Neal Morse – Sola Scriptura
INSIDE OUT RECORDS/SPV
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß Neal Morse schön langsam aber sicher wieder dazu bereit sein müßte, abermals mit seien ehemaligen Kumpanen von SPOCK'S BEARD Musik zu machen. Zumindest hinsichtlich der Kompositionen die Neal auf seinem aktuellen Soloalbum »Sola Scriptura« verewigt hat, überkommt mich beim Hören immer wieder der Eindruck, man hätte es mit älteren Werken der "Bärtigen" zu tun. Zwar sind insgesamt nur vier Songs auf diesem Album verewigt, aber mit Ausnahme von ›Heaven In My Heart‹, das als potentielle Hitsingle ausgekoppelt werden könnte, hätte man die drei Monumentalepen ›The Door‹ (der Opener mit gut 30 Minuten, allerdings in sechs Teile gegliedert und mit einem feinen Gastsolo von Paul Gilbert garniert), ›The Conflict‹ (über 25 Minuten lang und zu Beginn eher langatmig und künstlich in die Länge gezogen, danach aber abgefahren und "progig" im wahrsten Sinne des Wortes) und ›The Conclusion‹, in dessen sechs Teilen dann die Version und Ansicht Neals zum eigentlichen Thema der Scheibe, der Lehre von Martin Luther, zum Ausdruck kommt, problemlos auch auf einem der älteren Werk seiner Ex-Band unterbringen können.
Im direkten Vergleich mit den bisher veröffentlichten Soloscheiben von Neal Morse muß festgehalten werden, daß diese im Laufe der Zeit immer mehr an Intensität gewonnen haben. An Spielfreude und komplexen Arrangements hat Neal ebenfalls nicht gespart, so daß »Sola Scriptura« allen Anhängern seines Werk und Wirkens bestimmt runtergehen wird wie Weihwasser.
beeindruckend | 13 |