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  UE-Home → History → Online Empire 33 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → PATHOSRAY – »Pathosray«-Review last update: 18.03.2024, 21:42:28  

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PATHOSRAY – Pathosray

SENSORY RECORDS/AL!VE

Progressiver Metal in allen nur erdenklichen Formen hat schon seit langen Jahren in Italien seine überaus treue Anhängerschaft. Vor allem das Werk und Wirken der New Yorker Großmeister DREAM THEATER wird im Lande des zukünftigen Ex-Fußballweltmeisters dermaßen geschätzt, daß nicht nur eine Coverband mit deren Material für gutgefüllte Clubs sorgt. Allerdings muß man aber sehr wohl auch erwähnen, daß auch eine Unzahl von Formationen dort existiert, die es schafft, durch eine eigene Note zu beeindrucken, wenn auch durchaus inspiriert von den Herren Portnoy und Co.. Aber nicht nur ihre Heimat Bella Italia wissen PATHOSRAY, um die es hier im Speziellen geht, in regelmäßigen Abständen zu erfreuen, auch den Rest der Welt konnten diese Herrschaften bereits mit ihren Kompositionen zum Jubeln animieren. Ein besonders Schmankerl aus der Prog-Küche offerieren uns SENSORY RECORDS nun mit dem selbstbetitelten Debüt dieses, aus der Region Friaul stammenden Quintetts.

Nach einem ersten Demo mit dem Titel »Strange Kind Of Energies«, das im Jahre 2002 veröffentlicht wurde und nun als Gratisdownload auf der Website der Band zur Verfügung steht und einem weiteren, mit dem Titel »Deathless Crescendo«, legt die Truppe rund um den von den Thrashern JACKHAMMER her bekannten Frontmann Marco Sandron nun ein wahrhaftig beeindruckendes Album vor, das nicht nur dem DREAM THEATER-Freund munden wird. Insgesamt sechs der neun Kompositionen haben PATHOSRAY von ihren Demos übernommen, wobei ›Free Of Doubt‹, ein sehr gefühlvolles Piano-Intro, das die Scheibe stimmungsvoll eröffnet, hier mitgezählt wird. Doch da auch der Progressive Metal mit Ausnahme der ganz großen Bands eher im Underground passiert, stellt diese Tatsache wohl kaum ein Problem hinsichtlich eventueller Bekanntheit einzelner Tracks dar. Bereits ›Faded Crystals‹ offenbart nicht nur die instrumentalen Fähigkeiten der Formation selbst, sondern sehr wohl auch die Qualität eines Tommy Hansen, der es allen Instrumentalisten ermöglicht, auf »Pathosray« geradezu zu brillieren, ohne einen Mitmusiker in den Hintergrund zu drängen. Die Instrumentalfraktion verkneift es sich ohnehin, sich in den Vordergrund zu spielen, geigt viel mehr songdienlich auf und vermag zudem Sandro mehr oder weniger den Rücken freizuspielen, damit er seine imposante Stimme zur Gänze zum Einsatz bringen kann. Vor allem auf diesem, ungemein harmonischen und zugleich alle Teilnehmer perfekt in Szene setzenden Zusammenspiel basiert auch die Brillanz der an sich schon mehr als nur beeindruckenden Kompositionen. In Form von ›In salicis umbra‹ bekommt man kurz vor Schluß noch eine zwar sehr kurze, aber ungemein intensive Pianoballade zu vernehmen, die sich jedoch perfekt in das überaus positive Gesamterscheinungsbild einzufügen vermag. Hinsichtlich der Intensität ihres Vortrags ist nicht wirklich viel Unterschied zu den ganz großen Namen dieses Genres auszumachen, ihre mittlerweile offenbar auch bereits längere Zugehörigkeit zum Business merkt man PATHOSRAY ebenfalls Fall an. Tempowechsel regieren das Bild, die dynamisch aufspielende Rhythmusabteilung untermauert das filigrane Spiel des neuen Gitarristen Alessio Velliscig regelrecht, und wenn Marco den Songs das Sahnehäubchen aufsetzt, wird dem Proggie von Welt das Wasser im Mund zusammenlaufen, wenn sich die spontane Veränderung des Flüssigkeitshaushalt nicht gleich noch ein wenig intensiver bemerkbar macht.

Egal, ob Marco seinen Beitrag lediglich haucht, wie im dritten bislang unveröffentlichten Track ›Scent Of Snow‹, oder er reichlich Platz zur Entfaltung seiner stimmlichen Fähigkeiten erhält, wie im unglaublich heftig intonierten 'The Sad Game', hier reift ein Talent in Italien heran, das zusammen mit seinen Mitstreitern durchaus in der Riege der ganz großen Namen mitspielen könnte.

Der Konjunktiv am Schluß bezieht sich im Falle von PATHOSRAY lediglich auf die businesstechnsichen Möglichkeiten, denn über die Klasse dieser Formation bedarf es wahrhaft keinerlei Diskussionen.

http://www.pathosray.com/

Pathosray@jumpy.it

super 14


Walter Scheurer

 
PATHOSRAY im Überblick:
PATHOSRAY – Pathosray (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 33)
PATHOSRAY – Strange Kind Of Energies (Do It Yourself-Review von 2003 aus Online Empire 14)
PATHOSRAY – News vom 06.09.2010
Soundcheck: PATHOSRAY-Album »Sunless Skies« im "Soundcheck Heavy 122" auf Platz 24
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