UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 30 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → THE HAUNTED – »The Dead Eye«-Review last update: 18.03.2024, 21:42:28  

last Index next

THE HAUNTED – The Dead Eye

CENTURY MEDIA RECORDS/EMI ELECTROLA

Veränderungen haben die schwedischen Death-Thrash Metal-Durchstarter von THE HAUNTED ja noch nie gescheut. Was von amerikanischen Hardcore-Heroes inspiriert und der Tatsache schwedische Melodic Death Metal-Urgesteine im Line-up zu haben, vor gut zehn Jahren begonnen hatte und durch den Wechsel am Mikro (wir erinnern uns: Marco Aro kam 1999 für Peter Dolving) im Laufe der Zeit immer mehr zu einem in Richtung Thrash Metal amerikanischer Prägung tönendem Brutalo-Gebräu wurde, hat sich spätestens seit der Rückkehr von Peter in den Schoß der Band wieder in Richtung der Wurzeln orientiert. Auf »The Dead Eye«, dem mittlerweile sechsten Album von THE HAUNTED klingen die Schweden abermals deutlicher in Richtung Hardcore orientiert, wenn auch nicht mehr ganz so heftig wie in den Anfangszeiten, sondern irgendwie sehr "modern" im Sinne von metallisch intoniertem Hardcore.

Was allerdings ebenfalls sehr wohl erwähnt werden muß, ist die Tatsache, daß man auf »The Dead Eye« wesentlich abwechslungsreichere und variablere Musik zu hören bekommt. Immer wieder wissen vor allem die Gitarristen Anders Björler und Jensen mit fast schon melancholischen Passagen aufzuwarten, um uns kurz darauf abermals mit rasierklingenscharfen Riffs die Schädeldecke aufzuschneiden. Wenn dann die immerzu brutal pumpenden Baßläufe von Jonas Björler das Gehirn herausbugsieren konnten, ist es Drummer Per Möller Jensen, der es mit unglaublichen Tempo und einer sagenhaften Wucht zu Brei zerdrischt.

Dieser wird dann von Peters teilweise fast hysterisch anmutendem Gesang, der aber ebenso variabel klingt wie die Musik an sich, dermaßen in Grund und Boden erschüttert, daß vom Gehirn des Zuhörers nach intensivem Genuß von »The Dead Eye« wohl kaum mehr übrig bleiben wird als eine eigenwillig riechende breiige Masse.

Hat sich der Hörer dann erst einmal von dieser Scheibe erholt, kann man sie nie sicher sein, wie sein weiteres Verhalten sein wird und als Entschuldigung für was auch immer, wird man wohl höchstens ein grimmiges "THE HAUNTED made me do it" zu Gehör bekommen ... was nachzuvollziehen ist, denn brachialer als der Großteil der anderen Bands waren diese Jungs schon immer.

http://www.the-haunted.com/

super 14


Walter Scheurer

 
THE HAUNTED im Überblick:
THE HAUNTED – One Kill Wonder (Rundling-Review von 2003 aus Online Empire 14)
THE HAUNTED – The Dead Eye (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 30)
THE HAUNTED – Online Empire 7-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
THE HAUNTED – Online Empire 20-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2004)
THE HAUNTED – Online Empire 24-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
THE HAUNTED – Online Empire 44-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2010)
THE HAUNTED – News vom 06.10.2003
THE HAUNTED – News vom 18.05.2011
THE HAUNTED – News vom 29.02.2012
THE HAUNTED – News vom 16.10.2012
THE HAUNTED – News vom 26.06.2013
Soundcheck: THE HAUNTED-Album »One Kill Wonder« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 68" auf Platz 8
Soundcheck: THE HAUNTED-Album »Revolver« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 78" auf Platz 3
Soundcheck: THE HAUNTED-Album »The Dead Eye« im "Soundcheck Heavy 96" auf Platz 5
Soundcheck: THE HAUNTED-Album »Unseen« im "Soundcheck Heavy 133" auf Platz 30
Soundcheck: THE HAUNTED-Album »Versus« im "Soundcheck Heavy 115" auf Platz 10
siehe auch: THE HAUNTED mit »Unseen« in Schweden für den "Grammis" 2012 nominiert
© 1989-2024 Underground Empire


last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here