HARMONY (S, Borås) – End Of My Road
ULTERIUM RECORDS (Import)
Fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit, vor allem in einem schnellebigen Geschäft wie der Musikbrache. Die Schweden HARMONY haben die genannte Zeitspanne aber keineswegs vertrödelt, sondern waren nach dem Erscheinen ihres Debuts »Dreaming Awake«, das 2003 über MASSACRE RECORDS veröffentlicht wurde, zunächst in Skandinavien fleißig am Touren und haben zudem bekannterweise allesamt und gemeinsam auch noch DARKWATER am Start, eine Band, bei der sie sich progressiveren und verspielteren Klängen hingeben, wie der letztjährige Szeneeinstand »Calling The Earth To Witness« unter Beweis stellen konnte. Nun also scheint die Priorität wieder auf melodiöserem Material und dem Namen HARMONY zu liegen, aber dennoch könnte es passieren, daß sich kaum noch Fans an »Dreaming Awake«, ja noch nicht einmal an den Namen HARMONY erinnern.
2008 sieht aber alles anders aus, denn Markus Sigfridsson (Gitarre), Tobias Enbert (Schlagzeug), Henrik Båth (Gesang) und Magnus Holmberg (Keyboards) wollen abermals durchstarten und haben zusammen mit Kristoffer Gildenlöw als Gastbassist zunächst einmal die EP »End Of My Road« anzubieten, die als Vorgeschmack auf die in Bälde folgende zweite Scheibe »Chapter II: Aftermath« gedacht ist. Wer sich noch an »Dreaming Awake« erinnert, dem sei mitgeteilt, daß HARMONY immer noch ungemein eingängigen Melodic Metal im Talon haben, allerdings sind die Tracks nunmehr zugänglicher und direkter gestaltet geworden. Als besonders Zuckerl für die Fans kredenzt uns der Vierer plus Baßmann auf vorliegender EP drei Tracks, die ebenfalls auf dem kommenden zweiten Langeisen zu finden sein werden, mit ›Alone‹ und ›Enter The Sacred‹ aber auch zwei exklusiv nur für diesen "Vorgeschmack" aufgenommene Songs. Melodischer Metal mit reichlich Bombast, aber ohne Kitsch, dezenten neoklassizistischen Einsprengsel, harmonischen Gesängen, straffen Arrangements und feinstrukturierten Aufbauten ist hier Programm. Henriks glasklarer, mitunter auch recht hoher Gesang vermag ebenso zu beeindrucken wie die Instrumentalfraktion, die ihre Kompetenz auch in einigen kurzen Solopassagen beweisen darf. Zudem zeigen sich vor allem der Titelsong und ›Prevail‹ als besondere Ohrwürmer vor dem Herrn, die wohl auch für den Fall einer weiteren Pause von fünf Jahren in Erinnerung bleiben würden, aber das muß ja dann doch nicht sein, meine Herrschaften, oder?
Der Appetizer in Form von »End Of My Road« hat gemundet, warten wir auf die Hauptspeise namens »Chapter II: The Aftermath«.
gut | 11 |