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NOBODY'S FOOL (AUS) – Time

BATTLEGOD PRODUCTIONS/H'ART

Warum auch immer diese Band hierzulande bisher noch vollends unter dem Radar geblieben ist, weiß niemand. Aber egal. Da sich die Herrschaften vor mittlerweile mehr als 20 Jahren (!) offenkundig nach der einige Jahre zuvor überaus erfolgreichen, und längst zum Klassiker avancierten CINDERELLA-Nummer benannt haben, war anzunehmen, daß die Australier wohl auch ein Faible für gepflegten US-Hard Rock jener Machart haben werden.

Bingo! Das Quartett läßt zwar auf seinem mittlerweile vierten Album immer wieder seine Herkunft erkennen, hat darüber hinaus aber neben typisch australischen Riffs und Grooves, sehr wohl auch jede Menge an mittlerweile als "klassisch" zu bezeichnenden US-Rocksounds anzubieten. Schon der Einstieg mit ›Cherrie‹ läßt an die späten 80er denken, als sich Bands wie L.A. GUNS oder SKID ROW in der Szene etablierten, und sich anschickten, in die Fußstapfen von arrivierten Stars wie AEROSMITH oder VAN HALEN zu treten. In weiterer Folge kommen zudem auch Reminiszenzen an GREAT WHITE (›Call It Love‹), ROXX GANG (›One More Lie‹) und RHINO BUCKET (›On The Road‹) zum Vorschein. Und beim balladesken ›Don't Cry For Me‹ scheint es tatsächlich Tom Keifer und seine "namensgebende" Kollegenschaft gewesen zu sein, an denen sich die Aussies orientiert haben.

So weit, so gut. Allerdings wäre dennoch ein klein wenig mehr Mut zum Risiko hilfreich gewesen, um das von knackigen Gitarrenklängen getragene, klangtechnisch weder zu sehr auf "retro", noch auf modern getrimmte Material mit etwas mehr Würze zu gestalten. Vor allem was das Vortragstempo betrifft, hätte der eine oder andere Feger nicht nur die erwähnte Ballade, sondern auch das gepflegte Midtempo, das den Großteil des Vortrags dominiert, konterkariert und für Abwechslung und Überraschungsmomente gesorgt.

Überraschend wirkt nämlich lediglich die Auswahl der Coverversion: ›You've Got Another Thing Comin'‹ war nun wahrlich nicht zu erwarten, zumal man bis zu jenem Zeitpunkt, also am Ende des Albums, an den man diese Nummer plaziert hat, JUDAS PRIEST wahrlich nicht als Referenz vernehmen hätte können. Da sich NOBODY'S FOOL dabei aber überraschend gut schlagen, und dem Track sogar einen Hauch sleazigen Hard Rock verabreicht hat, läßt sich der Abschluß definitiv als gelungen betrachten. Allerdings zeigt speziell dieser, daß der Vierer sicher noch viel mehr kann, als geradlinig und mit Groove zu rocken. Eine solide Vorstellung liefert die Truppe auf »Time« zwar allemal, allerdings wäre hier sicher noch mehr drin gewesen.

http://www.facebook.com/nobodysfoolrock

gut 11


Walter Scheurer

 
NOBODY'S FOOL (AUS) im Überblick:
NOBODY'S FOOL (AUS) – 2002 (Do It Yourself-Review von 2002 aus Online Empire 13)
NOBODY'S FOOL (AUS) – II (Do It Yourself-Review von 2002 aus Online Empire 11)
NOBODY'S FOOL (AUS) – Time (Rundling-Review von 2024 aus Online Empire 98)
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