EXTREMA – Better Mad Than Dead
SCARLET/SPV
Auch bei der zuvor für feinen, melodischen Thrash Metal bekannten Truppe EXTREMA hatte anno 2001 der zum damaligen Zeitpunkt angesagte Nu Metal Einzug gehalten. Keine Frage, der Zeitgeist hatte seine Spuren hinterlassen und im Endeffekt kann man froh darüber sein, daß die Jungs danach abermals deutlich näher an der eigenen Vergangenheit orientierten, wie auf dem letzten Studioalbum »Set The World On Fire« abermals nachzuvollziehen ist. »Better Mad Than Dead« enthielt reichlich Zitate und Anleihen an Formationen wie KORN, wie das permanent pumpende, sehr baßlastige Material auch in der Neuauflage dieser Scheibe, die SCARLET anläßlich des 20jährigen Bestehens der Band erneut in Umlauf bringt, unter Beweis stellt. Aber nicht nur der Thrash Metal wurde deutlich in den Hintergrund gedrängt, auch das Tempo der Tracks wurde in Summe mächtig reduziert, so daß hier eher gegroovt wird, als daß es amtlich losgelegt. Im Vergleich zu den diesbezüglichen Inspirationshilfen muß zudem noch angemerkt werden, daß EXTREMA es nicht schaffen konnten, mit diesem Album auch nur annähernd so dynamisch zu agieren, weshalb man wohl auch kaum "Neukunden" finden konnte. Auf der Gegenseite wandten sich aber viele der alteingesessenen Fans von der Band ab, der Ruf war merklich ramponiert und wohl nur noch wenige Zeitgenossen hatten EXTREMA in Folge noch auf ihrer Rechnung, wenn von hochwertigem, europäischem Thrash Metal die Rede war.
Man sollte dieses Werk im Nachhinein eher als "experimentelle Phase" der Band werten und da sich die Jungs danach ohnehin erneut reumütig in Richtung der eigenen Vergangenheit orientiert haben, kann man hier wohl vom »St. Anger« der Italiener sprechen. Die Bonustracks der Neuauflage untermauern diese These, denn ›Divin'‹ und ›Release‹ brettern in Manier der alten Tage der Formation aus den Boxen und mit der Akusitk-Version von ›Another Nite‹ lassen uns EXTREMA wissen, daß diesem Track die emotionsgeladene Variante deutlich besser zu Gesichte steht als die seinerzeitige "neumodische". In Summe also ein klarer "Zwischen"fall aus dem Hause EXTREMA.