TIME MACHINE (I) – Dungeons Of The Vatican
LUCRETIA RECORDS INTERNATIONAL (Import)
Daß TIME MACHINE eine der wiederveröffentlichungsfreudigsten Bands dieses Erdballs sind, dürfte sich herumgesprochen haben. Doch das ist naheliegend, wenn der Bandkopf zugleich der Chef seiner eigenen Plattenfirma ist und sich dementsprechend ganz besonders um die eigene Repertoirepflege kümmern kann.
So ist dieser Tage »Dungeons Of The Vatican« zum x-ten Mal neu erschienen, was zur Folge hat, daß eine einsame Instrumentalnummer von 1994 mittlerweile zu einer Full Length-Platte angewachsen ist. Wir erinnern uns: Eigentlich entstand die »Dungeons Of The Vatican«-EP nur, weil der TIME MACHINE-Erstling »Project: Time Scanning« in Japan überaus erfolgreich war und das dortige Label sofort Nachschub haben wollte. Daher nahm die Band schnell einen neuen Instrumentaltrack auf, der zum Titelsong gekürt werden sollte und spielte einfach zwei der »Project: Time Scanning«-Songs in leicht veränderten Versionen neu ein; in Europa gab es indes nur eine auf 500 Exemplare limitierte Pressung.
Die aktuelle Neuversion von »Dungeons Of The Vatican« enthält nun darüber hinaus einen Part, den man mit "Live In The Dungeon" tituliert hat, dessen sechs Songs bei drei verschiedenen Gelegenheiten entstanden und soundmäßig allesamt eher bescheiden ausfallen, aber anyway: Die Songs ›Beyond The Window‹, ›753 A.C., ab urbe condita‹ und ›Medieval Lady‹ wurden bereits 1994 bei der ersten TIME MACHINE-Liveshow mitgeschnitten als ein gewisser Jonathan Lavino der Sänger von TIME MACHINE war, der allerdings auf keiner der Platten zu hören war. Weiter geht es zweimal im Jahr 1996 als bereits Folco Orlandini zur Band gestoßen war, die zu diesem Zeitpunkt gerade ihre »Act II: Galileo«-Platte veröffentlicht hatte. So stammen die beiden Nummern ›Burning In The Wind‹ und ›White Collars‹ von der ersten Show nach der Veröffentlichung von besagter Scheibe. Ein Bonusschmankerl ist schließlich die - zugegebenermaßen ziemlich schiefe - Unplugged-Version von Kate Bushs ›Wuthering Heights‹, die ziemlich genau einen Monat zuvor aufgenommen worden war, bei der der damalige ANGRA-Sänger Andre Matos und sein Gitarrenkollege Kiko Loureiro als Gast fungierten.
Ergo: »Dungeons Of The Vatican« im 2006er Gewand stellt für Sammler und TIME MACHINE-Fans ein echtes Bonbon dar - ganz gleich wie viele CDs mit dem gleichen Titel sich schon im heimischen CD-Regal befinden.
http://www.fortunecity.com/victorian/degas/348/