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ALLHELLUJA – Breath Your Soul
SCARLET/SPV
Wer sich bislang die Frage gestellt hat, wo genau im Körper die Seele des Menschen exakt zu finden ist, sollte jedwede Theorie nochmals überdenken. Betrachtet man nämlich das Covermotiv des aktuellen Silberlings der Italiener ALLHELLUJA mit dem Titel »Breath Your Soul« dahingehend, besteht kein Zweifel daran, daß die Seele in der Region des Allerwertesten zu finden sein muß. Mag sein, daß das Seelenleben der Formation sprichwörtlich im Arsch ist, die Musik selbst verabreicht immer noch einen mächtig Tritt in den genannten Körperteil und das auch ohne Mithilfe des bislang fraglos bekanntesten Musikers der Band, Jacob Brehdal. Der Däne ist nun auch bei ALLHELLUJA nicht mehr mit von der Partie, wurde jedoch von einem - zumindest in Italien - ebenso bekannten Namen ersetzt. EXTREMA-Frontmann Gianluca Perotti röhrt nun auch auf »Breath Your Soul« mächtig ins Mikro, wodurch ALLHELLUJA mittlerweile zu einer Art italienischer "All-Star-Truppe" geworden sind. So ist bekanntermaßen mit Tony Massara ein weiterer EXTREMA-Muisker in deren Reihen zu finden, dazu agiert am Baß GORY BLISTER-Viersaitenexperte Roberto Gelli und am zweiten Sangesposten ist in Trevor von SADIST ebenfalls kein Unbekannter zu hören, der sich neben Originalmitglied und Gründer Stefano Longhi am Schlagzeug bei ALLHELLUJA vergnügt.
Wenig verändert zeigt sich die Truppe in Sachen musikalischer Ausrichtung, noch immer wird mächtig Gas gegeben und gerockt, daß sich die Balken biegen. Eine überaus deftige Portion "Dreck" bekommt man dabei ebenso vor den Latz geknallt, gibt man sich diesem Album hin, wobei an Inspirationen dafür nunmehr deutlich mehr aus dem "New Orleans"-Schlamm zu vernehmen ist und die Musik in Summe (wohl auch aufgrund des Abgangs des ehemaligen Frontmannes) dafür weniger an Brachialität innehat. An Räudigkeit selbst hat das mächtige Gebräu, für das an Eckpfeilern immer noch MOTÖRHEAD, frühe BLACK SABBATH und ENTOMBED zu deren "Death'n'Roll"-Phase zu nennen sind, nichts eingebüßt. Unbedingt erwähnt werden muß auch noch, daß dazu offenbar noch jede Menge an unterschiedlichen musikalischen Vorlieben der Musiker selbst addiert wurden, die zum reichhaltigen Programm der Band führen konnten und auch in den nicht minder variantenreichen Coverversionen von BLACK SABBATH und KING CRIMSON gipfeln. Vor allem ›21st Century Schizoid Man‹ muß hier erwähnt werden, denn diese Nummer hat wohl nie zuvor dermaßen brutal gelungen. Aber auch die aktuellen Eigenkompositionen erweisen sich als überaus gelungene Arschtreter, die es wert sind, angetestet zu werden und innerhalb der Zielgruppe fraglos erneut für Freude sorgen werden.
gut | 11 |
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