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BONFIRE (D, Ingolstadt) – Temple Of Lies
AOR HEAVEN/SOULFOOD
Seit sich Bandoberhaupt Hans Ziller (der die Geschicke des einst als CACUMEN gegründeten Unternehmens bereits seit 1972 lenkt) dazu entschlossen hat, den früheren VIRON-Sänger Alexx Stahl (den man auch als Frontmann von ROXXCALIBUR und MASTERS OF DISGUISE kennt) für BONFIRE zu verpflichten, hat sich einiges verändert im Hause der Ingolstädter Hard Rock-Institution. Nach jahrelangen Querelen ist nämlich nicht nur wieder Frieden eingekehrt, es tut auch gut zu hören, daß sich BONFIRE auch wieder so weit sind, um sich als Band um das Wesentliche kümmern zu können.
Schon mit dem letzten Dreher »Byte The Bullet« war erkennbar, daß auch eine gehörige Brise an "frischem Wind" Einzug gehalten hatte, schließlich knallte das Teil doch wesentlich heftiger aus den Boxen als ›Branded‹ (die letzte Kooperation mit Claus Lessmann von 2011) und ›Glörious‹ (das mit David Reece eingespielte letzte Studioalbum aus dem Jahr 2015).
Diesen Weg scheint Mister Ziller samt Mannschaft offenbar auch weiterhin zu verfolgen, denn »Temple Of Lies« klingt sogar noch eine Schippe härter. Allerdings muß man hinzufügen, daß der nach dem Intro offerierte Titeltrack so gar nicht nach BONFIRE klingt, sondern man eher denkt, eine "verirrte" PRIMAL FEAR- oder JUDAS PRIEST-Nummer zu hören. Dabei ist aber nicht nur die von Alexx brillant eingesetzte "Sirene", die derlei Gedanken aufkommen läßt. Auch die Gitarren riffen deftiger als man es von der früher vorwiegend an gediegenen US-Hard Rocksounds orientierten Band kennt. Uptempo-Metal dieser Art gibt es zwar in weiterer Folge nicht mehr zu hören, doch auch das hymnische, dezent an ACCEPT erinnernde ›Stand Or Fall‹ oder auch die mit HELLOWEEN-Schlagseite versehene Gute-Laune-Nummer ›Fly Away‹ hätte man nicht unbedingt auf einem BONFIRE-Album erwartet.
Zwar gibt es sehr wohl auch einige, eher dem früheren Sound nahekommende, klassische Hard Rock-Nummern (mit ›On The Wings Of An Angel‹ könnte es der Formation sogar gelingen wieder einmal die Charts zu entern - was für eine Hymne!) zu hören, in Summe überwiegt aber doch das Überraschungsmoment ob der offensichtlichen Neuorientierung nach erfolgter "Line-up-Runderneuerung". Respekt!
beeindruckend | 12 |