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BONFIRE (D, Ingolstadt) – Legends
AFM RECORDS/SOULFOOD
Bei der unter dem Motto "BONFIRE & Friends, A Night With Rock Legends" gelaufenen Tournee hat die Band zusammen mit diversen prominenten Gaststars dem Publikum eine dreistündige Show gespickt mit Rockklassikern und eigenem Material geboten. Zur Einstimmung darauf hatte das Quintett mit »Legends« ein Cover-Doppel-Album veröffentlicht, auf dem BONFIRE insgesamt 32 der für die Tournee vorbereiteten Tracks darbieten.
Im Gegensatz zur Livesituation, bei der sich unter anderem Phil Moog, Bobby Kimball, Geoff Tate und Jonny Gioeli auf die Bretter begeben haben, um die Band zu unterstützen, ist auf »Legends« zu hören, wie es klingt, wenn sich BONFIRE auf ihre ureigene Art dieser Songs annehmen.
Von der musikalischen Umsetzung her gibt es nichts zu meckern. Hans Ziller und seine Mannen sind nun mal Vollprofis und liefern durch die Bank gute Arbeit. Zudem wurde auch erst gar nicht versucht, den Tracks deren eigenes Flair zu nehmen.
Eine eigene Note bekommen die Nummern aber sehr wohl verabreicht, und zwar vom inzwischen gar nicht mehr so neuen BONFIRE-Sänger Alexx Stahl. Der hat sich schon zuletzt auf »Temple Of Lies« als Gewinn für die Truppe erwiesen und mit seiner hellen, klaren, dabei aber immerzu kraftvollen Darbietung für gehörigen Punch gesorgt. Auch seine Kompetenz für die Umsetzung von Rock-klassischem Liedgut ist spätestens seit den NWoBHM-Cover-Scheiben von ROXXCALIBUR bekannt, von daher ist es auch wenig verwunderlich, daß der inzwischen ehemalige MASTERS OF DISGUISE-Mann das Repertoire an intonierten Klassikern bewältigt.
Seine prägnante Stimme kommt zwar in so mancher Nummer ein wenig gewöhnungsbedürftig daher, schlechte Figur gibt er aber auch dabei nicht ab. Im Gegenteil, da er es aber mehrmals sogar schafft, sich die Tracks regelrecht zu eigen zu machen, erhalten etwa die GRAVE DIGGER-Tracks ›Rebellion‹ und ›Heavy Metal Breakdown‹ einen deutlich melodischeren Anstrich. Auch Robin Becks ›First Time‹ hat man in einer solchen Vortagsart wohl noch nie gehört, ebensowenig wahrscheinlich ›Save Up All Your Tears‹.
Da die Herrschaften bei ihrer Auswahl nicht nur Geschmack beweisen (›Lights Out‹, ›Rock Bottom‹, ›Silent Lucidity‹...) , sondern durchaus auch auf weniger bekanntes Material zurückgegriffen haben (›Black Masquerade‹ etwa vom 1995er RAINBOW-Album »Stranger in Us All«) macht »Legends« schlicht und ergreifend Spaß und sollte nicht nur so manche Autofahrt erträglicher gestalten, sondern auch diverse Party-Gesellschaften in Laune!
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