt er noch oft zu gekünstelt, gewollt stimmakrobatisch. Es wirkt auf mich, als wolle er unbedingt beweisen, was in seiner Stimme steckt. Das ist jedoch absolut nicht notwendig, denn die Qualitäten seiner Stimme lassen sich unschwer erkennen, auf den Eindruck des Songs jedoch würde sich etwas gemässigteres Verhalten positiv auswirken. So kämen besonders die extrem hohen Passagen weitaus besser, wenn Scott sie melodischer gestaltet würde. Und daß er sich in allen Lagen zurechtfindet zeigt er ja beispielsweise bei ›Into The Realm Of Unknown‹. Dieser kleine Schönheitsfehler ist aber keineswegs überzubewerten, denn »Written In Stone« ist ein rundum absolut gelungenes Demo geworden, welches Ihr für 10,- DM bei S.P.A.C.E. PRODUCTIONS erhaltet. Adresse:
Eine Band, von der wir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schon recht bald etwas auf Platte hören werden!