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THUNDER (GB) – Rip It Up
E·A·R MUSIC/EDEL
Im Nachhinein betrachtet war »Wonder Days« viel mehr als nur das gelungene Comeback-Album der Briten. Durch das überaus positive Feedback ging offenbar ein gewaltiger Motivationsschub durch die Reihen der Formation, und die Herrschaften legten schon bald nach der Veröffentlichung mit Volldampf mit dem Schreiben weiterer Songs los.
Das Ergebnis kann sich mehr als nur hören lassen, denn die Tracks wirken schon auf den ersten Eindruck hin dem Titel wahrlich entsprechend. Viel mehr an persönlicher Hingabe als jene, mit der »Rip It Up« ganz offenkundig eingespielt wurde, kann man auf Tonträger nämlich kaum verewigen. Dabei ist dieser emotionale Aspekt des "sich für die Musik Zerreißens" (so die Bedeutung des Titel im übertragenen Sinn) nur ein einzelner Puzzleteil dieses Gesamtwerkes. Ein weiterer ist, daß die Karriere von THUNDER - zumindest was das Songwriting betrifft - in etwa jenem Verlauf zusteuert, den man landläufig "Rotwein-Effekt" nennt.
Sprich, "Je oller, desto doller", und von daher muß man den Herrschaften neidlos attestieren, ein Classic Rock-Album wie aus dem Lehrbuch abgeliefert zu haben. Beispiele dafür gibt es reichlich, allein der zwingende Groove des Titelsongs reicht aus, um festzuhalten, daß THUNDER inzwischen als legitime Nachfolger von FREE und Konsorten erwähnt werden müssen. Dazu trägt auch das unglaubliche, in allen Lagen gänsehautverursachende Timbre von Sänger Danny Bowes reichlich bei, so unter anderem im fetzigen ›She Likes Cocaine‹, das durchaus auch der kreativsten Phase von BAD COMPANY entstammen könnte.
Selbstredend gibt es von THUNDER aber auch dieses Mal ruhiges Material zu vernehmen. Auch das hat Tradition bei den Briten und erfährt in Form des wunderschönen, melancholischen Blues-Rocker ›There's Always A Loser‹ seinen diesbezüglichen Höhepunkt, mit dem das Album auch ein wunderschönes Ende findet.
Der Gedanke, daß THUNDER offenbar nicht bloß bestrebt waren, ein Album aufzutischen, das mindestens das Level von »Wonder Days« halten kann, sondern eher doch eine Art "Best Of" in Form von neuen Songs im Fokus stand, verfolgt den Hörer daher vom fulminanten Opener ›No One Gets Out Alive‹ bis zum eben genannten Finale. Zu recht, denn genau so muß Classic Rock klingen!
beeindruckend | 13 |
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