FALCONER – Grime vs. Grandeur
METAL BLADE RECORDS/SPV
FALCONER scheinen sich schon seit ihrer letzten Veröffentlichung »The Sceptre Of Deception« in einer regelrechten "Umbauphase" zu befinden. Mit dem mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Sänger Kristoffer Göbel zeigt sich das schwedische Quintett auch auf ihrem neuesten Werk einen weiteren Schritt davon entfernt, wofür die Band zu Beginn ihrer Karriere gefeiert wurde. Auf »Grime vs. Grandeur« wurde der Weg vom mittelalterlich inspirierten hin zum eher traditionell ausgerichteten Heavy Metal konsequent fortgesetzt. Mitunter kommen FALCONER anno 2005 in fast schon HAMMERFALL-kompatiblem Gewand daher, wobei diese Variante gar nicht schlecht zu FALCONER paßt. Vor allem der Gesang scheint für eher geradliniges Material prädestiniert zu sein, wodurch auch die stilistische Umorientierung der Formation nachvollziehbar erscheint. Vielleicht werden eingeschworene Fanatiker der Band damit nur sehr schwer leben können, aber zu weit entfernt von ihrem ureigenen Stil haben sich die Schweden ja ohnehin nicht. Außerdem muß FALCONER attestiert werden, im Laufe der Zeit ein geradezu phänomenales Gespür für Melodien entwickelt zu haben, was sich in todsicheren "Hits" wie ›Emotional Skies‹, ›I Refuse‹ oder ›Power‹ nachvollziehen läßt.
»Grime vs. Grandeur« wird wohl, wie bereits angedeutet, die FALCONER-Fans mit unterschiedlichen Meinungen zurücklassen. Ein gewisses Maß an künstlerischer Freiheit sollte allerdings jedem Musiker bedenkenlos gewährt werden, denn von "Stilbruch" oder dergleichen kann hier keine Rede sein.
beeindruckend | 12 |