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Overland – Break Away
ESCAPE MUSIC/POINT MUSIC
Steve Overland konnte sich in den letzten knapp 30 Jahren durch sein Engagement als SÀnger bei WILDLIFE und spÀter bei FM im AOR/Melodic Rock-Lager einen guten Namen machen, und auch die beiden unter dem Banner THE LADDER veröffentlichten Scheiben brachten durchaus positive Resonanz, wenn auch in erster Linie in einschlÀgigen Fankreisen. Diese Tatsache scheint bisher auch die "Handbremse" in der Karriere des Herrn Overland gewesen zu sein, denn die Aufmerksamkeit der "breiten Masse" konnte er bislang wohl deshalb noch nicht erreichen, da seine Formationen allesamt zu sehr auf AOR/Melodic Rock eingeschrÀnkt waren und mit derlei intonierten Alben ist, wie wir wissen, mittlerweile nur noch ein sehr geringer Prozentsatz jener Verkaufszahlen zu erreichen wie noch vor ungefÀhr 20 Jahren.
Aber Steve ist das egal, denn Meister Overland zieht seinen Stiefel ebenso kompromiĂlos durch wie ein Teil seiner wesentlich brachialer musizierenden Kollegen. Auch auf diesem, seinem ersten Soloalbum, ist sich Steve selbst treugeblieben und serviert uns zusammen mit einer illustren Schar an Musikern, zu der unter anderem die beiden ehemaligen GRAND ILLUSION und jetzigen CODE-Musiker Anders Rydholm (Gitarre, BaĂ und Keyboards) und Olaf Trampe (Leadgitarre), sowie Greg Bissonette am Schlagzeug gehören, einen sehr bunten StrauĂ ohrwurmstichiger, pop-rockiger und vor allem radiotauglicher Kompositionen, die zwar allesamt im sehr seichten Fahrwasser schippern, aber dennoch spielend den "Zielhafen", sprich das Ohr des Zuhörers, erreichen, ohne kitschig zu sein. Soll heiĂen, Melodien gibt es satt, und vor mehreren Dekaden wĂ€ren wohl Tracks wie âșLike A Riverâč, âșAfter The Fireâč oder âșMad Mad Worldâč in unzĂ€hligen Radiostationen rund um den Globus zu hören gewesen, doch anno 2008 wird es wohl sehr schwierig sein, mit derlei Sounds dementsprechend Anklang zu finden.
Was einst "Mainstream" gewesen ist, wurde eher in den Underground gedrĂ€ngt und speziell KlĂ€nge wie jene von Overland werden zum Teil - und das völlig unberechtigterweise - nur noch abfĂ€llig als "Musik fĂŒr alte SĂ€cke" abgetan.
Doch egal, was man Overland fĂŒr dieses Album an Bosheiten auch unterstellen wird, mir persönlich imponiert Steves Hingabe zu dieser Art von Musik, wie auch das Durchhaltevermögen dieses Musikers beeindruckend ist. AuĂerdem gibt es an Art, Weise und AusfĂŒhrung wie Steve nebst Mannschaft die Songs von »Break Away« kredenzt, kaum etwas zu bemĂ€ngeln.
Womit ich zum SchluĂ wieder bei der doch etwas eingeschrĂ€nkten Zielgruppe angelangt wĂ€re, die sich jedoch »Break Away« bedenkenlos zulegen darf, denn Meister Overland weiĂ auch als "Solist" mit feinen AOR-Schnittchen zu gefallen, und wer weiĂ schon, was uns in den nĂ€chsten Jahren businessmĂ€Ăig als "topaktuell" offeriert werden wird?
gut | 11 |