Von DOKKEN sind zwei DVDs erschienen, die ein hübsches Licht- und Schattenpaar ergeben. Beide Silberlinge sind im regio-free NTSC-Format mit Dolby 5.1-Sound erhältlich.
»Live From The Sun« wurde 2000 als Audio-CD veröffentlicht und ist nun hierzulande auch als DVD erschienen. Zusätzlich zu den Livesongs findet man auf der DVD zwei Songs von einer Akustiksession, eine Photo- und Artgalerie sowie ein reichlich unergiebiges Interview mit den DOKKEN-Musikern. Daß man die dabei zuschaltbaren spanischen Untertitel als Bonus anpreist, kann bestenfalls als mißratener Scherz angesehen werden.
Ansonsten nimmt man den Mund reichlich voll und verpaßt »Live From The Sun« den Slogan "It's more like a movie". Zusätzlich zu den offensichtlich dezent nachgebesserten Backings muß man deswegen nahezu während des gesamten Konzertmitschnitts Split-Screen-Technik über sich ergehen lassen, die das Livefeeling ruiniert. Man hat eher den Eindruck, man säße bei einer Formel 1-Übertragung von RTL und müsse sich gerade über die letzten revolutionären Neuerungen auf dem Sektor der Tamponforschung aufklären lassen, während man verzweifelt versucht, mit der Lupe im oberen Eck zu erkennen, ob Schumi gerade die Kurve kratzt oder vielleicht doch einen Ausflug ins Kiesbett wagt.
»Live From The Sun« bleibt eindeutig hinter den Erwartungen zurück, aber immerhin brauchen Interessenten ab sofort nicht mehr den hohen Importpreis für die Scheibe zu zahlen.
Ganz anders bei »One Live Night«: Als sich Don Dokken mit seinem Gitarristen George Lynch ausgesöhnt hatte, feierte die Band 1995 ihren Wiedereinstand mit einer Akustiksession. Obwohl im Vorfeld Zweifel an diesem Experiment geäußert wurden, schaffte das Quartett einige magische Versionen ihrer besten Songs. Ja, man ist versucht zu sagen, daß DOKKEN nie besser waren als an diesem Abend.
Auf jeden Fall darf man ab sofort diesem Happening auch bei digitalem Ton und Bild, Kerzenschein und Salzgebäck beiwohnen. Leider ist die Bildqualität durchschnittlich, und die oft etwas wackelige Kameraführung stört. Desweiteren muß man abgesehen von der überflüssigen "Backstage Pass"-Sektion auf Bonusmaterial verzichten, was aber völlig gleichgültig ist, denn »One Live Night« dokumentiert eine Sternstunde des melodischen Metals!
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