EDGE OF THORNS (D) – Masquerading Of The Wicked
TWILIGHT ZONE RECORDS/TWILIGHT
Verdammt, da hat aber jemand fleißig geübt, um seinem Bandnamen auch gerechtzuwerden! Nachdem die Bitburger EDGE OF THORNS schon auf ihrem ersten Album »Ravenland« mit schmissigen, rauhen Power Metal-Tracks zu beeindrucken wußten, hat sich die Band nunmehr offensichtlich sehr intensiv mit den Themen "zielorientiertes Songwriting" und "punktgenaues Plazieren von Hooklines" beschäftigt, eindrucksvoll nachzuhören auf »Masquerading Of The Wicked«.
Die Marschrichtung wurde insgesamt beibehalten, doch hinsichtlich der kompositorischen Dichte kommt das Zweitwerk doch deutlich gehaltvoller daher. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung von Sänger Dirk Schmitt, der es mittlerweile tatsächlich zustandebringt, phasenweise an den jungen "Mountain King" zu erinnern. Die Jungs sind aber dennoch weit davon entfernt, sich ausschließlich am vermeintlich übergroßen Schatten namens SAVATAGE zu orientieren. EDGE OF THORNS haben vielmehr ein vielschichtiges und eigenständiges Power Metal-Menü aufgetischt, an dem sich Fans unterschiedlicher Lager laben dürfen. Für die Anhänger heftigerer Klänge gibt es jede Menge Riffs aus der Bay Area zu vernehmen, ebenso werden weitere Einsprengsel von diversen US-Metal-Bands deutlich, aber auch der Einfluß von einigen deutschen Metal-Truppen ist nicht von der Hand zu weisen. Da zwischen der Heimat der Band und den US of A bekanntlich unter anderem auch die britischen Inseln liegen, gibt es auch Einflüsse jener Szene zu vermelden, die gut in das Gesamtbild integriert werden konnten. Vor allem bei den stampfenden Midtempo-Tracks wie ›Turning Wheels‹ darf man durchaus den Namen JUDAS PRIEST fallen lassen, deren Inspiration hier sehr deutlich zu spüren ist. Speziell bei den melodischeren Tracks werden Reminiszenzen an heimische Formationen offenkundig, wobei sich dabei vorwiegend die Namen RAGE oder ANGEL DUST (deren Gitarristen Bernd Aufermann konnten die Jungs für ›Beyond Horizons‹ obendrein noch als Gast gewinnen) aufdrängen.
Als Fazit läßt sich feststellen, daß EDGE OF THORNS mit diesem zweiten Album ein in sich stimmiges und überaus beachtenswertes, kraftstrotzendes Werk abgeliefert haben, das die Power Metal-Fraktion fraglos erfreuen wird.
super | 14 |