APOSTLE OF SOLITUDE – Sincerest Misery
EYES LIKE SNOW/TWILIGHT
Auch wenn man es kaum glauben mag, diese Band existiert tatsächlich erst seit dem Jahr 2004 und mit Ausnahme von Sänger/Gitarrist Chuck Brown, der kurzeitig als Drummer bei THE GATES OF SLUMBER tätig war, kann keiner der vier involvierten Musiker nennenswerte Erfahrung in der Branche vorweisen. Die Klasse des ersten Langeisens dieser aus Indianapolis stammenden Truppe läßt jedoch keineswegs mangelnde Erfahrung oder dergleichen erkennen, sondern zeigt APOSTLE OF SOLITUDE vielmehr als überaus ambitioniert und zugleich routiniert agierende Formation, die ihre Version von Doom Metal in ähnlicher Intensität zum besten gibt, wie nur die ganz Großen des Genres. Der Vortrag ist fast durch die Bank im untersten Tempobereich gehalten, so daß man als Zuhörer auf »Sincerest Misery« mehr als 70 Minuten lang Doom in seiner pursten, ursprünglichsten Form geboten bekommt. Nicht nur hinsichtlich der Gangart erinnert das Quartett am ehesten an die ältere Garde des Genres, auch deshalb, weil auch bei APOSTLE OF SOLITUDE reichlich 70er Jahre-Ingredienzien zu vernehmen sind. Durch die prägnante Stimme von Chuck fallen direkte Vergleiche allerdings schwer, bloß hinsichtlich des Timbres ist eine gewisse Nähe zu Robert Lowe herzustellen, auch wenn Chuck in Summe doch dreckiger klingt. Geradezu programmatisch beenden die Amis ihre Vorstellung mit einer gelungenen Version von ›Electric Funeral‹, in der Chuck Brown unter Beweis stellt, daß er es sehr wohl auch versteht, den jungen Ozzy zu intonieren.
Kurzum: für Genre-Fans ein Muß!
http://www.apostleofsolitude.com/
super | 14 |