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DISARMONIA MUNDI – Mind Tricks

SCARLET/POINT MUSIC

Der vom Titel dieser Scheibe suggerierten Täuschung des Gehirns kann der Hörer sehr leicht zum Opfer fallen. Nicht nur, daß diese an sich italienische Formation schwer nach den beiden im Moment führenden Bands aus Göteborg, sprich SOILWORK und IN FLAMES klingt, mangels eines geeigneten Sängers haben DISARMONIA MUNDI gleich Björn Strid von SOILWORK persönlich um Mithilfe gebeten. In Anbetracht dieser Tatsache könnte man die Truppe auch vorschnell als unnötig abtun, da man die Originale kennt und keine Nachahmer braucht, schon gar keine, die es noch nicht einmal schaffen, so zu klingen wie die Originale, sondern auch noch deren Musiker anmieten müssen, um reüssieren zu können.

Aber DISARMONIA MUNDI haben fraglos ihre Daseinsberechtigung, denn die Band (?) schafft es, die beiden Truppen so zu vereinen, daß nicht nur das beste beider Formationen zu hören ist, sondern trotz allem sogar noch einen eigene Duftmarke versprüht wird. Der Opener ›Resurrection Code‹ hätte zwar an sich auf jeder SOILWORK-Scheibe seine Berechtigung, doch derart zwingend eingängig war Björns Gesang schon länger nicht mehr. Im Titelsong wird Strid dann von Claudio Ravinale (ansonsten in Diensten der italienischen GROUND ZERO) gesangstechnisch unterstützt, wodurch dieser an sich schon sehr brutale Track zusätzlich ein wenig an Atmosphäre gewinnt, da Claudio sehr Black Metal-lastig ins Mikro keift. In Folge kommen dann auch noch Einflüsse von ARCH ENEMY zu Tage, wie in ›Liquid Wings‹, das mit Gitarrenspielereien in bester Michael Amott-Manier zu gefallen weiß und eine weitere Facette im Klangbild von DISARMONIA MUNDI aufzeigt. ›Venom Leech And The Hands Of Rain‹ klingt in meinen Augen genau so, wie ich es von den letzten IN FLAMES-Alben erhofft, aber leider nicht ganz erhalten hatte, während ›Last Breed‹ und ›A Taste Of Collapse‹ nochmals unter Beweis stellen, welches Nahverhältnis DISARMONIA MUNDI zu SOILWORK zu haben scheinen, ohne jedoch zu nahe am Original zu sein. Den Abschluß bildet ein als Hommage an Dimebag Darrell gedachtes Cover von ›Mouth For War‹, das zwar gelungen ist, wohl aber als Verneigung vor dem Meister nur nachgespielt und nicht interpretiert wurde.

In Summe wird sich der Anhänger von melodiösem Death Metal in schwedischer Machart an DISARMONIA MUNDI mit Sicherheit erfreuen können, für mich stellt sich jedoch trotz der vorhandenen Fähigkeiten die Frage, ob es nicht doch Sinn machen würde, zumindest einen Sänger zu suchen, der nicht selbst bei einem der größten Vorbilder aktiv ist.

http://www.disarmoniamundi.com/

gut 11


Walter Scheurer

 
DISARMONIA MUNDI im Überblick:
DISARMONIA MUNDI – Fragments Of D-Generation (Rundling-Review von 2004 aus Online Empire 19)
DISARMONIA MUNDI – Mind Tricks (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 30)
DISARMONIA MUNDI – Nebularium (Do It Yourself-Review von 2002 aus Online Empire 12)
DISARMONIA MUNDI – Nebularium/The Restless Memoirs EP (Re-Release-Review von 2009 aus Online Empire 40)
DISARMONIA MUNDI – News vom 24.11.2008
Soundcheck: DISARMONIA MUNDI-Album »Fragments Of D-Generation« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 76" auf Platz 7
Soundcheck: DISARMONIA MUNDI-Album »Mind Tricks« im "Soundcheck Heavy 93" auf Platz 10
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