HALLOWS EVE – Evil Never Dies
XTREEM MUSIC (Import)
Was habe ich mich gefreut, als ich mitbekommen hatte, daß mit HALLOWS EVE eine weitere "Jugendliebe" abermals mit einem neuen Album aus dem Kreuz kommt. Es ist zwar bereits gut 20 Jahre her, daß ich zum ersten Mal mit dieser Band in Kontakt kommen durfte, um zu den genialen Thrash-Kompositionen der Werke »Tales Of Terror«, »Death And Insanity« und »Monument« zu bangen, was das Zeug hält, um nicht zu sagen von der Musik dieser Band geradezu besessen zu sein.
Zugegeben, besessen von der Musik dieser Amis konnte man ja auch sehr leicht werden, aber davon ist bei den aktuellen Songs der Band leider nichts zu merken. Auf die große Freude, ob der Tatsache, daß HALLOWS EVE sich wieder zusammengetan hätten, folgten schon kurze Zeit später immer wieder negative Reaktionen seitens der Fans. Da ich nicht Augenzeuge des "legendären" Gigs der Amis anläßlich des "Keep It True"-Festivals im Jahre 2004 gewesen bin und die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, wolle ich es wohl nicht wahrhaben, daß alte Helden derlei mies geworden sein sollten. Aber »Evil Never Dies« sollte mich eines "Besseren" belehren. Ehrlich gesagt, könnte man diesem Album, wenn es von einer bislang unbekannten und unerfahrenen Band stammen würden, zwar durchaus etwas Positives abgewinnen, nämlich die Tatsache, daß die Herrschaft bemüht sind, sich stilistisch nicht unbedingt festzulegen, heftigen Metal mit Death Metal, Punk, Hardcore und Thrash Metal, wenn auch nicht unbedingt auf technisch anspruchsvollem hohem Niveau, zu kombinieren. Erschwerend dazu kommt auch noch die Tatsache, daß die soundtechnische Ausführung von »Evil Never Dies« noch nicht einmal das Niveau mancher Demos aufweist.
Man sollte Tommy Stewart, der schon im Jahre 1983 die Band zusammen mit Sänger Stacy Anderson und Gitarrist Steve "Skullator" Shoemaker gründete und den Namen HALLOWS EVE offensichtlich "verwalten" darf, nahe legen, diese Legende doch leben zu lassen. Wer einen solchen Namen innehat, müßte doch auch daran interessiert sein, den Ruf dieser Legende auch weiterhin am Leben zu halten.
»Evil Never Dies«, das bereits im Jahre 2004 in Eigenregie eingespielt wurde, wird viel eher dazu beitragen, daß man Tommy und "Skullator", der ebenfalls noch mit von der Partie ist und sich zusammen mit Tommy nun auch den Gesang teilt, von nun an eher verächtlich entgegentritt.
Hier wird Leichenschändung betrieben und ein Ruf zerstört!
Wenn man ein neues HALLOWS EVE-Album in den CD-Player schiebt, um diesem zu lauschen, geht der Hörer mit einer bestimmten Erwartungshaltung an die Sache heran, gut strukturierte, eingängige, aber dennoch knochenharte Thrash Metal-Kompositionen (zumindest fast so) wie einst zu erhalten, das ist es, was der Fan erwartet, doch diese fehlen auf »Evil Never Dies« leider völlig.
Auch wenn der Titel für sich spricht, sollte man hinzufügen, daß sich HALLOWS EVE damit wohl ihr Grab geschaufelt haben und man den Herren Stewart und Shoemaker nur empfehlen kann, ihre nunmehrige Truppe so rasch wie möglich umzubenennen, denn wie schon gesagt, wäre die Scheibe unter einem anderen Namen erschienen, sähe die Sache sicher ein wenig anders aus.
schwach | 2 |